Ich habe im ganzen Haus Fussbodenheizung, es ist ein Neubau, entsprechend
selten wird das Heizungsventil aufgemacht, und die Frau empfindet den Boden als "Kalt".
Der typische Fall von völligem Fehlverständnis - es ist eine irrige Annahme, dass eine FBH für warmen Boden zuständig ist - sie ist eine
Raumheizung!
Je besser der Isolierstandard der Gebäudehülle, umso niedriger sind die nötigen VL-Temperaturen der bodenverlegten RAUMheizung, da die thermischen Abflüsse über die Umhüllung geringer sind (was man früher ja mit wesentlich höheren VL-Temperaturen oft ausgeglichen hat und somit zu warmen Böden führte

).
Ist physiologisch aber schnell erklärt - jede, einigermassen gut wärmeleitende Oberfläche, empfindet unserer Körper als kühl, wenn dessen Temperatur unterhalb der Temperatur des jeweiligen kontaktierenden Körperteils liegt u. vice versa. Die relativ große Heizfläche am Boden reicht aber, um die Lufttemperatur des Raumes auf Wunschniveau zu heben - der Boden hat aber - gerade mit keramischen Belägen - dabei noch immer eine Temperatur unterhalb der Fußsohlentemperatur u. ist somit "kalt". Dennoch ist die Zielsetzung des warmen Raumes erfüllt.
Reine Absenkung der VL generell ist nicht zielführend - es ist immer in Zusammenhang des Massenflusses durch die Heizfläche zu betrachten, da nur in Kombination die nötige Heizleistung in die Räume eingetragen wird.
Was bedeutet das nun?
Hydraulischer Abgleich der Heizungsstränge - eine absolute Notwendigkeit. Dabei wird - unter Berücksichtigung der Heizungsauslegung der notwendige Massenfluss durch die Einzelstränge reguliert. Als Ausgangspunkt der fixierten Massenflüsse (einreguliert, vollständig geöffnetes Zonenventil) muss nun die VL-Temperaturkurve der Heizungsanlage die Leistungskorrektur erfüllen.
Für was sind dann aber die Zonenventile (ERR) überhaupt noch nütze?
Bestenfalls für gar nichts mehr u. könnten als überflüssige Komponente entfernt werden - was man bei Optimum durchaus auch dann macht.
Bei sehr geringen VL-Temperaturen tritt der sog. Selbstregeleffekt ein - d.h. würde der Raum durch Fremdquellen erwärmt, nimmt die FBH die überschüssige Wärmeleistung auf u. transportiert sie ab in andere Räume - ein Eingreifen eines Regelventils weder notwendig u. tlw. kontraproduktiv.
Die Zonenventile können aber durchaus noch nötig werden, da man weder die optimale Auslegung/Montag erreichte, die Auslegung abweichend der Nutzerwünsche liegt, man temporär doch andere Temperaturen wünscht (warum auch immer),....
Persönlich rate ich zu einem, wenn möglich eher gleichmässigen Temperaturniveau in anliegenden Räumen, da somit das Ausgleichsbestreben der Luft minimiert wird u. schon geringe Luftbewegungen "als Zug" u. somit kalt empfunden werden - dies wird dann fälschliche mit höheren Sollwerten, VL-Temperaturen wieder "fehlkorrigiert".
Dass die VL-Temperatur als Heizungskurve an die AT-Temperatur gekoppelt ist, ist ein normaler Vorgang - immerhin ist die AT für die Wärmeverluste massgeblich u. muss über geänderte Temperaturen kompensiert werden. Diese Konstellation wird als witterungsgeführte Heizungsreglung massig erstellt.
Man könnte jedoch den Ansatz verbessern, indem man von einer Witterungsführung auf eine Bedarfsführung wechselt - hier wird der jeweilige Raum in seinem Wärmebedarf erfasst (geht einfach auch über virt. Regler) u. per übergeordneten Regelmodul der aktuelle Energiebedarf zum Zeitpunkt ermittelt - darauf wird dann die VL-Temperatur eingestellt/geregelt.
Viel Text (jedoch nur teilweise erschöpfend) - hoffe weitergeholfen zu haben.