Sicherheitsfrage Vakuumpresse

Elektricks

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem:
Wir sitzen aktuell an der Konzepterstellung für eine Vakuumpresse, diese besitzt 1 Deckel und einen darunter liegenden geschlossenen Rahmen.
Das Problem ist die Sicherheit, es befinden sich ein Not-Halt Taster sowie eine Reißleine direkt an der Maschine. Soweit so Gut.
Über eine Zweihandbedienung wird der Rahmen oder Deckel Pneumatisch geschlossen und geöffnet.

Der Maschinenbauer hätte nun gerne, dass beim Betätigen des Not-Halt die Pneumatikzylinder den Deckel und Rahmen öffnen,
mit dem Hintergedanken das es eine Erleichterung wäre wenn ein Mitarbeiter die Finger reingesteckt haben sollte.
Nun das eigentliche Problem: Ist ein Vakuum aufgebaut und der Not-Halt wird betätigt drückt der Zylinder gegen den Rahmen,
durch das aufgebaute Vakuum wird dieser aber nicht sofort in Bewegung gesetzt, sondern erst wenn das Vakuum gegen Null geht,
dann wird der Rahmen vermutlich hochschnellen wovon ebenfalls eine gefährliche Bewegung ausgehen kann.
Um dies zu unterbinden müsste ich den Not-Halt umgehen, indem ich dieses Ventil zusätzlich über den vorhandenen Druckschalter verdrahte,
sodass das Ventil erst Stromlos wird, wenn der Druck abgesunken ist...
Zudem besteht wieder eine Quetschgefahr zwischen Rahmen und Deckel im offenen Zustand.

Beim Deckel habe ich dieses Problem nicht, bin aber der Meinung, dass alle Gefahrbringenden Bewegungen bei Not-Halt/Aus sicher gestoppt werden müssen.
Der Deckel wiegt etwa 300Kg, ist also alleine nicht zu heben.
Der Rahmen ist etwas leichter und könnte von einem Mann angehoben werden.

Ich würde folgende Variante bevorzugen:

Bei Not-Halt auffahren des Deckels (hier besteht keinerlei Quetschgefahr)
und bewegen des Rahmens über manuelle Entlüftungsventile und hochheben.

Was meint Ihr dazu???
 
Vielleicht ist das nicht die Antwort, die Du erwartest. Aber möglicherweise doch hilfreich...

Über eine Zweihandbedienung wird der Rahmen oder Deckel Pneumatisch geschlossen und geöffnet.

Damit ist schon fast alles gesagt. Die Finger sind dann da wo sie hingehören. AUSSERHALB des Gefahrenbereichs.
Befinden sich die Finger unter dem Deckel, ist das Kind doch eigentlich schon in den Brunnen gefallen.
Daher finde ich Betrachtungen dieser Art eher müßig.
Nach meiner Meinung macht es mehr Sinn darüber nachdzudenken, ob man die Gefahrenquelle noch besser absichern muss. Z.B. durch eine entsprechende Einhausung.
Eine Sicherheitsbetrachtung sollte auf jeden Fall durchgfeührt werden, wenn es schon als wahrscheinlich anzunehmen ist, dass jemand trotz 2-Hand-Bedienung mit den Händen im Gefahrenbereich sein kann.
 
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Hallo,

ihr habt beide recht. Die Gefahrenquelle ist abzusichern. NOT-HALT ist eine zusätzliche Schutzeinrichtung,
die z.B. für die Situationen an der Maschine gedacht ist, die man sich nicht vorstellen kann. Also muss NOT-HALT trotz
Zweihand oder Lichtgitter oder Einhausung sicher abschalten. Dafür sind auch Algoritmen, wie der TE
postet, zulässig. Ob die in diesem Fall richtig sind, kann von der Ferne schwer beurteilt werden.
PL etc. jetzt mal außen vor gelassen.

Gruß
Tommi
 
Richtig. Aus der Ferne immer schwer zu beurteilen.
Wenn ich aber lese, dass ein 300 kg schwerer Deckel bei Not-Halt am besten schnell öffnen soll, falls einer die Finger drunter hat... Dann ist das Pferd wohl von hinten aufgezäumt worden.

Ich finde auf die schnelle nicht die richtige Quelle, habe aber den Satz im Hinterkopf, dass die Not-Halt-Funktion keine neue Gefährdungssituation auslösen darf.
Ein einfaches Beispiel ist der Elektromagnet an einem Kran.
Wenn dann mit Betätigen des Not-Halt-Tasters eine neue Gefährdungssituation entsteht auf die ich nunmehr gar nicht reagieren kann, sollte man das Sicherheitskonzept gut durchleuchten.
Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung. Das Sicherheitskonzept steht auf wackeligen Beinen, wenn man solche Konstrukte benötigt.
In Ansätzen habe ich hierin etwas gefunden:

http://www.bgrci.de/fileadmin/BGRCI...Not-Halt-Einrichtungen_Empfehlungen_BGRCI.pdf
 
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