TIA Meine Erfahrungen mit der S7-1515SP Open Controller.

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Nachdem ich eine gewisse Zeit mit ein paar Projekte mit der neue S7-1515SP Open Controller spendiert habe, habe ich auch eine Menge Erfahrungen gesammelt.
Vielleicht interessiert es jemand !

1. Bei der erste Inbetriebnahme, d.h. aufsetzen von Open Controller software und Windows auf der CPU, braucht man unbedingt ein Bildschirm (DVI), Maus (USB) und Tastatur (USB).
Ohne dies kommt man nicht weiter.
Von der allererste einschalten bis alles installiert ist dauert es eine halbe Stunde.
Ein Tip: Nach der erste Inbetriebnahme, ein VNC Server in Windows einrichten, dann kann man per VNC den Windows-Teil bedienen ohne zusätsliche Bildschirm usw.

2. Um software und Lizenzen zu installieren und Einstellungen zu ändern auf der Windows-Teil, muss das EWF-Filter deaktiviert werden.
Um das EWF-Filter zu aktivieren/deaktivieren muss man als Administrator angemeldet sein.
Es gibt ein Tool um das EWF-Filter zu einrichten, aber es funktioniert scheinbar nicht (allerdings für mich nicht). Aber im Systemtray gibt es ein Ikon wobei man EWF aktivieren und deaktivieren kann, und dies scheint zu funktionieren.

3. Wenn man sein TIA Projekt auf der CPU laden will, dann geht es bei der erste Ladevorgang nur über das X2-Schnittstelle (für Windows reserviert). Und man muss den gesammten PC Station laden.
Erst danach kann man auch den Open Controller CPU erreichen über das X1-Schnittstelle (reserviert für der Open Controller).

4. Jeden neustart von der 1515SP dauert sehr lange. Ungf. 5 minuten.

5. Der Open Controller kann nicht mit PLCSIM-1500 simuliert werden (!!!).

6. Security ist auf ein Hardware S7-1500 und der Open Controller ganz unterschiedlich gelöst. Bei der Open Controller, "erbt" der Open Controller die Security Einstellungen von der PC Station. Lautet erstmals nicht so schlimm, aber es hat negative Nebenwirkungen, siehe die nächste Punkte.

7. Auf Grund von Pkt. 6 sind Biblioteksbausteine von Siemens die mit Know-How Schutz kompiliert sind nicht lauffähig auf der Open Controller (!!!).
Wenn man speziellen Modulen verwendet (z.B. der IO-Link Master Modul) die Siemens Biblioteksbausteine benötigt, braucht man von Siemens spezielle Varianten von diese Bausteine die für der Open Controller kompiliert sind.

8. Auf Grund von Pkt. 6 funktioniert das Port Configuration Tool (PCT) nicht wenn der PC Station mit Passwort geschützt ist. Das PCT Tool braucht man z.B. in Verbindung mit IO-Link.
Die vorläufige Lösung ist Security auf der PC Station auszuschalten (!).

9. Von das X1-Schnittstelle (auf der Open-Controller Seite) kann man nicht der Windows-Seite oder das X2-Schnittstelle erreichen.
Umgekehrt geht es von das X2-Schnittstelle auf der Open Controller und das Netzwerk der auf das X1-Schnittstelle verbunden ist.
(Ich verstehe hier nicht Siemens Logik. Warum ist es zu gefährlich von der Open Controller nach Window, aber egal von Windows auf der Open Controller.

10. Wegen pkt. 9 kann man von das Netzwerk auf der X1-Port (Typisch Maschinen-Netzwerk mit EA, Drives, Panels) nicht auf der Windows zugreifen.
Dies bedeutet das ein eventuell auf der Windows-Seite installierte WinCC RT (sehr wahrscheinlich da es mit der S7-1515SP als Bundle geliefert wird) nicht von der Maschinen-Seite erreicht werden kann. Auch nicht für Laden von Änderungen, oder Fernbedienung.

