Smart Safety - Lektüre

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Hallo zusammen,

ich möchte keine Grundsatzdiskussion über das Thema modulare Sicherheit in Produktionssystemen auslösen.

Aktuell suche ich nach Artikeln/Whitepapers/etc. zu der Thematik, im Bezug auf KMUs.
Zu der grundsätzlichen Thematik gibt es schon Forschungsergebnisse, von denen sich aber keine auf die Machbarkeit im KMU Umfeld bezieht, oder dieses analysiert.

Falls ihr dazu Online-Artikel habt, oder ein Paper kennt, welches sich damit beschäftigt (hat), dann gerne teilen! :)
Auch gerne "News"/"Belege" von Maschinenherstellern, welche modulare Sicherheit in ihre Serien-/Sonderanlagen integriert haben und/oder diese auch mit/bei ihren Produkten bewerben.

Dankeschön.
 
Hallo,
ich frage mich gerade, wer solche Artikel verfassen soll.

Ich schätze, wenn sich jemand diese Mühe macht, ist es später entweder ein internes Dokument (Wettbewerbsvorteil) oder es wird für gutes Geld als Buch verkauft.

Ich frage mich auch, worin sich KMU und Großunternehmen bezüglich Sicherheit in Produktionssystemen unterscheiden. Sicherheit ist ja nicht von der Firmengröße abhängig.

Ein Unterschied könnte jedoch sein, dass sich im Großunternehmen Leute ausschließlich damit befassen und dann Experten sind.
Beim KMU lohnt sich eine solche Stelle eventuell nicht, dann muss auf Dienstleister zurückgegriffen werden.

Da gibt es dann auch Veröffentlichung (mit Verkaufsabsicht) wie das hier:
 
Ich finde hier und da Artikel die sich auf B&R beziehen, aber und deren "integrated Safety" Produkte in modularen Sicherheitskonzepten.

Auch ein Artikel für einen Anbieter in der Logistikbranche, welcher sein Konzept nur mit B&R umsetzen konnte, da allen anderen Hersteller von Automatisierungssystemen abesprungen sind.

Mit Smart Safety meine ich auch das Konzept einer modularen Sicherheitstechnik, welche sich im Baukasten-Konzept, aus der im Baukasten-Konzept konfigurierten Anlage ergibt und sich selbst zertifiziert. (Die Systeme gibt es)

Das wurde bei dem genannten Anbieter in der Logistikbranche dadurch erreicht, dass jede Komponente, welche für eine menschliche Interaktion vorgesehen war (z.B. Klappe/Öffnung) eine eigene Sicherheitssteuerung bekam, welche dann an die übergeordnete kommuniziert hatte.

Ich sehe da persönlich nicht, wie ein KMU diesen Aufwand, der erstmal keinen Umsatz erzielt, realisieren soll über einen größeren Zeitraum.. nur um dann doch eventuell am Markt vorbei-zu-arbeiten.

Die Sicherheit ist natürlich nicht von der Firmengröße abhängig, aber das Konzept von dem ich spreche von vielen Faktoren.
 
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Ich hab mich mal etwas schlau gemacht diesbezüglich & bin in etwa der meinung von @Gerhard Bäurle .
Mir wäre noch nie in dem Kontext "Funktionale Sicherheit" ein Bezug auf die Firmenart/-größe untergekommen.
Höchstens im Grad der Standardisierung von Softwarebibliotheken.
Und selbst da heißt "größer" nicht zwingend "besser in Puncto Standardisierung".

Ist mal interessant, hat aber einen recht...theoretischen Ansatz.
Immerhin habe ich neue Vokabeln für das Bullshit-Bingo mit dem Doctore aus der Nachbarabteilung.
"Entwicklung von Sicherheitslebenszyklen für cyber-physische Produktionssysteme"(^∀^●)ノシ


Wenn ich das richtig verstanden habe, programmieren die einmal den Maximalausbau der Anlage, zertifizieren dieses Programm & schalten dann nurnoch Optionen ein/aus.
Das können eigentlich die meisten Steuerungen.
Bei Sick Flexy bin ich mir grade nicht sicher, Siemens kann es aber auf jeden Fall.
Siehe "Siemens Safety - Projektieren & Programmieren", Abschnitt 2.5
bzw. https://support.industry.siemens.co...-1200-bzw-s7-1500-zu-beachten-?dti=0&lc=de-DE

Bei Serien-Maschinen kann man den dafür notwendigen Aufwand durchaus treiben, bei Sondermaschinen schießst man sich damit (meiner bescheidenen Erfahrung nach) mehr selbst ins Bein, weil man nie absolut alles bedenken kann.
Und dann isses nur nei Kleinigkeit & man(n) muss den Code ändern, prüfen, Abnahme.....
Oder die Programme werden so riesig/komplex, dass die Wartbarkeit die Aufwandseinsparung wieder auffrisst.

