Ich bin kein Fan von der Idee Java in einer SPS einzusetzen. Ich muss aber drfunfrock recht geben das es zeit ist Objekt orientierte Programmierung in der Automatisierung zu verbreiten. Das die Automatisierungstechnik größten teils noch tief in den Achtzigern steckt erlebe ich auch tag täglich. Das ist aber größtenteils legitim. Es wird ja auch selten ein Projekt wirklich neu geschrieben. Die meisten Programmierer arbeiten wohl nach dem Patchwork Prinzip, Copy -> Past. Und dann behaupten sie noch das wäre eine Art Bibliothek. Die Schuld für die rückständliche Programmierweise Tragen wohl die Hersteller der SPS-Systeme. Das AWL so was von out ist werden einige Kollegen nicht akzeptieren wollen aber was ist an AWL besser im vergleich zu ST (für Siemens SCL)? Dass Sprünge aller GOTO super schlecht für die Übersichtlichkeit und Fehlersicherheit sind ist seit 1968 genügend Diskutiert worden
Dijkstra (196

einen Artikel in den Communications of the ACM, der den Anfang moderner Software-Entwicklung markierte. Statt wilder Sprünge durch GOTO-Befehle sollten WHILE, DO oder UNTIL den Programmfluss strukturieren
Ein weiteres Problem sehe ich in der gerade durch Siemens unterstützen Merker und Datenbaustein Philosophie. Ich verstehe nicht warum das sich immer noch hält die Speicheraufteilung sollte Aufgabe des Betriebssystems sein. Das ich als Benutzer mit Merkerwortadressen arbeiten muss ist schlicht eine Aufforderung unsaubere Programmierung zu betreiben und Überschneidungen zu provozieren. Das sollte wie in jeder Hochsprache nur über Variablen laufen.
Aber ich verschwende hier nur Zeit und Energie. Das der Weg in der Automatisierung weiter in Richtung Hochsprache und Objekt Orientierung geht ist leicht ersichtlich, der Strukturierte Text ist ein beweis dafür.
Es ist aber ebenso klar das FUP (zur Not auch AWL und KOP) für einfache Logische Verknüpfungen unersetzlich und unschlagbar ist. Speziallösungen wie grafische Schrittketten a la Graph7 sind natürlich auch sehr berechtigte Ansätze und werden wohl noch zunehmen ich denke da an Datenflussmodelle a la LabView.
Man kann da aber nicht nach einem klaren Schnitt rufen. Ein sehr großer Prozentsatz der Automatisierungslösungen basiert auf AWL und daher muss man sich damit abfinden die Philosophie die dahinter steckt als Praxistauglich zu bewerten und nicht zu verurteilen.
Ich möchte hier keine Anfeindungen es ging mir nur darum die Richtung zu zeigen in die sich, meiner Meinung nach, die Automatisierungstechnik entwickelt.
„If you open your Mind too much, your Brain will fall out.“
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