Hallo Markus,
ja, es gab eine S3 von Siemens. Wir (die Fa., wo ich arbeite) haben vor ca. 3 Jahren die letzte S3 rausgeschissen. Wir hatten insgesammt 5 Stück S3-111 im Einsatz. Diese Steuerung hatte ungefähr die Abmessungen einer 16-Bit S5 (135, 150, 155) bzw. einer S7-400.
Die Steuerungen hatten keinen Mikroprozessor. Alles war mit "TTL-Gräbern" diskret aufgebaut. Sie kannte nur Bitbefehle.
Es gab verschiedene Baugruppen:
Prozessorbaugruppe
Speicherbaugruppe (wir hatten welche mit 2 und mit 4 kByte)
Zeitbaugruppe (ganze 16 Zeitglieder pro Karte)
Anschaltbaugruppe
Netzteil
Eingangskarten (32 E)
Ausgangskarten (32 A)
Einige Eigenschaften der S3 sind anscheinend in die S5 übernommen worden:
1 Anweisung benötigte 2 Byte
viele Befehle und Bezeichnungen lauteten gleich
Status, VKE, UE, OE , UA, ...
bei anderen habe mich bei der S5 oft vertan, weil bei S3
UEN, OEN -> anstatt UNE
Programmiert wurde nur in AWL. Es gabe keine Kommentare und Symbolik außer handschriftliche Ergänzungen im Ausdruck. Wir haben mit einem PG2 programmiert, ein spezielles PG mit schönen bunten Tasten und den Aufschriften der Befehle (UE, UEN, ...) bzw Ziffern.
Es wurde immer Anweisung für Anweisung programmiert und direkt in die S3 übertragen. Der Vorteil: Man muß bei Online-Änderungen (bei laufender Maschine) sehr genau wissen was man macht, man lernt wie die SPS arbeitet.
Es gab keinen "Spreizbefehl", d.h. wenn man mit dem benötigten Platz für eine Programmroutine nicht hinkam, mußte man auf freie Speicherstellen springen.
Die Ein-Ausgänge wurden dezimal bezeichnet (E von 0 bis z.B. 191, A von 0 bis 160)
Man konnte das Programm ausdrucken oder auf einen Kassetenrekorder abspeichern (und einlesen).
Die Steuerung war übrigens sehr schnell, was wohl an der fehlenden Struktur des Anwenderprogramms und weil es keine verschiedenen Bau- steine gabe, lag.
mfg
Peter
