CE-Kennzeichnung, Verkauf in außereuropäisches Ausland

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Moin,

kann mich einer kurz aufklären, wie das mit der CE-Kennzeichnung beim Verkauf einer Maschine ins außereuropäische Ausland aussieht? Ich bin davon ausgegangen, dass diese Länder unsere CE-Kennzeichnung zunächst relativ wenig interessiert. Dann sollte es ausreichen, die Maschine dann rein nach den Normen bzw. Vorgaben des Ziellandes zu entwickeln, oder?
Mich verwirrt ein fett gedruckter Satz in der Sicherheitsfibel von Patrick Gehlen.
Hier der kurze Ausschnitt:
Andere Länder fordern das gleiche europäische Sicherheitsniveau für Maschinen, obwohl
es in diesen Ländern in der Form nicht immer entsprechende Anforderungen gibt.
Das bedeutet auch, dass der Maschinenhersteller keinen Unterschied zwischen
einer Maschine, die ins europäische Ausland verkauft wird, und einer Maschine,
die in ein nicht-europäisches Land exportiert werden soll, machen darf.
(Seite 92, https://www.vde-verlag.de/buecher/405980/sicherheitsfibel-zur-maschinensicherheit.html)

Der Satz ist vermutlich auf die Länder gemünzt, die das gleiche Sicherheitsniveau fordern und nicht auf alle außereuropäischen Länder. Ich finde die Formulierung allerdings etwas ungünstig.
Vielleicht kann das jemand kurz bestätigen!?
 
Alle Maschinen aus Projekten welche im nicht europäischen Ausland waren hatten in meinen Projekten immer CE, das war in einem Projekt für nach China ganz besonders wichtig.. da musste bzw. wurde auch alles eingehaust mit Makrolon.. selbst die einfachen Transportabschnitte wo sonst nichts war.
 
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Oh, interessant. Und an Stellen, wo chinesische Normen den europäischen, unter der Maschinenrichtlinie harmonisierten Normen, widersprechen, wurde dann die chinesische Norm beachtet?
Diese CCC-Zertifizierung musste dann aber zusätzlich noch gemacht werden, oder?
 
Hallo,

das ist von Land zu Land sehr unterschiedlich (z.B. USA und China).
Da musst Du Dich konkret erkundigen.
 
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Alle Maschinen aus Projekten welche im nicht europäischen Ausland waren hatten in meinen Projekten immer CE, das war in einem Projekt für nach China ganz besonders wichtig.. da musste bzw. wurde auch alles eingehaust mit Makrolon.. selbst die einfachen Transportabschnitte wo sonst nichts war.
Ausführung dann aber auch nach der extrem strengen China Norm, wie die Elektro-Geräte aus China mit CE Kennzeichen die in die EU exportiert werden, oder?

:ROFLMAO:
 
Ausführung dann aber auch nach der extrem strengen China Norm, wie die Elektro-Geräte aus China mit CE Kennzeichen die in die EU exportiert werden, oder?

:ROFLMAO:
Das war Fort Nox.. die Transportwege wurden komplett mit Makrolon eingehaust und dieses festgeschraubt, die Stationen hatten alle ein Stahlgerüst, alles zu, die Leitungen sind in den Hohlräumen vom Gerüst verlaufen, sämtliche Baugruppen waren alle in Schaltkästen.. wenn du da nur eine Leitung ziehen wolltest hast du alles abschrauben müssen
 
Das war Fort Nox.. die Transportwege wurden komplett mit Makrolon eingehaust und dieses festgeschraubt, die Stationen hatten alle ein Stahlgerüst, alles zu, die Leitungen sind in den Hohlräumen vom Gerüst verlaufen, sämtliche Baugruppen waren alle in Schaltkästen.. wenn du da nur eine Leitung ziehen wolltest hast du alles abschrauben müssen
Du hast schon erkannt, dass mein Beitrag ironisch gemeint war?
Er bezog sich auf die Tatsache, dass China anscheinend großen Wert auf die Einhaltung von Normen geht, wenn es um Produkte aus dem Ausland geht, die nach China geliefert werden, uns aber im Gegenzug mit Elektroschrott überfluten, wo CE und/oder VDE zwar drauf steht, aber nicht drin ist.
 
