Kabel kommt in den Schaltschrank - direkt auf Schütz oder SPS nicht mehr zulässig?

element.

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Hallo zusammen,

Ich lese in der 60204 (DIN EN 2019) unter 13.3 "Verdrahtung innerhalb von Gehäusen" folgendes:

Für Steuerleitungen die aus dem Gehäuse herausgeführt werden, müssen Klemmenleisten oder
Stecker/Steckdosen-Kombinationen vorgesehen werden. Für Stecker/Steckdosen-Kombinationen siehe auch
13.4.5 und 13.4.6.


Bedeutet das, dass ich an einer kleinen Maschine, wo alles fest verlegt ist, mit meiner Leitung zum Motor nicht mehr direkt auf das Schütz gehen darf? Und mit meiner LIYY Leitung nicht mehr direkt auf die SPS-Eingangskarte?
Das würde ja das Ende für "Busgehäuse" bedeuten, wo die eingehenden Strippen direkt auf die ET200SP, Beckhoff-Zeile o.Ä. angeklemmt sind.

Oder sind Schütz und Siemens SPS-Baseunit auch "Klemmleisten"?
Wie interpretiert und handhabt ihr das?
 
Moin element.,

ich sehe das so: Auf ein Schütz würde ich nie direkt verdrahten. Auch bei kleinen Anlagen nicht.
Bei Leitungen auf die SPS darf nach dem Normauszug von Dir direkt verdrahtet werden, da üblicherweise die Klemmleiste auf der SPS als Stecker ausgeführt ist.

VG

MFreiberger
 
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Auf ein Schütz würde ich nie direkt verdrahten. Auch bei kleinen Anlagen nicht.
Machen wir seit lange.
Für kleinere Antriebe verwendet wir das Siemens Sirius Baukastensystem, und verbindet direkt auf die Schütze.
Für grössere Antriebe verbinden wir direkt auf die Sanftanlasser.
Ich sehe absolut kein Problem damit, was Zwischenklemmen beibringen sollte verstehe ich nicht.
 

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Moin Jesper,

das ist tatsächlich eine persönliche Meinung. Die Norm schreibt die Stecker-/Klemmleiste ja auch nur für Steuerleitungen vor.
Bringt erstmal nichts, ist aber meistens angenehmer anzuschließen (das kommt natürlich auf den Aufbau des Schaltschranks an.
Wenn der Schaltschrank als Teil geliefert wird, machen sich Klemmleisten gut. Wenn der Schaltschrank selbsterstellter Teil der eigenen Maschine ist, ist es weniger interessant.

VG

MFreiberger
 
Und "Für Steuerleitungen die aus dem Gehäuse herausgeführt werden" wurde dass bedeuten dass man zwischen ein FU und sein Ausgansgfilter oder Bremswiederstand zusätzlich ein Klemmenleiste einfügen muss ? Die Kabel von Filter oder Bremsweiderstand ist manchmal fest angeschlossen.
Das wäre noch unnötige Klemmenleisten.
Ich kann mir nicht vorstellen dass es so gemeint ist.
 
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du bist das also der die Kohlekraftwerke am Laufen hält.

20190627_115026_small-jpg.56535
 
Naja, das "Steuerleitung" ist eh so eine Glaskugel-Bezeichnung.
Bei Lapp heißt das Ölflex 4G16mm² auch "Steuerleitung".
In der englischen 60204 heißt es aber deutlicher "control wiring". Die Klemmstelle bezeichnet sie mit "terminal blocks".
Gerade bei diesen echten Steuerleitungen (24V, kleine Querschnitte, viele Adern) ist es doch noch sinnvoller, direkt auf die SPS zu verdrahten, wenn der Schrank fest verkabelt wird und nicht getrennt von der Maschine transportiert werden kann.
 
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Ich lese in der 60204 (DIN EN 2019) unter 13.3 "Verdrahtung innerhalb von Gehäusen" [..]
Bedeutet das, dass ich an einer kleinen Maschine, wo alles fest verlegt ist, [..] Und mit meiner LIYY Leitung nicht mehr direkt auf die SPS-Eingangskarte?
Ich lese dies, als du hast eine kleine Maschine in welchen Gehäuse du hast Aktuatoren, Initiatoren und die dazuhörige SPS E/A in form von Module mit IP40 oder so. Z.B. ET200S oder ET200SP.

Ich war bei ein Kursus in die letzte Neuheiten für EN60204-1, und dort wurde bemerkt dass man die IP40 SPS Module nicht "nacht" zusammen mit Pneumatik, Hydraulik o.Ä plazieren kann. Ich erinnere nicht den genaue Kapitel. Man muss entweder IP67 Module (ET200 Pro o.Ä) verwenden oder die Teile trennen durch Kasten o.Ä.

edit: Wenn kein Pneumatik oder Hydraulik in denselbe Gehäuse gibts, dann denke ich es ist kein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
wer steckt denn Pneumatik oder Hydraulik in einen Schaltschrank. :oops:
Der Schrank könnte auch platzen.

