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Was das Thema 2-Hand angeht, da gibt es ganz klare Vorgaben, wie diese umzusetzen ist. Grundsätzlich sagt die Norm/die Normen, dass der Maschinenbauer jegliche anzunehmende Manipulation berücksichtigen und verhindern muss. Typisches Beispiel ist der Sicherheitszaun. Natürlich kann man den Zaun ohne Türe mit 4 Schrauben festmachen, schließlich muss das Wartungspersonal ja nur 4x im Jahr rein. Der Mensch ist aber faul, deswegen wird nach 3x auf und zuschrauben das Zaunelement ja einfach beiseite gestellt. Genau solche Dinge muss man berücksichtigen und mit entsprechenden Maßnahmen( die natürlich im Verhältnis stehen) abwenden -> Deswegen eine Türe mit Überwachung. Die Türkontakte sind codiert, sodass eine Manipulation ausgeschlossen ist. Leider ist das Argument "Der Betreiber/Bediener muss ja wissen was er tut" nicht in jedem Fall zulässig. ("Vernünftigerweise vorhersehbare Fehlanwendung")
Gleiches gilt auch für die 2-Hand. Die 2-Hand Bed. ist weit mehr als nur 2 Knöpfe. Hier spielt das zeitliche Verhalten definitiv eine Rolle. Bei nem PLd ist der Schaltkreis der 2-Hand. Bed. schon ein recht komplexes Konstrukt. 2 Taster mit Schließern plus Öffner (Zwangsöffnend) zum Überwachen. Alle 4 Kontake über Kreuz eingelesen und gegenseitig (vom Modul oder F-CPU) überwacht. Außerdem am Rückleseeingang des Moduls oder der CPU wiederum die zu schaltenden Aktoren (Schütze, Relais etc).
Für einen neuen Fahrbefehl nach Loslassen eines der Taster, MUSS der Bediener:
1. BEIDE Elemente loslassen,
2. Es müssen ALLE Aktoren ihre sichere Stellung zurückmelden! Ein Festkleben eines Aktors oder Tasters wird somit unmittelbar erkannt.
3. Er muss beide Schaltelemente mit einer max. Diskrepanz von 500ms drücken. Alles was länger dauert wird nicht berücksichtigt.
Zur Realisierung einer 2-Hand Bed. gibt es für mich 2 Möglichkeiten:
1. Ich habe bereits eine F-CPU, dann realisiere ich die 2-Hand Bed. ebenfalls in der F-CPU (Gibt fertige Bausteine)
2. Ich nehme ein fertiges, zertifiziertes 2-Hand Modul (zB. von Pilz). Der Hersteller beschreibt genau, wie zu verdrahten ist um PLr zu erreichen.
(3) Man könnte eine 2-Hand Bed. auch mit einer normalen SPS realisieren, der Aufwand und die Nachweispflicht/Dokumentation steht aber in keinem Verhältnis wie ich finde.
Bei dem oben gezeigten Totmannschalter ist irgendwas gewaltig schief gelaufen. So wie bei vielen 2-Hand Bedienungen, hat der Hersteller vielleicht die Funktion ohne Erfüllung der Vorgaben realisiert. Das habe ich bei Zustimmfunktionen und 2-Hand Bed. schon öfters gesehen.
Es werden zwar 2 Knöpfe eingebaut, die Logik dahinter und die Manipulationssicherheit fehlte allerdings.
Diese Art der Manipulation ist natürlich genau das, was der Hersteller (der Maschinenbauer) berücksichtigen muss.
Das 1. was die Bediener bei einer falschen 2-Hand machen, ist (wie beim Totmannschalter im Bild) einen der Taster abzukleben.
