Ganz nüchtern betrachtet sehe ich die Sache so:
In allen Fällen wurde der Sicherheitsbereich bewusst so betreten, dass die Maßnahmen zum Schutz des Mitarbeiters umgangen/manipuliert wurden. Das Maximum das ein Maschinenbauer erreichen kann, ist eine Maschine zu bauen bei der es keine Veranlassung zu Manipulationen gibt. Wie auch in der Maschinenrichtlinie gefordert. Und trotzdem wird das in den meisten Fällen nicht ganz erreichbar sein. Jetzt kann man vielleicht noch diskutieren, ob Druck auf den Mitarbeiter ausgeübt wurde, um aus Gründen von Zeitersparnis eine Sicherheitseinrichtung zu manipulieren. Und auch wenn man sich alle Mühe gibt, die Vorschriften einzuhalten was Abstände oder Zeiten angeht, Manipulation ist nicht zu verhindern. Man kann sie nur erschweren. Wer rein will, der kommt auch rein...
An unseren Anlagen haben wir auch das Problem, dass aufgrund unterschiedlicher Palettenbreiten die Abstände nicht einzuhalten sind. Bei den Anlagenschulungen bin ich immer darauf bedacht, dem Bediener das Schutzgitter so zu vermitteln, dass es für ihn kein "Hindernis" sondern einen "Schutz" darstellt. Gelingt es nicht, diese Einstellung in die Köpfe zu bekommen, wird es immer Unfälle dieser Art geben.
Ich sehe das vergleichbar zu der Änderung an den Zigarettenautomaten. Hier gibt es nur noch Rauchware nach einer entsprechenden Legitimation. Und dennoch hat man die Hürde nur etwas höher gelegt. Rauchende Jugendliche sieht man noch immer. Man muss etwas in den Köpfen bewegen.