Neues Leitsystem für Wasserversorgungsnetz

elmoklemme

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Hallo zusammen,

wir kommen vermutlich in die Situation für ein lokales Verbundwasserversorgungsnetz bei der Auslegung eines neuen Prozessleitsystems mitzuwirken.
Das System besteht aus Brunnen, Pumpstationen, Druckerhöhungsanlagen, etc..
Momentan ist ein System von IDS in Verwendung und es sollen aber Alternativen beleuchtet werden. Der Wunsch der Betreiber ist es die lokalen Stationen mit S7-1500 zu automatisieren. Alles weitere ist momentan offen. Bis jetzt werden die Signale über mehrpaarige Steuerleitungen in einem lokalen Netz zum Leitsystem übertragen. Auch hier wäre der Weg für die Zukunft noch zu definieren (Fernwirkprotokoll EC 60870-5-104 ?).
Gibt es Erfahrungen / Empfehlungen eurerseits was Leitsysteme und Übertragungstechniken betrifft. Was würdet ihr wieder so, oder nie wieder so machen?

(falls das Thema im falschen Unterforum sein sollte bitte verschieben.)

Gruß Elmoklemme
 
Was (dezentrale) Wasserversorgung betrifft, ist ja Flowchief mit dabei. aber selbst eingesetzt hab ichs noch nicht.

Da der Markt überall immer kurzlebiger wird, ists schwierig zu sagen, wie man die Vernetzung der ganzen dezentralen Stationen am zukunftssichersten umsetzt, wenn man keine eigenen Leitungen verlegen oder Standleitungen anmieten will.

Z.B. Abschaltung von analoger Telefonie, ISDN oder 2G/3G hat da den einen oder anderen schon aufwachen lassen.
 
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Wäre mal abzuklären von wie vielen Datenpunkten hier die Rede ist.
EC 60870-5-104 wäre denkbar, macht aber eher nur Sinn wenn der Kunde da auch anderes aufschalten will (Fernwärme, Abwasser, . . .)
EC 60870-5-104 ist super wenns ums mitprotokollieren im ms am Prozessleitsystem geht, das ist bei Wasser aber eher nicht gefordert.
Wenn die 1500er vor Ort eigenständig laufen (auch MW, IW, . . . selbst untereinander austauchen) dann braucht man da eigentlich nur ein relativ einfaches SCADA, WinnCC, . . wäre da leicht ausreichend.
Meist sind hier nur Visualisierung von Pegelständen, Drücken, Durchflüssen und ordentlches Alarmmanagement gefordert.
Ein paar Sollwerte, Schaltpunkte, . . .

Wenn du aber von 50.000 Datenpunkten ausgehst, dann wird das teuer und EC 60870-5-104 auf einem Prozessleitsystem mit mehreren Prozessrechnern, . . .

Muss man auch den Kunden fragen was er für Vorstellungen hat, was er machen will, ev. was muss für Behörden, . . . dokumentiert werden, . . .
 
IDS habe ich auch schon verabschiedet.

Zuerst muss man mal den Iststand aufnehmen. Wenn da z.B. noch eine S7-400 als Leitstellenkopf vorhanden ist wird die auch mit den Außenstationen etc. komunizieren.

Dann Wunschliste des Kunden aufnehmen.

Konzept von erfahrenen PLT'ler erstellen lassen.

Erst dann mit Herstellern reden !
 
Mein erster Gedanke war auch Flowchief.

Haben das als EMS im Einsatz und sind ziemlich zufrieden. Auch wenn es um Sonderwünsche geht, die nicht so alltäglich sind, findet man immer ein offenes Ohr.

Wenn ich mir hier so die Referenzen ansehe glaube ich bist du da gut aufgehoben.

Lass dir einen Demozugang freischalten, dann kannst selbst mal testen. Da dürfte dann auch deine Applikation in ähnlicher weiße auftauchen.
 
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Also FlowChief ist für Wasser schon eine sehr feine Sache. Allein was das Thema Auswertung Protokollierung von Füllständen oder Durchfluss angeht, ist es schon sehr, sehr gut. Da ist IDS / Viavis noch Meilen davon entfernt.... (und vermutlich auch andere)

Die Anbindung an die Steuerung kann auf verschiedenen Wege erfolgen. Zum einen hat FlowChief verschiedene Konnektoren um direkt an eine Steuerung anzukoppeln, zum anderen würde aber z.B. auch OPC UA oder auch MQTT gehen. IEC-104 würde ich hier nicht nehmen, allein schon weil das bei Siemens ja auch wieder extra Geld kostet.

Anbindungstechnisch kann man das ganz einfach mit SHDSL-Modems realisieren. Da gibt es ja verschiedene Hersteller wo das für Halbsweg ordentliches Geld anbieten.
 
Wie groß ist denn der Wasserversorger (von wie vielen Bauwerken reden wir, Größe, Anzahl Infopunkte)? Spontan würde ich auch sagen FlowChief und direkt über OPC-UA auf S7-1200 / S7-1500 / Wago PFC oder CC, oder auch jede andere SPS die OPC-UA spricht.

Wenn es IEC104 werden soll, kann ich da Lizenztechnisch was für Dich machen.
 
Also wir sprechen von ca 50 Bauwerken. Anzahl Datenpunkte ist mir noch nicht bekannt. Wir steigen da gerade in erste Gespräche ein. Bestandsaufnahme kommt dann nächstes Jahr.
Für meine Begriffe kommt es nicht so oft vor, dass man sowas neu aufsetzen darf. Meist besteht das Leitsystem ja schon. Darum meine Frage nach euren Erfahrungen. Sicher wird man sich mit dem Betreiber mehrere Referenzen ansehen. Aber so ein neues Konzept und System bürdet einem schon etwas Verantwortung auf. Das ist für den Betreiber wie bei einer Heirat im Idealfall eine lange Bindung im Guten, wie im Schlechten ;-)
 
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Zumindestens im klassischen Fall hängt da ja in aller Regel, insbesondere bei derartiger Größenordnung, und i.d.R. öffentlichen Auftraggebern ja noch 1-x Ingenieurbüros die rein Planungsleistungen erbringen. Der Ausführende baut dann typischerweise mehr oder weniger die goldenen Wasserhähne die der Planer sich halt eingebildet hat (zu entsprechenden Preisen ...).

Aber davon ab, unsere Projekte in dem Bereich kann man grob dritteln:
Flowchief, typischerweise mit Siemens als SPS
Schraml, mit Siemens als SPS oder eigene SPS-Außenstationen
Klassische PC-Visu ( z.B. WinCC ) mit Acron für Aufzeichnung / Berichtswesen.

Sind 3 mehr oder weniger unterschiedliche Leittechnikkonzepte, aber jeweils mit Stärken und Nachteilen.

Mfg
Manuel
 
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