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Hallo,

das ist von Land zu Land sehr unterschiedlich (z.B. USA und China).
Da musst Du Dich konkret erkundigen.
Es verwirrt mich, dass in dem zitierten Buch explizit ein Beispiel mit dem Export in die USA aufgeführt wird. Aber CE steht doch an einigen Stellen im klaren Widerspruch zu den US-Amerikanischen Normen. Das fängt ja schon bei den Farbcodes der Leitungen an.
Also dürfte CE-Konformität ja prinzipiell nicht von Kunden gefordert werden, die die Maschine in den USA inbetriebnehmen möchten. Oder sehe ich das falsch?
 
Du hast schon erkannt, dass mein Beitrag ironisch gemeint war.
Er bezog sich auf die Tatsache, dass China anscheinend großen Wert auf die Einhaltung von Normen geht, wenn es um Produkte aus dem Ausland geht, die nach China geliefert werden, uns aber im Gegenzug mit Elektroschrott überfluten, wo CE und/oder VDE zwar drauf steht, aber nicht drin ist.
Erstaunlich ist für mich auch Indien. Da habe ich auch gehört, dass es gar nicht mal so leicht ist, Maschinen dorthin zu verkaufen. Die scheinen auch sehr genau drauf zu achten, was importiert wird. Aber was die selbst zum Teil für Elektroinstallationen haben... Zumindest den Klischees nach. Ich selbst war noch nie da und konnte mir bisher kein Bild davon machen. Aber alleine die Verwendung der Züge wäre mit unserer Vorstellung von Sicherheit bei der Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel nur schwer zu vereinbaren.
 
Erstaunlich ist für mich auch Indien. Da habe ich auch gehört, dass es gar nicht mal so leicht ist, Maschinen dorthin zu verkaufen. Die scheinen auch sehr genau drauf zu achten, was importiert wird. Aber was die selbst zum Teil für Elektroinstallationen haben... Zumindest den Klischees nach. Ich selbst war noch nie da und konnte mir bisher kein Bild davon machen. Aber alleine die Verwendung der Züge wäre mit unserer Vorstellung von Sicherheit bei der Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel nur schwer zu vereinbaren.
Was Indien betrifft, das ist kein Klischee, das ist da wirklich so und nicht nur in den Slums sondern auch in sehr großen Firmen.
 
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Es verwirrt mich, dass in dem zitierten Buch explizit ein Beispiel mit dem Export in die USA aufgeführt wird. Aber CE steht doch an einigen Stellen im klaren Widerspruch zu den US-Amerikanischen Normen. Das fängt ja schon bei den Farbcodes der Leitungen an.
Also dürfte CE-Konformität ja prinzipiell nicht von Kunden gefordert werden, die die Maschine in den USA inbetriebnehmen möchten. Oder sehe ich das falsch?
Ich weiß nicht, was den Kollegen bewogen hat, das so zu schreiben...

Meine Kollegen lassen sich zum Thema "Maschinen für die USA" vom TÜV beraten
Google z.B. mal nach "tüv maschinen usa"

oder hier ab Seite 3-40
 
Ich habe mir den Abschnitt von Patrick mal im größeren Kontext durchgelesen und wie es hier ja schon angedeutet wurde: Da kann ich nicht wirklich mitgehen.

Worauf der Herr Gehlen vermutlich abstellen will, ist das Sicherheitsniveau abseits der elektrischen Sicherheit. Und da gibt es in der Tat kaum (aber nicht "keine") Unterschiede. Wenn ich dran denke, nehme ich das mal als Rückmeldung mit.