Grüße Detlef
 
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Hier, ich. Das ist doch gang und gebe. Kannst du mal ein Bild von einem geplatzten Schaltschrank hier einstellen

Bei uns hatte der TÜV mal Bedenken aus Brandschutzgründen. Begründung war, dass wenn die Elektrik bei einem Defekt ins Brennen kommt, ein Druckluftschlauch schmelzen könnte und dann das Feuer durch viel Sauerstoff aus der Druckluftleitung entsprechend beschleunigt werden könnte.

War allerdings in einer Umgebung mit viel leicht brennbarem Material (Papier).
 
Wir driften ab, aber an einen solchen Schrank der abgebrannt ist wegen Pneumatik, bin ich tatsächlich mal hingekommen.
Der Zuleitungsschlauch (20 bar) hatte sich gelöst und herumgepeitscht. Dabei die Geräte wohl so stark zerstört, dass 230V auf die 24V gekommen sind. Dann hats natürlich sofort ein paar 24V Geräte verrissen, und die Luft hat dem Feuer Dampf gegeben.

Ein Schaltschrank mit Pneumatik drin braucht natürlich genügend Entlastungsbohrungen nach außen. Sonst wirds wirklich gefährlich, außerdem fällt er dann unter die Druckbehälterrichtlinie ;)
 
Hier, ich. Das ist doch gang und gebe. Kannst du mal ein Bild von einem geplatzten Schaltschrank hier einstellen 😛


Aufbaubeispiel:
Anhang anzeigen 56564
Ok das ist so ein IP5x-Gehäuse, das geht schon.

Das gleiche Ding in Ex-tb oder IP6x kann schon dicke Backen machen. Da spendier ich ein Druckentlastungsventil.
Foto kommt am Dienstag, vorher kriegen mich keine zehn Pferde da hin 🤠

Was auch ein Thema sein kann ist Kondenswasser falls die Druckluft nicht trocken ist.
 
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Ok das ist so ein IP5x-Gehäuse, das geht schon.

Das gleiche Ding in Ex-tb oder IP6x kann schon dicke Backen machen. Da spendier ich ein Druckentlastungsventil.
Foto kommt am Dienstag, vorher kriegen mich keine zehn Pferde da hin 🤠

Was auch ein Thema sein kann ist Kondenswasser falls die Druckluft nicht trocken ist.
Naja, die Entlüftungsleitung vom Ventilblock führt man natürlich nach aussen, sehe da kein Problem.
Bei absolut Luftdichten Schaltschränken würde ich mir auch Gedanken machen...Könnte ja mal ein Schlauch Platzen.

Haben bei uns ca. 50 Schränke mit jeweils 50-100 Magnetventilen und den dazu benötigten IO Modulen.
Das ganze läuft schon seit 20 Jahren so, bis jetzt ist noch keiner explodiert. :LOL:
Dicht sind die aber nicht zu 100%, das Wasser muss ja auch wieder unten rauslaufen können. :p
 
Hallo, Ihr seid ganz schön vom Thema abgekommen.
Ich habe eine Fragen:
1. Wie kriege ich jetzt raus was wircklich erlaubt ist
a. Bei der ET200 nutze ich die Base-Unit komplet als Klemme. Meine Ziel ohne Klemmen auszukommen.
b. Motorleitung direkt auf das Schütz zu klemmen, wiso nicht. In meinen Augen halt nur aufwendiger, wenn das Schütz in der Mitte vom Schaltschrank ist. Da die Manteleitung sehr viel Platz einnimmt oder das Risiko groß ist die Einzelnen Adern zu beschädigen, wenn der Mantel abisioliert wird.
Was ist jetzt erkaubt?
 
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du bist das also der die Kohlekraftwerke am Laufen hält.

20190627_115026_small-jpg.56535

Sowas macht mann auch bei Frequenzumrichter.
Direkt auf dem Antrieb drauf.

Wenn du solche Abgängen hast nehmen z.b. ReihenKlemmen auch so viel Platz weg. Und sie sind auch noch scheisse.

Also so abgreifen ist okay.
 
Hier würde ich jetzt auch keine Reihenklemmen zwischenschalten.
 

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Hier würde ich jetzt auch keine Reihenklemmen zwischenschalten.
Eigentlich gibt es kaum einen Unterschied von I/O "Klemmen" wie die Beckhoff/Wago und einer ET200SP.
Oder sehr ihr das anders?

Wäre ja wirklich völlig Idiotisch in einen Klemmkasten wo nur ein I/O System verbaut ist, auch noch Klemmen dazwischen setzen zu müssen.
Zumal die ja extra so ausgeführt sind, dass man alle notwendigen Anschlüsse direkt auf den Baseunits unterbringen kann.
 
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