Profibus & OLM - Störung beim Abstecken/runterfahren vom PC

jussa

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Hallo zusammen,

ich hoffe, das ist das richtige Unterforum für mein Problem mit Profibus und OLMs:

Mein System besteht aus zwei räumlich getrennten Teilsystemen, die Kommunikation der einzelnen Bauteile innerhalb der einzelnen Teilsysteme
erfolgt elektrisch über Profibus:

Teil 1:
PC mit CP5611 MPI (PCI-Karte, 6GK1561-1AM01), WinCC, Step7, Widerstand im Stecker ein
<-> (10m)
Profibus OLM/G12 V4.0 (6GK1503-3CB00), Widerstand im Stecker aus
<-> (0.5m)
S7 (CPU 315-2DP, 6ES7 315-2AH14-0AB0), Widerstand im Stecker aus
<-> (0.5m)
Servoverstärker 1, Widerstand im Stecker aus
<-> (0.3m)
Servoverstärker 2, Widerstand im Stecker ein

Teil 2:
Turbopumpe, Widerstand im Stecker ein
<-> (7m)
Profibus OLM/G11 V4.0 (6GK1503-2CB00), Widerstand im Stecker aus
<-> (0.2m)
ET200S 1 (6ES7151-1AA05-0AB0), Widerstand im Stecker aus
<-> (0.5m)
ET200S 2 (6ES7151-1AA05-0AB0), Widerstand im Stecker ein

Die beiden OLMs sind mit Lichtleitern (<30m) verbunden und es funktioniert so im Normalbetrieb auch alles. Die beiden
Servoverstärker sind dabei die meiste Zeit aus (wirklich stromlos), Ein- und Ausschalten stört die Simatic aber nicht. PB-Stecker und Kabel
sind von Siemens.

Problem: Wenn ich den PC herunterfahre oder dort das PB-Kabel abstecke, dann ist danach auch die PB-Verbindung über LWL gestört.
Am OLM leuchten die LEDs für CH1, CH2 und CH2-Level alle rot und mein Programm auf der S7 bekommt auch keine Werte mehr. Das
Programm auf der S7 läuft dabei aber weiter, die S7 geht also nicht in STOP.

Für den elektrischen Kanal ist die Segmentüberwachung eingeschaltet, ebenso ist die Betriebsart auf beiden OLMs auf "Linie mit
LWL-Streckenüberwachung und Segmentierung" gestellt. Ich habe schon versucht, die Segmentüberwachung des el. Kanals zu
deaktivieren, was aber nichts gebracht hat. Und stelle ich die Streckenüberwachung und Segmentierung bei den beiden OLMs ab,
so wird dadurch auch die LWL-Verbindung gestört.

Stecke ich einen der beiden (abgeschalteten) Servoverstärker ab, dann passiert gar nichts, der OLM läuft weiter, LWL-Verbindung bleibt bestehen.

Schalte ich beim Stecker vom OLM im Teilsystem 1 den Widerstand ein, dann verliere ich zwar die Verbindung vom PC zum Rest (natürlich),
das Restsystem läuft aber weiter, auch wenn ich den PC dann abstecke.

Dazu kommt: Ich hab vor einiger Zeit ein sehr ähnliches System (die beiden OLMs vertauscht & anderer Pumpencontroller) aufgebaut,
die Verkabelung am Profibus ist gleich, Einstellungen der OLMS sind gleich, aber da kann ich den PC abstecken und alles andere läuft weiter...

Im Moment weiß ich echt nicht, was ich noch versuchen kann. Am OLM kann man ja nicht viel einstellen, lediglich die DIP-Schalter. Am CP5611
sollte es auch nicht liegen, schließlich kommt das Problem, wenn ich ihn abstecke.

Wäre schön, wenn hier jemand eine Idee hätte, wo der Hase im Pfeffer liegen könnte :confused:

Vielen Dank
 
Ohne jetzt auf Details einzugehen, fakt ist, das dir mit dem Herunterfahren des PCs die Terminierung flöten geht (5V vom CP5611), was funktionieren kann aber nicht muss.

