G120 Stromgrenze einstellen

don_looney

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Hallo zusammen

Ich habe eine Frage zur Einstellung der Stromgrenze am G120 über das Inbetriebnahme Tool im StartDrive von TiaPortal (V18).
Wir haben mehrere G120 Antriebe die bei uns in der Maschine arbeiten. Normalerweise lassen wir die Stromgrenze so eingestellt wie es das Tool bei der Inbetriebnahme anhand der Motordaten vorgibt.

Beispiel:
Asynchron Getriebemotor von Siemens
400V Dreieck / 87 Hz / 13 kW / 24,8 A / cos φ 0,84 / 2575 U min

Stromgrenze in der Inbetriebnahme ca. 37A
Wir betrieben die Umrichter im U/f Betrieb mit niedriger Überlast. Früher haben wir Hohe Überlast genutzt, jedoch funktioniert es mit niedriger Überlast besser und das System ist "belastbarer" für unseren Prozess.

Jetzt haben wir hin und wieder Probleme mit dem Fehler F07801 (Motor Überstrom), in der Hilfe steht dazu Last verringern oder Stromgrenze erhöhen.
Last kann ich auf Grund des Prozesses nicht wirklich verringern, deswegen möchte ich mir die Stromgrenze genauer anschauen.

Ich würde gerne Wissen wie ich am Besten weis, auf was ich die Stromgrenze erhöhen kann? Wie gehe da heran? Die Motoren habe alle einen Temperaturfühler verbaut der am G120 auch ausgewertet wird. Mittlerweile werden größere Leistungsteile verbaut, weil wir es auch schon hatten das die Leistungsteile an Ihre Lastgrenze gekommen sind. In dem Beispiel betrieben wir die Motoren an einem Leistungsteil mit 18,5/22 kW.

Gibt es einen guten Richtwert mit dem man arbeiten kann?
 
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Rampen sind bei 3 Sekunden. Wir nutzen den 87 Hz Betrieb weil wir die Motoren als Vorschubsystem in einem Holzhobel benutzen und dort Geschwindigkeiten von z.B. 20 - 250 m/min realisieren. Die Rampen sind kein Problem, denke ich, weil der Vorschub schon auf Sollgeschwindigkeit ist wenn die Last in die Maschine einläuft. Ich habe die Rampen testweise verlängert und es kommt zum gleichen Fehler.

Zum testen habe ich letztens Traces in einer Maschine bei der IBN mitlaufen lassen. Dort ist der Strom kurzzeitig an die Stromgrenze gegangen, wenn die Last in die Maschine einläuft. Das funktioniert eigentlich auch sehr gut.

Es kann sein das durch die Last der Motor dann kurzzeitig blockiert, weil er es anscheint nicht kompensieren kann. Deswegen die Idee mit der Stromgrenze um ein bisschen mehr Dampf zu geben. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben ein 400V Netz und der Motor hat zwei Typenschilder. Eins für 230V/50Hz Dreieck und das andere für 400V/87Hz Dreieck.
Den 87 Hz Betrieb nutzen wir zur Leistungserhöhung. Die Motoren sind auch extra dafür gewickelt weil sie sich dadurch stärker erwärmen.
 
Mechanik ist alles einwandfrei, keine Änderungen.
Sind bei der Inbetriebnahme und wir stellen sonst nie an der Stromgrenze. Wollte einfach mal ein paar Erfahrungswerte erfragen. Ich würde die Motoren gerne ein bisschen belastungsfähiger betreiben. Der Trace hat auch gezeigt das er an die Stromgrenze geht aber nach 400ms sofort unter Nennstrom fällt.
Meistens trifft das Problem auf wenn die vorgelagerter Maschine die Geschwindigkeit nicht erreicht oder die Ware noch nicht auf der Geschwindigkeit ist. Ist dann zwar nicht unser Problem aber bei uns wird angerufen;) und damit wird es zu unserem Problem:ROFLMAO:

Vielen Dank für deine Antworten!
 
Bei genau dem Anwendungsfall würd ich die Stromgrenze zum doppelten Nennstrom oder an die Stromgrenze des Leistungsteils einstellen.
Lieber im SPS-Programm die Motortemperatur oder die Drehmomentauslastung des Antriebs überwachen und auswerten.
Bei Auslastung >100% die Vorschubgeschwindigkeit reduzieren und <90% wieder Richtung Sollwert fahren.
Kann ja sein, dass ein paar Bretter mit großem Übermaß hintereinander kommen oder der Anwender an der Leistungsgrenze einstellt.
Die 87Hz-Verschaltung hat natürlich viele Vorteile im Bezug auf den Drehzahlbereich, aber typischerweise lege ich den Motor für den Vorschub eines Hobels immer überfrequent aus.
Beim Hobel isses fast immer so, dass starke Abnahme -> langsamer Vorschub+hohe Last und leichte Bearbeitung -> schneller Vorschub+wenig Last gefahren wird.
 
