TIA IEC 60870-5, redundante Verbindung zu je zwei Master, CP 1542SP-1 IRC

MaxW

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Hallo,
das ist mein erster Post in diesem Forum. Ich hätte wirklich versucht eine Lösung zu diesem Thema zu finden, bin aber leider auch nichts gestoßen.
Daher hier mein Problem:

Um eine Einbindung in das Leitsystem (SCADA master) eines lokalen Strom-Netzbetreibers zu ermöglichen, muss unsere Kraftwerks-Steuerung (slave) eine Verbindung über eine IEC 60870-5-104 Schnittstelle bereitstellen.
Eingesetzte CPU: CPU 1510SP-1 PN
So eine Schnittstelle hab ich schon mal erfolgreich rein mit der Siemens "SIPLUS RIC" Bibliothek (6AG6003-7CF01-0LE0) realisiert und auch schon mit einem einzelnen "CP 1542SP-1 IRC".
Gehalten habe ich mich dabei an folgendes Video:
"IEC 60870 Fernwirkstation mit SIMATIC ET 200SP" von Siemens auf YouTube

Jetzt habe ich aber die Anforderung, nicht nur eine Master-Station zu bedienen, sondern jeweils zwei redundante Master in zwei getrennten Netzwerken.

Mein bisheriger Ansatz:
Wegen zwei getrennten Netzen, zwei "CP 1542SP-1 IRC" an meiner 1510er CPU.
Pro CP1542 je ein Master und dessen Redundanz.

IP-Adressen sind vorgegeben, beispielhaft wie folgt:
IEC slave 1: 172.20.0.10
IEC master 1 main: 172.16.0.100
IEC master 1 redundant:172.16.0.200

IEC slave 2: 172.21.0.10
IEC master 2 main: 172.17.0.100
IEC master 2 redundant: 172.17.0.200

Gemeinsame ASDU Adresse: 558
(lt. Video dürfte das immer der "Start-Teilnehmer" sein?)

Ich weiß aber jetzt nicht weiter, wie ich Telecontrol-Verbindungen konfigurieren soll, weil ich meine Versuche Konfig. nicht übersetzen kann. (siehe Anhang)
Da komme ich auf keinen grünen Zweig.
Problem scheint die Partnerliste zu sein.
Doch wie soll ich das konfigurieren? Ich finde auch in der Doku nichts, ob man da einfach frei irgendwelche Nummern für eine Partnerstation vergeben soll.
Warum müssen sich Start- und Endpunkt unterscheiden? Ich soll ja genau mit beiden Verbindungen die selben Datenpunkte schreiben/empfangen.

Hat jemand so etwas ähnliches schon mal gemacht und könnte mir hier auf die Sprünge helfen? Danke!
 

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Ich hab mir das mal angeschaut, schon komisch irgendwie. Ich finde auch nix darüber, wo der redundante Verbindungspartner eigetragen werden soll. Für mein Verständnis hast du da 4 Verbindungen projektiert, und nicht 2 redundante.

Laut Doku darf der redundante Partner die Gleiche ASDU haben, nur eine andere IP - wo die eingetragen werden soll erschließt sich mir nicht.
 
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Hallo Max,
füge mal in die Spalte "Partnerliste" die ASDU-Adresse deines Startpunktes (558) ein. Damit sollte die erste Meldung weg sein.

Auch für mein Verständnis hast du vier Verbindungen projektiert. Dabei sind die ASDU-Adressen der Endteilnehmer aber alle gleich. Hat der lokale Strom-Netzbetreiber für seine 4 Master denn nur 1 ASDU-Adresse? Wie aus der Fehlerbeschreibung zu entnehmen darf nicht der gleiche Start- und Endteilnehmer 2 mal projektiert werden.

Horst
 
Hallo,

ich habe gerade das gleiche Problem wie oben beschrieben.
Gibt es bereits Lösungen oder Projektbeispiele hierzu? Habe bisher noch nichts dahingehend gefunden

Stefan
 
Hallo,

sorry für meine späte Antwort.
Ich konnte mich eine Zeit lang nicht mehr damit beschäftigen, habe aber meinen Anwendungsfall später doch lösen können.

Die erste Meldung ging tatsächlich weg, nachdem ich einfach die ASDU Adresse meines End-Teilnehmers eingetragen hatte.
Was ich nicht sicher weiß, ob das tatsächlich stimmt, oder die Zelle einfach nicht leer sein darf. Funktioniert hat es auf jeden Fall.
Start-Teilnehmer blieb "meine" ASDU Adresse.