(Im Hinblick auf Manipulation sind die Bediener unfassbar kreativ)
Aber genau das darf bei der 2-Hand eben nicht passieren. Oder sagen wir mal so: Je nach PL gibt es 1 oder 2 zulässige Fehler. Dann darf die Sicherheitsfunktion darf eben nicht versagen. Im Gegenteil. Teil dieser 2-Hand Funktion ist, dass die Maschine stoppt, sobald ich einen der Taster loslasse. Neuer Fahrbefehl dann wie oben beschrieben. Das Szenario was du beschreibst, wäre bei Verwendung von einem Schließerkontakt ohne Überwachung des Kontakts durch einen 2. Kontakt (Öffner). Dann könnte beim Loslassen der Schließer kleben. Aber mit dem 2. Kontakt bekommst du das ja sofort mit und die Anlage schaltet ab.
Die 2-Hand Bed. erfüllt im Grunde zwei Funktionen oder sogar 3
1. Die eigentliche Ortsbindung. -> Könnte man ja auch ein 1-Hand Bedienpanel weit genug von der Gefahrenstelle machen.
2. Das sichere Abschalten bzw. das Gewährleisten der Ortsbindung durch Überwachung
3. Reiner Tippbetrieb, also fahren wenn gewollt, stopp wenn losgelassen. Versehentlicher Wideranlauf ohne Willen-> nicht möglich/verhindert
In der Regel muss man in der Nähe der Gefahrenstelle arbeiten. Deswegen kommt die entfernte Bedienung nicht in Frage. Stattdessen werden die Hände für einen Fahrbefehl BEIDE in sicherer Position gezwungen.
Sobald ich loslasse muss die Anlage stehen! Hier kommt dann noch hinzu, dass nach dem Loslassen der gefahrbringende Maschinenteil nicht so lange nachlaufen darf, dass ich mich dennoch verletzen könnte.
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Die ursprüngliche Anforderung von Basti war ja eine 1-Hand Bedienung bzw. Tippbetrieb. Bei PLd für mich fast das gleiche wie bei der 2-hand, nur mit einem Druckknopf und somit ohne den Teil der Ortsbindung
1. Drucktaster -> Für Tippbetrieb
2. Zwei Kontakte, die sich gegenseitig überwachen
3. Überwachung des Aktors für Kreuzvergleich Aktor/Taster
4. Entsprechende Logik, ggf. mit einer Art codierter Anfrage gegen versehentliches Betätigen (Gibt es im IFA ein Besipiel zu)
5. Je nach Anwendung kann ein Totmannschalter wie oben im Bild (aber bitte richtig umgesetzt) nochmal zusätzliche Sicherheit bieten oder eben der klassische Zustimmtaster bzw. ein Not-Halt Gerät
So jetzt reichts
VG
Gleiches gilt auch für die 2-Hand. Die 2-Hand Bed. ist weit mehr als nur 2 Knöpfe. Hier spielt das zeitliche Verhalten definitiv eine Rolle. Bei nem PLd ist der Schaltkreis der 2-Hand. Bed. schon ein recht komplexes Konstrukt. 2 Taster mit Schließern plus Öffner (Zwangsöffnend) zum Überwachen. Alle 4 Kontake über Kreuz eingelesen und gegenseitig (vom Modul oder F-CPU) überwacht. Außerdem am Rückleseeingang des Moduls oder der CPU wiederum die zu schaltenden Aktoren (Schütze, Relais etc).
Für einen neuen Fahrbefehl nach Loslassen eines der Taster, MUSS der Bediener:
1. BEIDE Elemente loslassen,
2. Es müssen ALLE Aktoren ihre sichere Stellung zurückmelden! Ein Festkleben eines Aktors oder Tasters wird somit unmittelbar erkannt.
3. Er muss beide Schaltelemente mit einer max. Diskrepanz von 500ms drücken. Alles was länger dauert wird nicht berücksichtigt.
Zur Realisierung einer 2-Hand Bed. gibt es für mich 2 Möglichkeiten:
1. Ich habe bereits eine F-CPU, dann realisiere ich die 2-Hand Bed. ebenfalls in der F-CPU (Gibt fertige Bausteine)
2. Ich nehme ein fertiges, zertifiziertes 2-Hand Modul (zB. von Pilz). Der Hersteller beschreibt genau, wie zu verdrahten ist um PLr zu erreichen.