Mit Smart Safety meine ich auch das Konzept einer modularen Sicherheitstechnik, welche sich im Baukasten-Konzept, aus der im Baukasten-Konzept konfigurierten Anlage ergibt und sich selbst zertifiziert. (Die Systeme gibt es)
Beispiel aus meinem Bereich: (Sondermaschinenbau)
Ich zerlege meine Maschinen in Funktionen, die immer wieder exakt identisch auftauchen.
Das kann ein Not-Aus-FC mit Status-UDT fürs HMI oder auch eine StateMachine für einen komplexen Prozess sein (z.B. Begasungslogik für einen Härtereiofen mit Aufkohlungsathmosphäre).
Diese werden intern zertifiziert/abgenommen & incl. Funktionsbeschreibung/Flussdiagrammen/Prüfsumme/Inbetriebnahme-Checklisten in der Unternehmensbibliothek abgelegt.
Bei der Projektierung/Inbetriebnahme/Abnahme muss dann lediglich die Funktion mit der dafür definierten IB-Checkliste aus der Doku verifiziert werden, die Funktion an sich ist ja bereits verifiziert.
Sowas spart massiv Aufwand bei der eigentlichen IB.

Konzeptionell sind wir hier aber eher im Bereich "objektorientierte Programmierung".
Ob man das als "Smart Safety" betiteln kann.....

Hätte aber noch nie gesehen, dass irgendein Unternehmen solche Bibliotheken allgemein zur Verfügung stellt (Siemens Safety-Bibliotheken mal ausgenommen).
Entweder ist das so absolut grundlegen, dass es jeder ohne größeren Aufwand hinbekommt oder so komplex, dass es unter Know-how Schutz läuft.

Das wurde bei dem genannten Anbieter in der Logistikbranche dadurch erreicht, dass jede Komponente, welche für eine menschliche Interaktion vorgesehen war (z.B. Klappe/Öffnung) eine eigene Sicherheitssteuerung bekam, welche dann an die übergeordnete kommuniziert hatte
Kann mir nicht vorstellen, dass es einen relevanten Unterschied für den Zertifizierungsaufwand macht ob ich jetzt eine physische Logik mit standardisierter Schnittstelle/Funktion in einem Verbund mit anderen (ähnlichen) physischen Logiken betreibe oder ein Rudel von FCs/FBs mit standardisierter Schnittstelle/Funktion innerhalb einer physischen Logik.

tldr:
"Smart Safety" klingt nach Vertriebs-Vokabular.
 
"Smart" finde ich auch ein schlimmes Buzzword.

Akuell wird eben für modulare Serienmaschinen im Voraus ein riesiger Engineeringaufwand betrieben um eben diese Modularität auch sicher abbilden zu können (Maximalkonfiguration prüfen lassen und dann schauen was wirklich konfiguriert wurde und diese Segmente aktivieren). Das ist für mich immer noch ein Aufwand, den ein KMU aus personaltechnischen Gründen nicht leisten kann (alle sind beschäftigt mit Projekten die Umsatz erzeugen) oder auch nicht möchte, auf Grund des notwendigen Vorwissens.

Da ich auch aus dem Sondermaschinenbau komme, war eben nich jede Maschine identisch, sondern war immer etwas abgewandelt innerhalb der gleichen Produktreihe.

Deswegen ist es für mich aktuell noch ein Thema was fast nur die Forschung leisten kann, in einem kleinen praktisch Kontext abzubilden (modulare Maschine mit modularer Sicherheit, bei einer unterschiedlichen Produktpalette und einer theoretischen Losgröße von 1).

Es ist sehr Objekt bzw. auch Cluster-orientiert.