Wenn wir uns die Situation in verschiedenen Regionen anschauen, sieht das - in den relevantesten - eigentlich immer recht ähnlich aus.
  • EU: Sollte recht klar sein, bzw. spare ich mir das hier.
    Allerdings eine wichtige Anmerkung: Ein "Inverkehrbringen" gemäß 2006/42/EG, Artikel 2 h) bzw. der Marktüberwachungsverordnung 765/2008/EG, Artikel 2, Punkt 2 kann nur hier stattfinden.
  • EEA - European Economic Area: Liechtenstein, Norwegen, Island
    Technisch gesehen die gleiche Situation wie in der eigentlichen EU. Sind aber nicht Teil der EU.
  • MRAs (Mutual Recognition Agreements): Gibt es mit verschiedenen Staaten, die sich dann auf unterschiedliche Produktgruppen beziehen. Wie der Name andeutet sollen hiermit gewisse Rechtsgrundlagen beidseitige Anerkennung erfahren. Als vielleicht relevantestes Beispiel in unserer Region sei mal auf die Schweiz hingewiesen. Ich habe die Schweizer "Maschinenverordnung 819.14" mal angehängt. Direkt auf Seite 1 sieht man die 2006/42/EG referenziert.
  • China: CCC ist - sofern die Produktgruppe im entsprechenden Katalog gelistet ist - bindend. Maschinen sind allerdings nicht darunter. Dazu kommt ja die Sache mit "technisch bindend" und "auch tatsächlich durchsetzen".
    Interesant vielleicht zu Normen als Beispiele:
    ISO 12100-1:2003 > GB/T 15706.2-2007
    ISO 13849-1:2015 > GB/T 16855.1-2018
    ISO 14118:2017 > GB/T 19670-2023
    Ich verlinke jetzt hier mal nicht wild auf chinesische Seiten, die sowieso keiner versteht (um einen offiziellen englischen Text braucht man sich da nicht zu sorgen).
  • Indien: Bin ich aktuell nicht hundertprozentig sicher, hier war aber eine OTR (Omnibus Technical Regulation on Machinery and Electrical Equipment Safety) in Arbeit. Letzter Stand aus dem September 23 war, dass hier weiterhin nur ein Entwurf vorhanden ist. Es ist aber absehbar, dass (ähnlich China) das BIS (Indisches Standardisierungsinstitut) die relevanten ISO-Normen übernehmen wird.
  • US: UL ist technisch gesehen nicht bindend. Bindend ist OSHA bzw. - eventuell - die Ansicht der jeweiligen AHJ (Gewerbeaufsicht). Ich hatte hier schon einige interessante Diskussionen mit dem TÜV Süd bei Field Labellings (also nicht nur den Schaltschrank). Wie allgemein habe ich mir dort immer eine Standard-Referenz geben lassen. Oft genug war die Ansicht zwar nicht falsch, aber eben doch "übers Ziel hinaus geschossen".
    Die Rückmeldung vom Feld war eigentlich immer gleich: "Was macht ihr denn da für einen Aufwand? So baut hier keiner Maschinen?"...
  • Kanada: Natürlich sehr ähnlich zu US. Scheinbar gibt es aber einen leichten Trend dazu, "sein eigenes Ding zu machen". Wird aber wohl immer stark an US angelehnt sein.

Ich empfehle bei Maschinen außerhalb der EU eigentlich, diese ohne CE-Kennzeichnung zu liefern, selbst wenn ich das als Maschinenbauer eigentlich könnte. Eine Ausnahme hierbei bildet eigentlich nur die Schweiz aktuell.

Unabhängig davon sollte man bedenken, dass eine CE-Kennzeichnung außerhalb der EU dem Kunden halt nur sehr eingeschränkt etwas bringt. Es kann auch falsche Erwartungen wecken, denn die Maschine wurde dann (vermutlich, außer man nutzt... Kniffe^^) nie in der Gemeinschaft inverkehrgebracht.

Ich hatte die Situation schon mit der Schweiz. Der Kunde wollte die Maschine später versetzen. Da hat ihm die bestehende CE-Kennzeichnung eben gar nichts gebracht.

1705259530499.png
 

Anhänge

  • 2021-07-16_Schweiz_SR819-1_MaschV-1.pdf
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Patrick Gehlen bezieht sich auf das Sicherheitsniveau, nicht auf das CE-Kennzeichen.
Und das Sicherheitsniveau ist in Europa ziemlich hoch. Wenn nun USA oder sonst irgendjemand andere Aderfarben etc. vorschreiben, dann hat das in erster Linie nichts mit dem Sicherheitsniveau zu tun. Ich kenne bisher kein Land, indem ich "sicherheitstechnisch" mehr machen musste als für CE / für die Einhaltung der Normen in der EU.
Ganz einfach gesagt, mach die Maschine so sicher, wie du sie für EU machen würdest und du bist bestimmt nicht weit weg vom Niveau vom Zielland. eine eigene Recherche über die Vorschriften von dem Zielland musst du natürlich trotzdem machen.