Im IEC-Tab vom TeleControl Menü habe ich dann nicht vier einzelne sondern nur zwei Verbindungen erstellen müssen.
Jeweils eine pro "Master".
Der Trick war, dass ich die Spalten dieser Tabelle erweitern musste, also per Rechtsklick auf die Spaltenüberschriften noch die Spalten "Start-Schnittstelle (red.)" und "End-Schnittstelle/Adresse (red.)" hinzufügen.
Für meinen Fall, in dem ein Master jeweils in zwei Sub-Netzen hängt, musste ich natürlich das Gateway der Netzwerkschnittstelle des Kommunikations-Prozessors auf "255.0.0.0" anpassen, damit der CP 1542SP auch beide End-Schnittstellen (172.16.0.100 bzw. 172.17.0.100) bedienen kann.
In der Datenpunkt-Liste eines jeden CP 1542SP habe ich dann pro Datenpunk bei "Partner des Datenpunktes" jeweils beide Partner gleichzeitig ausgewählt. (Die Partner des Screenshots der Datenpunkte passen nicht mit die des Screenshots der Verbindungen zusammen, da sich diese bei mir geändert haben und ich kein neues Bild habe)

Ich weiß nicht, ob diese Lösung zu 100% korrekt ist, vor allem was zB. eine Umschaltung beim Ausfall eines Masters betrifft, oder auch wenn sich z.B.: die Befehle der Master unterscheiden.
(Beispiel: Master 1 schickt für einen Datenpunkt "Öffnen", Master 2 "Schließen" - was hat Priorität, oder sowieso Fehlerfall?)
Für meine Zwecke hat es aber auf jedenfalls soweit gereicht.

Falls jemand einen anderen Lösungsansatz hat, bitte gerne teilen.
 

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2 redundante Verbindungen schaut sehr richtig aus.

Was die Befehlsrichtung betrifft: Was empfangen wird, wird ausgeführt. Das beide gleichzeitig etwas steuern wollen ist eher unwahrscheinlich, das muss halt mit dem VNB abgesprochen werden. Sinnvoll wäre es auch die Steuerungshoheit über Logiken zu verknüpfen.

Wer ist denn der andere Teilnehmer der über 104 kommunizieren will?
 
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Danke für deine Antwort.
Jetzt habe ich alle Infos die ich gebraucht habe. Wenn man es weiß ist es ja einfach.

Das die Spalten ausgeblendet sind und aufgerufen werden können, könnte mal in eine Anleitung stehen o.ä.
Woher soll man sowas wissen?

Gruß
 
Ja genau, das habe ich mir auch gedacht.
Habe ewig danach gesucht und bin ziemlich zufällig drauf gekommen, weil ich in einer der zig Anleitungen die Spalten gesehen habe, und dann habe ich herum probiert.
Das ist leider sehr schwach von Siemens.
Ein Hinweis wäre hier sehr hilfreich, oder das die Spalten per default eingeblendet sind.
 
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Wer ist denn der andere Teilnehmer der über 104 kommunizieren will?
Meinst du von der Hardware her oder generell?

Hardware ist mir gänzlich unbekannt, Kommuniziert wird mit der Zentrale eines Stromnetzbetreibers in einem Asiatischem Land.
Die sind nicht sehr kooperationsfreudig und Fragen werden meistens per Mail gar nicht beantwortet, geht meist nur mit dem Zuständigem vor Ort.

Bin derzeit noch bei den "Trockentests" daheim im Büro nach deren Anforderung.

Ich werde da wahrscheinlich, wie du schon beschrieben hast, mir noch ein paar Abfragen im Code einfallen lassen falls nötig.
Aber eigentlich sind die Befehle eh nur "Impulse" und bleiben nicht stehen (je nach Einstellung, aber meistens so), von daher ist ein gleichzeitiger Befehl genauer betrachtet eh eher unwahrscheinlich.
 
Im Grunde Start/Stop Befehle, Leistungssollwerte, Leistungsfaktor, ...
Wir sind hier für die Steuerung eines Kraftwerkes zuständig.
 
Ja das ist etwas speziell - Stop könnte ja theoretisch auch durch einen Sollwert P von 0 erreicht werden.
Start ist dann im Endeffekt dann wsl. eher die Freigabe fürs "Wieder-Anfahren".
Es läuft meistens so, dass ich die vorgegebene Datenpunktliste so gut wie es geht runterprogrammiere, und auf der Baustelle muss dann meistens nochmal umgerissen werden, wenn die Funktionen nicht genau deren Vorstellungen entsprechen.
 
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