Kann mir nicht vorstellen, dass es einen relevanten Unterschied für den Zertifizierungsaufwand macht ob ich jetzt eine physische Logik mit standardisierter Schnittstelle/Funktion in einem Verbund mit anderen (ähnlichen) physischen Logiken betreibe oder ein Rudel von FCs/FBs mit standardisierter Schnittstelle/Funktion innerhalb einer physischen Logik.
Ich kanns mir auch nicht vorstellen, aber es war eben deren Lösung, was ich auch schon einen Overkill an Hardware finde um diese modularität zu realisieren..

An sich ist das aber ein spannendes Thema, welches dann auch mit dem produktiven Einsatz von modularen Maschinen immer wieder auftauchen wird.

Hier noch ein wenig Lesestoff zu dieser Thematik:
 
Nachtrag:
https://support.industry.siemens.com/cs/document/109477036/brenner-applikationsbeispiel-für-tia-portal-(brenner-bausteinbibliothek)?dti=0&lc=de-DE
Das wäre z.B. eine Bibliothek in der Richtung, die ich oben erwähnt hatte.
Es gibt die Code-Bibliothek an sich, eine Doku & eine Zertifizierung/Abnahme (in diesem Fall sogar mit fancy TÜV-Logo).
Bei Verwendung dieser musst du dich dann nicht mehr um die Zertifizierung/Funktion der Einzelteile kümmern, sondern kannst dich auf das Durchchecken der dokumentierten Funktion beschränken.
Als physisches Gerät würdest du diese Funktionen z.B. auch von KromSchröder als BCU460 bzw. FCU500 bekommen.


Ich kanns mir auch nicht vorstellen, aber es war eben deren Lösung, was ich auch schon einen Overkill an Hardware finde um diese modularität zu realisieren..
Auf der diesjährigen SPS-Messe in Nürnberg hab ich diesbezüglich was gesehen, was vllt. in diesen Bereich fällt.
Lief unter "Wireless Safety".
https://www.safety-products.de/produkte/wireless_safety!88
Gibt im Download-Bereich etwas Infomaterial dazu.
Die hatten z.B. am Stand eine Schutztür mit Tastenfeld für Anfordern/quittieren + Zuhaltung + Not-Aus, alles incl. Status-LEDS für Bediener-Feedback usw.
Angebunden an die SPS per Wlan, das Bauteil selbst brauchte lediglich +24VDC zur Versorgung.
Hatte, wenn ich es richtig im kopf habe, auch die Möglichkeit eine sehr begrenzte Logik auf den Bauteilen selbst zu realisieren, z.B. mehrere Not-Aus miteinander zu verknüpfen.
Das wäre z.B. etwas, was ich als Bibliotheks-FB programmiert hätte, nur eben als fertiges, physisches Gerät mit standardisierter Schnittstelle zur F-SPS (genauso wie der FB seine standardisierte Schnittstelle zum Rest des Programms gehabt hätte).

Ich vermute wir werden in den nächsten Jahren immer mehr "intelligentere" Bauteile sehen, zumindest was die absoluten Wald&Wiesen-Funktionen betrifft, bzw. wo der Hersteller definiert sagen kann was die Funktion ist & was nicht.
Möglicherweise noch eine SPS-Bibliothek in Richtung Oscad, mehr kann ich mich aber nicht vorstellen.
Allein der Punkt "Verantwortlickeit" wird hier aus meiner Sicht stark limitierend wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der diesjährigen SPS-Messe in Nürnberg hab ich diesbezüglich was gesehen, was vllt. in diesen Bereich fällt.
Lief unter "Wireless Safety".
https://www.safety-products.de/produkte/wireless_safety!88
Firma SSP ja die Hatten wir auch öfters im Haus. Deren Wireless Safety System ist im Prinzip ne eigene Safetysteuerrung. hab jetzt eben schon mehrmals gesagt wäre nett wenn das Ding irgend eine Netzanbindung hat.
Damals hies sie sind an Netzwerkschnittstellen dran....

Aktuell wenn ichs richtig weiß macht das Ding die Sicherheit Selbst und Bietet ne Infoschnitstelle an die SPS die Per E/As übertragen werden.

Edit: Hab gerade gesehen die haben inzwischen ein Gateway
 
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