11. Der Open Controller CPU ist relativ leistungsfähig. Der Windows CPU ist relativ lahm.

Das ist alles bis jetzt. Wenn jemand Erfahrungen zu S7-1515SP Open Controller hat, dann höre ich gerne davon :)
In das Liesmich für TIA V14 fand ich keine Besserungen für der Open Controller.
Für mich sind die Punkte 5 und 9 grosse Enttäuschungen. Vermutlich werden wir kein weitere Projekte mit der S7-1515SP machen, bevor am mindestens diese Punkte gelöst sind.
 
Hört sich ja nicht so an als ob man das unbedingt haben muss. Aber das war bei der WinAC-RTX ja auch schon, dass die gegenüber einer "echten" SPS nicht ganz so pflegeleicht sind.

Wie sieht es denn mit remanentem Speicher aus?
Was passiert wenn die CPU direkt spannungsfrei geschaltet wird?

Nebenbei: Ist das Problem mit den nicht funktionierenden Systembits gelöst?
 
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Wie sieht es denn mit remanentem Speicher aus?
Was passiert wenn die CPU direkt spannungsfrei geschaltet wird?
Es funktioniert wie ein Hardware S7-1500.
Der Remanenz ist einstellbar und scheint zu funktionieren.
Ich habe aber nicht getestet ob der Remanenz wirklich dauerhaft ist, also ob es über eine Woche ohne Spannung gehalten wird.

Nebenbei: Ist das Problem mit den nicht funktionierenden Systembits gelöst?
Ich habe resigniert wenn es so solche "kleine" Problemen handelt. Ich habe kein Support Request erstellt.
Es ist eine Monat her das Siemens mir gemeldet hat das sie Lösungen zu die IO-Link Probleme finden will (es gibt auch damit andere Probleme die ich in diesen Thema nicht genannt habe). Bis jetzt kein Rückruf. Ich glaube die arme Mitarbeiter bei Siemens Support sind total überfordert.
 
Etwas offtopic, jemand Erfahrung, ob der "neue" WinAC RTX,
sprich "S7-1500 Software Controller" denn nun auf non-simatic HW laufen wird/kann?
Meine letzte Info war, das dies nicht vorgesehen ist.

btw: Der WinAC RTX 2010 (sogar F) läuft mit einer paar Modifikationen in einer VM - fast in realtime / für das Labor ideal.
 
sprich "S7-1500 Software Controller" denn nun auf non-simatic HW laufen wird/kann?
Meine letzte Info war, das dies nicht vorgesehen ist.

So ist auch meine Info. Ich denke das kannst du komplett vergessen. Das Teil läuft auch nur auf bestimmten Siemens Rechnern. Dafür dann aber auch wirklich komplett neben dem Betriebssystem, will heissen dieses kannst du komplett runterfahren und der Controller arbeitet weiter.
VM geht auf keinen Fall. bzw wenn du das irgendwie hinkriegst und da ne Anleitung schreibst wird dir der ewige dank des Forums sicher sein ^^

mfG René
 
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ich habe ein etwas merkwürdiges Verhalten der Open Controller festgestellt.

Wir haben auf Windowsebene eine NodeRed Applikation laufen welche ab und zu das Windows zu boden reisst. nichts wichtiges und so. Aber man kommt dann halt auch per RDP nicht mehr auf die Windows ebene. Also nutze ich die SPS Host Shudown funktion Mode 5.

Dies funktioniert in den meisten Fällen. Aber ich hatte auch schon Fälle da ist danach alles gecrasht inklusive SPS Teil. Und es konnte dann nur noch per Kaltstart neu gestartet werden. Wegen laufendem EWF konnten auch keine Windows Logs angeschaut werden etc.
Darum bin ich da mittlerweile etwas vorsichtig wenn die Behauptung aufgestellt wird dass Windows keinerlei Einfluss auf den SPS Teil hat. Da hängt so viel Zeug noch dazwischen das ebenfalls von Windows gemanaged wird. GGF ist nur der PN Port mit gestorben denn die CPU hat noch RUN angezeigt, nützt aber natürlich nichts wenn man nicht mehr online kommt und die CPU nicht mehr auf die RemoteIOs zugreifen kann.

Ich werde die Open Controller nicht mehr einsetzen, zumindest nicht in Anlagen die mehr machen als Lagerräume zu belüften.
 