Zum CE-Kennzeichen: wenn in dem Zielland kein CE verlangt ist, würde ich auch keins anbringen! Vielleicht gibt es dann ein Folgeauftrag, falls die Maschine in ein paar Jahren in die EU verkauft werden soll ;-)
 
Auch wenn man z.B. in Indien oder Zentralafrika teils niedrigere Sicherheitsstandards hat, würde ich immer im Hinterkopf behalten 1. dass die Menschen dort auch nicht weniger wert sind, 2. irgendjemand zur IBN muss und möglicherweise du der Arbeitgeber bist und 3. später wird es irgendwann Service geben müssen (dann siehe 2.).
Wie der Stevenn sagt: man will ja eine Kundenbindung oder? Nicht nur über die Staatsanwaltschaft.
 
Letzte Schaltanlage ging nach Australien. Es ist ja so, das zumindest im IEC Raum, als aber auch mittlerwiele im UL Raum selbst im maritimen Bereich seit langem Harmonisierung vorangetrieben wird um Handelsbarrieren abzubauen.
Australien hat zb Anerkennungsverfahren für CE Konformitätserklärungen, am Ende ist es aber wie die Vorschreiber schon erwähnt haben Ländersache. Auf den EU Webseiten oder bei den ausländischen Regulierungsbehörden findet man idR nähere Infomationen.
 
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Patrick Gehlen bezieht sich auf das Sicherheitsniveau, nicht auf das CE-Kennzeichen.
Und das Sicherheitsniveau ist in Europa ziemlich hoch. Wenn nun USA oder sonst irgendjemand andere Aderfarben etc. vorschreiben, dann hat das in erster Linie nichts mit dem Sicherheitsniveau zu tun. Ich kenne bisher kein Land, indem ich "sicherheitstechnisch" mehr machen musste als für CE / für die Einhaltung der Normen in der EU.
Ganz einfach gesagt, mach die Maschine so sicher, wie du sie für EU machen würdest und du bist bestimmt nicht weit weg vom Niveau vom Zielland. eine eigene Recherche über die Vorschriften von dem Zielland musst du natürlich trotzdem machen.

Zum CE-Kennzeichen: wenn in dem Zielland kein CE verlangt ist, würde ich auch keins anbringen! Vielleicht gibt es dann ein Folgeauftrag, falls die Maschine in ein paar Jahren in die EU verkauft werden soll ;-)
Kommt immer drauf an was man unter Sicherheit versteht. Die Auslegung der elektrischen Ausrüstung in den USA hat meiner Meinung nach schon höhere Anforderung. Es ist in der Hinsicht auch einfacher eine UL Maschine zu implementieren, die zusätzlich CE Vorgaben erfüllt als andersrum. Wenn ich mich recht erinnere sind Aderfarben "recommendations" in der IEC.

Es gibt viele größere europäische Firmen die CE auch in der restlichen fordern, u.a. weil man flexibler Anlagen umstellen kann aber auch weil man für alle Mitarbeiter einen Mindeststandard an Sicherheit bereitstellen will.
 
Es gibt viele größere europäische Firmen die CE auch in der restlichen fordern, u.a. weil man flexibler Anlagen umstellen kann aber auch weil man für alle Mitarbeiter einen Mindeststandard an Sicherheit bereitstellen will.
Ist zwar deren Sache, aber da die Maschine ja nicht im EWR in Verkehr gebracht wurde kann man ja eigentlich keine CE anbringen und eine Konformitätserklärung ausstellen. Wenn die Maschine dann noch zurück in die EU kommt wird es noch komplizierter. Wer ist dann der Hersteller und macht derjenige wirklich dann alles neu zur dann aktuell geltenden MVO?
Bei Maschinen im Ausland ist von der Papierlage manchmal weniger mehr.
D.h. nicht man solle das Sicherheitsniveau absenken und keine Risikobeurteilung machen.
 
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