Zu S5-Zeiten gab's auch schon einen Mechanismus, um Bausteine zu schützen, wurde teilweise von Siemens angewendet, bot aber keinen wirklichen Schutz. Der Trick bestand darin, einen Sprung zu projektieren und direkt hinter der Absprunganweisung ein BE zu schreiben. Die Anzeigesoftware der Programmiergeräte war so angelegt, immer nur bis zum nächsten BE zu lesen, somit wurde der zu "schützende" Programmbereich nicht dargestellt. Wer aber die Vorschriften für die Bausteinköpfe von S5-Bausteinen studiert hatte, konnte leicht feststellen, daß bestimmte Informationen für die tatsächliche Länge des Bausteins angelegt waren. So war es ein leichtes, den Baustein in seiner tatsächlichen Länge auszulesen, die typischen Stelle für das Schutz-BE mit einem NOP zu überschreiben und anschließend konnte man den Baustein normal im Editor bearbeiten. Diese Machart wurde von Siemens später geändert und man ersann sich neue Tricks aus, die das Einsehen von geschützten Bausteinen verhindern sollten. Hat aber dennoch nicht viel genützt, wenn man auf externen System agiert hat, denn der MC5-Code war ja kein Geheimnis und eine MC5-Code-Datei mit ein paar Basic-Befehlen in eine Textdatei mit AWL-Anweisungen zu konvertieren ist keine Hexerei.
Bei S7 hat mich das nicht mehr interessiert, da aber nach wie vor MC7-Code in dem AG gespeichert wird, sollten die Mechanismen einsehbar sein. Gelegentlich verschließe ich heute Bausteine, das aber weniger weil ich Angst vor Know-How-Klau hätte, sondern eher mehr als Schutzwall vor allzueifrigen Elektrikern, die sich ob des SCL- oder AWL-Codes im innern der Bausteine bei ihren Chefs beschweren.
Barnee