Kann man eigentlich von Windows aus, direkt auf den Webserver der 1505SP zugreifen? also nicht über die IP die der X1 Schnittstelle zugewiesen wurde sondern irgendwie eine fixe ip welche nur vom OPENcONTROLER Windows erreichbar ist, also so wie z.B. die Virtualbox IP wenn man auf den Host zugreifen will.
 
Kann man eigentlich von Windows aus, direkt auf den Webserver der 1505SP zugreifen? also nicht über die IP die der X1 Schnittstelle zugewiesen wurde sondern irgendwie eine fixe ip welche nur vom OPENcONTROLER Windows erreichbar ist, also so wie z.B. die Virtualbox IP wenn man auf den Host zugreifen will.
Über X1 (Linux/1505S) geht es definitiv.
Über X2 (Windows) glaube ich es geht. Kann ich probieren, aber heute kein Zeit.
 
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... habt Ihr jetzt doch noch weitere Projekte mit dem Open Controller gemacht?
Was ich so mitbekommen habe werden die v.a. eingesetzt wenn man viel Performance braucht - v.a. auch bzgl. Motion Control und dann z.B. Anwendungen wie z.B. bei SIMOVE (Steuerung von AGVs wo man recht viel Zusatzlogik braucht).
 
... habt Ihr jetzt doch noch weitere Projekte mit dem Open Controller gemacht?
Was ich so mitbekommen habe werden die v.a. eingesetzt wenn man viel Performance braucht - v.a. auch bzgl. Motion Control und dann z.B. Anwendungen wie z.B. bei SIMOVE (Steuerung von AGVs wo man recht viel Zusatzlogik braucht).

Nein ich bleib dabei. Open controller werde ich nicht nochmal einsetzen. Ich habe jetzt aber alles was wir für die windows Oberflächen entwickelt haben, in tia nachgebaut und auf den controller umgezogen. Inkl. webserver. Auf der windowsebene bleibt jetzt nur noch ein dummer webbrowser für die Bedienung der anwenderseiten auf der cpu. Da isses mir jetzt egal ob windows die grätsche macht.
unterm strich haben wir jetzt den gewinn, das die software voll skalierbar ist. Kleine anlagen laufen auf ner 1510er und mit ner 1518er könnte man ne ganze Stadt lenken.
 
So nächste bittere Erfahrung. Alle paar Wochen/Monate habe ich einen Kandidaten wo der komplette controller abschmiert. Manchmal leuchtet nur noch die Powerled, manchmal auch noch die grüne Run LED. X1 und X2 sind aber nicht mehr erreichbar. Und obwohl X1 ein iO Controller ist, kann es sein das nur die RIO blinken, aber keine Fehlerled der CPU leuchtet. Dvi zeigt dann auch kein Bild. Eine Ausnahme gab es bisher
EB32586F-DEF9-4DA6-9270-888287D6F526.jpeg

Ein poweroff löst das Problem. Leider verhindert der aktive EWF aber eine nachdiagnose nach dem Reboot.
Wiedermal eine unangenehme Situation. „Controller läuft unabhängig“ am Arsch.
 
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Ich habe keine Erfahrungen mit dem S7 OpenController, hatte jedoch schon einmal ein ähnliches Verhalten mit Beckhoff Steuerungen, bei welchen auch der EWF/UWF aktiviert war.

Bei aktiviertem EWF/UWF landen ja alle Schreibzugriffe, konfigurationsabhängig, in einem definierten Overlay im RAM oder auf der Festplatte. Dieser Overlay läuft aber mit der Zeit voll, was dazu führt, dass das System nicht mehr bedienbar ist bzw. abstürzt. Nur ein Neustart half. Wir haben den EWF/UWF ausgeschaltet. Bislang haben wir damit keine Probleme. Auch befürchtete Frühausfälle von Datenträgern haben wir bislang nicht erlebt.
 
Ich habe keine Erfahrungen mit dem S7 OpenController, hatte jedoch schon einmal ein ähnliches Verhalten mit Beckhoff Steuerungen, bei welchen auch der EWF/UWF aktiviert war.

