OSSDs

MFreiberger

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Moin Zusammen,

wir hatten kürzlich folgendes Problem:
Wir haben zwei Stöber-Antriebe im Einsatz, die jeweils mit einer Sicherheitskarte für STO etc. ausgerüstet wurden. Dabei wurden unterschiedliche Karten verbaut, da wir einmal einfach nur den STO ansteuern wollen und einmal auch die Geschwindigkeit sicher Überwachen wollen (SLS). Die Karten kauft Stöber von Pilz zu.
Nebenbei: warum redet alle Welt von einer "sicheren Geschwindigkeit"? Für mich ist das eine Geschwindigkeit, die sicher überwacht wird!?
Ok, weiter: für die IO-Kommunikation haben wir u.a. die 8 F-DQ-Karte (PP-schaltend) von SIEMENS für die ET200SP eingesetzt. Für die Karte, die die Geschwindigkeiten sicher überwacht, war das auch ok, aber für die Karte, die nur einen STO abfragt nicht.
Ein Problem ist, dass man bei den 8 F-DQ-Karten nur 1ms oder 5ms für den Dunkeltest (Der ja essentiell für ein OOSD ist) einstellen kann. Unser Problem ist jetzt gewesen, dass bei der Einstellung
1ms ==> die Kapazität am Eingang der sicheren Umrichterkarte von Stöber (Pilz) so groß ist, dass der Dunkeltest fehlerhaft ist und damit der Ausgang passiviert wird
5ms ==> die sichere Umrichterkarte ein Low-Signal detektiert, durch den der Umrichter abgescchaltet wird.
Bei SIEMENS kann man für die 8 F-DQ-Karte ein Häckchen setzen, das den Dunkeltest für 48h unterdrückt. Allerdings muss man dann den Dunkeltest selber machen (mind. 1x in den 48h alle Ausgänge auf "LOW"). Nur erreicht man damit ggf. den PLr nicht. Und eigentlich ist das angeblich nicht zulässig (Der Dunkeltest ist ja integraler Bestandteil der OSSDs).

Nach all dem habe ich mich mit einem sehr fachkompetenten Kollegen (der auch im Normenausschuß sitzt) aus der Entwicklung von Stöber unterhalten. Dieser sagte, dass es leider bei der elektronischen Umsetzung der OSSDs einen "Wildwuchs" gibt. Es gibt leider keine eindeutige Definition, wie ein OSSD elektronisch ausgeführt sein muss und jeder Hersteller macht das ein bisschen anders. Seine Lösungen waren auch dementsprechend pragmatisch:
- an den Ausgang der SIEMENS-Karte eine größere Last anschließen (Widerstand, LED, etc.), damit die Eingangskapazität der sicheren Umrichterkarte nicht zu einem Dunkeltest führt, der einen Fehler aufweist (kein Low-Signal).
- Die Stöberkarte von "einfach" auf die Höherperformante Karte umrüsten.
- Für die "einfache" Stöberkarte eine 4-DQ-Karte von SIEMENS einsetzen

Letzten Endes haben wir jetzt ausgenutzt, dass wir zweikanalig auf die Stöberkarte aufschalten können und setzen daher eine F-RQ-Karte ein (dann gibt es keinen Dunkeltest, allerdings braucht man entweder eine Rückmeldung (die wir haben) oder einen Fehlerausschluß, den man selber machen muss. Andernfalls wäre der DDC zu klein...).

Wie würdet Ihr in diesem Fall reagieren?
Habt ihr auch Probleme mit OSSDs?

VG

MFreiberger
 
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