Lösung:
So umbauen, das z.B. die S7 der letzte Teilnehmer ist (halt irgendwas was immer wenn die Anlage in Betrieb ist Spannung hat)
Aktiven Busabschluss einbauen 6ES7972-0DA00-0AA0

Mfg
Manuel
 
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Hallo jussa,

vermutlich ist auch der Abschlusswiderstand an deinem Servoverstärker nicht mit Spannung versorgt. Es ist sehr wichtig für die Stabillität des Profibus das die Abschlusswiderstände an den beiden Enden deines Buskabels immer mit Energie versorgt werden.
Die Abschlusswiderstände werden mit 5V gespeist und erzeugen so die Ruhespannung des Profibus.
Falls möglich solltest du die Enden an deiner S7 und deinem OLM haben, da diese Bauteile immer bestromt sind wenn die Anlage eingeschaltet ist.
In deinem anderen Segment kann ich nicht sagen ob die Turbopumpe spannungslos geschaltet wird, und ob hier die Versorgung mit 5V auch nicht funktioniert.

Viel Erfolg,
 
Hallo,
vielen Dank für die Antworten.
Dann werde ich meine Verkabelung wohl umbauen müssen. Mich wundert halt, dass es beim anderen bestehenden System keine Probleme gibt und dass das in der Regel nicht mit Spannung versorgten Ende am Servoverstärker 2 kein Problem darstellt. Außerdem wäre ich davon ausgegangen, dass bei so einem Fehler nur der elektrische Kanal am OLM einen Fehler bringt, nicht aber der optische...
Ich werde die Verkabelung also umlegen und dann nochmal kurz schreiben, wenn dadurch das Problem behoben wird (oder auch wenn aus irgendeinem Grund nicht).
Vielen Dank!
 
Hallo Jussa

Mögliche Fehlerquellen könnten sein:


  1. Model Wellenphysik: Unbestromten Busabschlüsse wie schon mehrfach beschrieben.
  2. Model Software: Die Zykluszeit verändert sich. Spricht die Zyklusüberwachungszeit an? Der selbstlernende LWL-Konverter verstellt so lange die Bitrate, bis er mehrere Zeichen mit richtiger Parität erkennen kann. Dieser Vorgang dauert eine unbestimmte Zeit. Werden während einer definierten Zeit, z.B. von 100 ms keine korrekten Zeichen mehr erkannt, beginnt der Suchvorgang erneut. Ein selbstlernender LWL-Konverter braucht also eine Einstellzeit und kann die Konfiguration bei zu großen Pausen auf dem Bus z.B. bei tiefen Bitraten wieder verlieren.
    Es ist nur ein einziger aktiver Busteilnehmer angeschlossen, der nur Token an sich selbst sendet. Tokentelegramme alleine reichen zum Einstellen der Übertragungsrate nicht aus.
    Mindest LWL Länge 30 m ?
    Wie blinkt die LWL Strecke? Fehlerbeschreibung Siemens Handbuch?
  3. Model EMV: Jetzt ist das lange Kabel eine Antenne. Es fliesen auch keine Potentialausgleichsströme mehr, Umladungsprozesse.
  4. Model Vibrationen usw.: Stecker ziehen lösen eventuell Fehltelegramme aus.

Messtechnisch müsste sich der Fehler erfassen lassen. Dazu können wir Ihnen entsprechende Geräte anbieten. Wenn alle Tipps nichts helfen sollten, so sind wir sicher, dass wir den Fehler vor Ort finden werden.

Hans-Ludwig Göhringer
HLG@i-v-g.de
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IVG Göhringer Mönchweg 5 71088 Holzgerlingen Tel.:07031 607880 Fax: 07031 607881 Mobil.:0172-7671463 http://www.i-v-g.de
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