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Bei genau dem Anwendungsfall würd ich die Stromgrenze zum doppelten Nennstrom oder an die Stromgrenze des Leistungsteils einstellen.
Lieber im SPS-Programm die Motortemperatur oder die Drehmomentauslastung des Antriebs überwachen und auswerten.
Bei Auslastung >100% die Vorschubgeschwindigkeit reduzieren und <90% wieder Richtung Sollwert fahren.
Kann ja sein, dass ein paar Bretter mit großem Übermaß hintereinander kommen oder der Anwender an der Leistungsgrenze einstellt.
Die 87Hz-Verschaltung hat natürlich viele Vorteile im Bezug auf den Drehzahlbereich, aber typischerweise lege ich den Motor für den Vorschub eines Hobels immer überfrequent aus.
Beim Hobel isses fast immer so, dass starke Abnahme -> langsamer Vorschub+hohe Last und leichte Bearbeitung -> schneller Vorschub+wenig Last gefahren wird.
Danke für deine detaillierte Antwort.
 
Bei genau dem Anwendungsfall würd ich die Stromgrenze zum doppelten Nennstrom oder an die Stromgrenze des Leistungsteils einstellen.
Lieber im SPS-Programm die Motortemperatur oder die Drehmomentauslastung des Antriebs überwachen und auswerten.
Bei Auslastung >100% die Vorschubgeschwindigkeit reduzieren und <90% wieder Richtung Sollwert fahren.
Kann ja sein, dass ein paar Bretter mit großem Übermaß hintereinander kommen oder der Anwender an der Leistungsgrenze einstellt.
Die 87Hz-Verschaltung hat natürlich viele Vorteile im Bezug auf den Drehzahlbereich, aber typischerweise lege ich den Motor für den Vorschub eines Hobels immer überfrequent aus.
Beim Hobel isses fast immer so, dass starke Abnahme -> langsamer Vorschub+hohe Last und leichte Bearbeitung -> schneller Vorschub+wenig Last gefahren wird.

Macht es da nicht mehr Sinn mit der Leistungs und Drehmomentgrenze zu arbeiten - eher S6- Kennlinie? Wenn eine Grenze erreicht wird erfolgt eine Drehzahlreduktion und auch der Hochlaufgeber wird nachgeführt. Müsste alles automatisch passieren ohne viel SPS Logik.
@TE: überprüfe mal Parameter p290.
 
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Macht es da nicht mehr Sinn mit der Leistungs und Drehmomentgrenze zu arbeiten - eher S6- Kennlinie? Wenn eine Grenze erreicht wird erfolgt eine Drehzahlreduktion und auch der Hochlaufgeber wird nachgeführt. Müsste alles automatisch passieren ohne viel SPS Logik.
@TE: überprüfe mal Parameter p290.
Parameter 290 steht auf:
[2] I_Ausgang oder f_Ausgang und f_Puls reduzieren (nicht durch I2t)
 
Macht es da nicht mehr Sinn mit der Leistungs und Drehmomentgrenze zu arbeiten - eher S6- Kennlinie? Wenn eine Grenze erreicht wird erfolgt eine Drehzahlreduktion und auch der Hochlaufgeber wird nachgeführt. Müsste alles automatisch passieren ohne viel SPS Logik.
@TE: überprüfe mal Parameter p290.

Wenn man es ordentlich macht, hat man eine (analoge) Stromüberwachung für alle Bearbeitungsspindeln im Hobel und eine Logik zum Schutz vor Überlast. Das passiert aber eher träge und mittels langsamer Reduzierung der Vorschubgeschwindigkeit. Hier den Vorschubantrieb noch zusätzlich mit reinzunehmen macht wenig Aufwand.
Die Auslegung - zumindest wenn ich auslege - ist eher robust. Das heißt kurzzeitige Überlast darf keinen Einfluss haben. Hier also angelehnt ans I2t-Verhalten. Auch kurze, harte Stöße können passieren.
Was man aber immer vermeiden sollte, ist wildes Hin- und Her-Regeln. Das wäre später im Produkt erkennbar.
Da traue ich zumindest eher einer SPS-Logik als einer integrierten Regelung, die zwar im Hinblick auf den Antrieb alles richtig macht, aber vielleicht nicht für die Maschine im Ganzen.

Zudem steht im ersten Post etwas von "Motoren" also Mehrzahl. Wenn dann müssen alle Vorschubantriebe natürlich gleich laufen. Das macht die Regelung im FU selbst auch eher unpassend.
Macht auch Sinn, sonst wäre ein Motor mit 13kW auch eher schwach auf der Brust für bis zu 250m/min.
Ich kenne eher die Richtung 55kW-110kW für bis zu 200-300m/min.
 
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