Bei aktiviertem EWF/UWF landen ja alle Schreibzugriffe, konfigurationsabhängig, in einem definierten Overlay im RAM oder auf der Festplatte. Dieser Overlay läuft aber mit der Zeit voll, was dazu führt, dass das System nicht mehr bedienbar ist bzw. abstürzt. Nur ein Neustart half. Wir haben den EWF/UWF ausgeschaltet. Bislang haben wir damit keine Probleme. Auch befürchtete Frühausfälle von Datenträgern haben wir bislang nicht erlebt.
nach da hätte ich das jetzt auch vermutet
 
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Ich habe 2 1515SP erste Generation in Betrieb, mit FW1.7. Keine Probleme ausser die von Anfang in diesen Thema notiert.
In der Windows gibt es keine Anwendungen mehr (!!). Wegen die Begrenzungen für den Zugang auf der Windows-Teil von das X1 Schnittstelle, habe ich WinCC RT auf ein separaten PC plaziert.
Nach 4 Jahren keine ähnliche Probleme wie vollmi meldet. Vielleicht hat es zu tun mit das die Windows-Teil gar nicht verwendet wird. Ich war bis jetzt überzeugt dass Probleme auf die Windows-Seite den 1505S nicht beeinflussen wurde. Nun bin ich nicht mehr sicher. Wieder mal eine Enttäuschung.
 
Ich habe 2 1515SP erste Generation in Betrieb, mit FW1.7. Keine Probleme ausser die von Anfang in diesen Thema notiert.
In der Windows gibt es keine Anwendungen mehr (!!). Wegen die Begrenzungen für den Zugang auf der Windows-Teil von das X1 Schnittstelle, habe ich WinCC RT auf ein separaten PC plaziert.
Nach 4 Jahren keine ähnliche Probleme wie vollmi meldet. Vielleicht hat es zu tun mit das die Windows-Teil gar nicht verwendet wird. Ich war bis jetzt überzeugt dass Probleme auf die Windows-Seite den 1505S nicht beeinflussen wurde. Nun bin ich nicht mehr sicher. Wieder mal eine Enttäuschung.
Für was benötigt man dann noch den Open Controller, wenn man die Win Seite nicht benutzt und die Runtime auslagert?
Oder ist das vom Preis immer noch lukrativer als eine leistungsstarke 1500ér
 
Für was benötigt man dann noch den Open Controller, wenn man die Win Seite nicht benutzt und die Runtime auslagert?
Oder ist das vom Preis immer noch lukrativer als eine leistungsstarke 1500ér
Das Ding liegt preislich knapp über der 1515, liegt von der Leistung her (Stichwort Zykluszeit) zwischen 1516 und 1517. Und es ist die leistungsfähigste Steuerung in ET200SP Bauform. Statt Windows gibts mittlerweile auch Industrial OS, also Linux.

Die Kombi OC + Touch-Panel + WinCC Runtime ist um einiges günstiger als die Kombi 1516 + Comfort-Panel in gleicher Größe und man hat halt ein ausgewachsenes Windows.
 
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Für was benötigt man dann noch den Open Controller, wenn man die Win Seite nicht benutzt und die Runtime auslagert?
Die 1515SP wurde uns damals von Siemens Marketing stark beführwortet. Wir dachte, es lautet sehr gut probieren wir es auf den nächsten Projekt.
Ja, wir hatten grossen Erwartungen von die 1515SP, dass wir damit mehrere separate Systeme in einen Sammeln konnte. Auch dass die IPC für die WinCC RT immer recht teuer ist und trotzdem nicht so zuverlässig wie die SPS CPU ist ein Problem den wir damit beseitigen wurde. Es sollte preisgünstiger, stabiler, und einfacher sein. Dann haben wir gelernt das von das X1 Schnittstelle hat man auf die Windows Seite kein Zugriff, was ein Problem ist weil wir unsere Internet Router auf das Maschinennetz habe für die Fernsupport. Es ist für uns ein absoluten Muss mit die Fernsupport. Was tun ? Ein separaten PC für die WinCC RT wie vorher. Die Vorteile haben sich ins Luft aufgelöst. Die Nachteile wurde erkannt. Zeitdem kein 1515SP Open Controller mehr.
 
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