Einfacher, integrierter Servoantrieb

Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
OK, ich versuche mehr Infos nachzulegen, ohne es unübersichtlich werden zu lassen.

Der DSAM treibt im Moment über ein Stirnzahnradgetriebe (3:1 oder 2:1) und eine Rutschkupplung (für Überlast) eine Welle an. Die Welle treibt über Kettenräder eine Kette und einen Rollenwagen an, der ca. alle 10 mins. den Wagen ca. 1m vor fährt und nach ca. 2 Minuten wieder zurück.
In den 0,5 - 1 s muss der Motor also beschleunigen und stoppen. Gesteuert wird das über zwei Positionsschalter, die über einen Nocken an der Kette betätigt werden.
Der Motor bekommt derzeit Netzspannung über zwei Schütze (vor/zurück). Da es in der Vergangenheit Probleme mit den Endschaltern gegeben hat, sind zwei anzugsverzögerte Zeitrelais nachgerüstet worden, damit der Motor im Fehlerfall nicht die Rutschkupplung verbrennt und nach spätestens 2 s stoppt. Über Verringerung der Einstellung der Zeitrelais kann ich grob abschätzen, dass die Schütze nicht länger als 0,5 s angezogen bleiben. Die Zeit zum Abbremsen kommt noch hinzu.

Die zur Verfügung stehende Zeit für einen Verfahrvorgang darf nicht viel größer werden. D.h., der Rollwagen muss den wesentlichen Teil der Strecke in 0,5 s schaffen. Die letzten paar Zentimeter dürfen dagegen auch 2-3 s dauern, ohne dass es den sonstigen Ablauf stört.

Was die Lösung mit FU und bestehendem Motor angeht, scheint ihr euch ziemlich einig zu sein :) und es klingt natürlich auch reizvoll, wenn man weniger austauschen muss.
Zusätzliche Geber/Schalter anzubringen fällt aber praktisch aus, denn in dem Bereich gibt es extrem wenig Platz und die Maschine ist sehr verbaut. Dort etwas nachzurüsten ist so aufwendig, dass es die Kosten (Arbeitszeit, Produktionsausfall) stark in die Höhe treibt. Deswegen war meine favorisierte Idee, den Motor durch einen Servoantrieb zu ersetzen und ansonsten keine weiteren mechanischen Umbauarbeiten vornehmen zu müssen. Außerdem könnten die alten mechanischen Positionsschalter entfernt werden, die inzwischen je über 300 Euro kosten sollen und wegen Verschleiß auch immer wieder mal Probleme machen.

Die FU-Lösung hat den Vorteil, dass wir das selbst hinbekommen würden.
Für die Servovariante bräuchte ich jemanden, der mir Komponenten zusammenstellt, sodass keine SPS benötigt wird, oder eine MiniSPS, die bezahlbar ist. Dafür sollte ein Servoantrieb die Sache auf jeden Fall sehr zuverlässig lösen.
 
Was ich hier nicht verstehe ist: ein Zyklus dauert 12 Minuten und es kommt dann darauf an, dass der Motor in 1 Sekunde fährt?
 
Was ich hier nicht verstehe ist: ein Zyklus dauert 12 Minuten und es kommt dann darauf an, dass der Motor in 1 Sekunde fährt?

Ja, das ist tatsächlich so. Die Maschine verarbeitet Produkte im Sekundentakt und legt diese auf einem Stapel ab. Ca. alle 10 mins fährt der Rollenwagen dazwischen, um einen neuen Stapel beginnen zu können, ohne die Produktion unterbrechen zu müssen. Dieser Zwischenpuffer wird nach 1 - 2 mins freigegeben, indem der Rollenwagen wieder zurück fährt.

An einen Pneumatikzylinder haben wir auch schon gedacht und der hätte auch einige Vorteile, aber der müsste länger als der Verfahrweg sein und dafür fehlt der notwendige Platz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der aktuelle Zyklus wäre wirklich interessant.
Ansonsten bzgl Bauraum, kann man auch kolbenstangenlose Zylinder einbauen.


Und den Endanschlag mit speziellen Dämpfern ausstatten, z.B. von ACE.
So einen Schlitten mit aufgebauter Säge als Fliegende Säge, der sich mechanisch aufklemmt und dann in ca ner halben Sekunde per Pneumatikzylinder 40cm "zurückschießt" haben wir im Betrieb auch 2x. Gedämpft über solche Dämpfer. Macht allerdings ca 1000 Takte je Stunde.
 
bevor zu weit abgedriftet wird
Eismann, ist Druckluft oder Hydraulik vorhanden?

die Anwendung läuft doch scheinbar heute mit ungenügender Präzision, setz den FU ein mit den vorhandenen Endschalter und die Genauigkeit wird dich begeistern.
Endschalter sind Standard und gibt's für deutlich weniger € bei vielen Herstellern.
Oder du wechselst auf ini, denk aber an die Verschmutzung.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
6,5 bar Druckluft ist vorhanden, Hydraulik nicht.

Die Endschalter mit Gabelhebeln sind schon etwas Besonderes, denn damit kann die Bewegungsrichtung registriert werden und darauf ist die Maschinensteuerung angewiesen. Wenn du welche kennst, die deutlich preiswerter sind, habe ich nix gegen einen Hinweis darauf :)
An einer ähnlichen Maschine habe ich diese Endschalter wegen ihres Preises und eines Defekts durch induktive Geber mit einer Logo ersetzt. Das funktioniert nicht zuverlässig, da ich die Bewegungsrichtung nur annehmen, aber nicht sicher für alle Fälle feststellen kann.
Zusätzliche Leitungen, um zwei Geber pro zu ersetzendem Positionsschalter zu legen, lassen sich nur mit sehr viel Aufwand verlegen, da dazu ein wesentlicher Teil der Mechanik zerlegt werden müsste. Außerdem ist vor dem Zerlegen nicht klar, wie weit das geht, da der aktuelle Leitungsweg nur grob zu erkennen ist.

Platzmangel ist ein entscheidender Faktor bei der Sache und auch der Grund, warum wir die Pneumatiklösung verworfen haben. Zylinder mit Kolbenstangen gehen auf gar keinen Fall. Bandzylinder habe ich mir angesehen und die haben im notwendigen Durchmesser (ich meine es waren 40 mm) eine Länge von Hub + 300 mm. Das ist einfach nicht drin.
Der Rollwagen fährt waagerecht heraus, wird aber beim Einfahren um 90°, also senkrecht umgelenkt. Davor und dahinter sitzen andere Stationen mit beweglichen Teilen, bzw. Bereiche, die frei bleiben müssen. Dazu käme noch die Endlagendämpfung. Es ist nicht klar, ob die, die in den Zylindern integriert ist, ausreichen würde.

Ich hatte auch schon mal überlegt, den aktuellen Antrieb so zu lassen und die Endschalter weiter nach außen zu setzen, sodass der Rollenwagen gegen die mechanischen Anschläge läuft, um dort dann Endlagendämpfer anzubringen, aber selbst dafür ist kein Platz vorhanden und bei wechselnder Anlaufgeschwindigkeit durch Verschmutzung wäre die Endlage vermutlich zu ungenau und der Verschleiß wahrscheinlich problematisch.

Der vorhandene Antrieb macht schon ordentlich Radau, zumal der Rollenwagen über eine sehr eng geführte Kette mit recht kleinen Ritzeln läuft. Aber grundsätzlich funktioniert es, nur eben nicht zuverlässig.
 
Zurück
Oben