(3) Man könnte eine 2-Hand Bed. auch mit einer normalen SPS realisieren, der Aufwand und die Nachweispflicht/Dokumentation steht aber in keinem Verhältnis wie ich finde.
Bei dem oben gezeigten Totmannschalter ist irgendwas gewaltig schief gelaufen. So wie bei vielen 2-Hand Bedienungen, hat der Hersteller vielleicht die Funktion ohne Erfüllung der Vorgaben realisiert. Das habe ich bei Zustimmfunktionen und 2-Hand Bed. schon öfters gesehen.
Es werden zwar 2 Knöpfe eingebaut, die Logik dahinter und die Manipulationssicherheit fehlte allerdings.
Diese Art der Manipulation ist natürlich genau das, was der Hersteller (der Maschinenbauer) berücksichtigen muss.
Das 1. was die Bediener bei einer falschen 2-Hand machen, ist (wie beim Totmannschalter im Bild) einen der Taster abzukleben.
(Im Hinblick auf Manipulation sind die Bediener unfassbar kreativ)
Als Ergänzung für SISTEMA: Bei Verwendung einer Zweihandbedienung bitte daran denken, dass die Sicherheitsfunktion bereits dann versagt, wenn ein Taster versagt (dann ist es ja keine Zweihand mehr). Somit kommen hier bei einer Kategorie 3 oder 4 jeweils ein Schaltelement jedes Tasters in einen Kanal.
Aber genau das darf bei der 2-Hand eben nicht passieren. Oder sagen wir mal so: Je nach PL gibt es 1 oder 2 zulässige Fehler. Dann darf die Sicherheitsfunktion darf eben nicht versagen. Im Gegenteil. Teil dieser 2-Hand Funktion ist, dass die Maschine stoppt, sobald ich einen der Taster loslasse. Neuer Fahrbefehl dann wie oben beschrieben. Das Szenario was du beschreibst, wäre bei Verwendung von einem Schließerkontakt ohne Überwachung des Kontakts durch einen 2. Kontakt (Öffner). Dann könnte beim Loslassen der Schließer kleben. Aber mit dem 2. Kontakt bekommst du das ja sofort mit und die Anlage schaltet ab.
Die 2-Hand Bed. erfüllt im Grunde zwei Funktionen oder sogar 3
1. Die eigentliche Ortsbindung. -> Könnte man ja auch ein 1-Hand Bedienpanel weit genug von der Gefahrenstelle machen.
2. Das sichere Abschalten bzw. das Gewährleisten der Ortsbindung durch Überwachung
3. Reiner Tippbetrieb, also fahren wenn gewollt, stopp wenn losgelassen. Versehentlicher Wideranlauf ohne Willen-> nicht möglich/verhindert
In der Regel muss man in der Nähe der Gefahrenstelle arbeiten. Deswegen kommt die entfernte Bedienung nicht in Frage. Stattdessen werden die Hände für einen Fahrbefehl BEIDE in sicherer Position gezwungen.
Sobald ich loslasse muss die Anlage stehen! Hier kommt dann noch hinzu, dass nach dem Loslassen der gefahrbringende Maschinenteil nicht so lange nachlaufen darf, dass ich mich dennoch verletzen könnte.
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Die ursprüngliche Anforderung von Basti war ja eine 1-Hand Bedienung bzw. Tippbetrieb. Bei PLd für mich fast das gleiche wie bei der 2-hand, nur mit einem Druckknopf und somit ohne den Teil der Ortsbindung
1. Drucktaster -> Für Tippbetrieb
2. Zwei Kontakte, die sich gegenseitig überwachen
3. Überwachung des Aktors für Kreuzvergleich Aktor/Taster
4. Entsprechende Logik, ggf. mit einer Art codierter Anfrage gegen versehentliches Betätigen (Gibt es im IFA ein Besipiel zu)
5. Je nach Anwendung kann ein Totmannschalter wie oben im Bild (aber bitte richtig umgesetzt) nochmal zusätzliche Sicherheit bieten oder eben der klassische Zustimmtaster bzw. ein Not-Halt Gerät
So jetzt reichts

VG