Gefährliche Spannungen an mobilen Frequenzumrichter

[Boernie1967]

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Hallo allerseits,
ich benötige euere Einschätzung und eventuell einen Hinweis in welcher EN ich suchen muß.
Wir hatten einen mobilen Frequenzumrichter 400V/2,2kW der eine Weinpumpe antreibt zur Überprüfung.
In der Steuerung ist nur ein Hauptschalter verbaut und kein Netzschütz.
Die Not-Aus-Funktion wird über die Nothaltfunktion des Umrichters realisiert.
Wird der Hauptschalter nicht ausgeschaltet und der Netzstecker gezogen habe ich am Netzstecker eine Gleichspannung von ca. 300V fallend über 30 Sekunden gemessen.
Das würde bedeuten wenn der Kellerknecht den Stecker aus der Steckdose herauszieht und mit seinen nassen Fingern an die Steckerstifte kommt, bekommt er durch die Entladung der Zwischenkreiskondensatoren eine gewischt, dass es nicht mehr lustig ist. Ich denke auch für Menschen mit einem Herzschrittmacher kann das dann schon Lebensgefährlich sein.
Vielleicht kennt jemand hierzu die einschlägigen Vorschriften und kann mir behilflich sein.

 

[s_kraut]

Hi
die DIN EN IEC 60204-1 macht da recht konkrete Vorschläge.

Für steckbare Betriebsmittel soll die Spannung <1s unter die Grenzwerte sinken. Das sind Werte die eigentlich nie ohne zusätzliche Schutzeinrichtung erreicht werden.
Technische Lösung 1: Unterspannungsauslöser für Hauptschalter
Lösung 2: Hauptschütz.
Organisatorisch kann man es der Norm nach auslösen insofern nur ausgebildetes Fachpersonal Zugang hat.

Die Originaltexte kannst du dir an den bekannten Auslagestellen besorgen. Die Norm stellt kein Gesetz dar.

Wir haben das Thema viel diskutiert und sind zum Unterspannungsauslöser.

VG

 

[Elektrikus]

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Das ist definitiv unschön, ich würde wie schon angesprochen mindestens ein Hauptschütz verbauen. Das ist mit relativ geringen aufwand umsetzbar und du hast deutlich mehr Sicherheit.

 

[Maagic7]

Es gibt den Restspannungsschutz an Bauteilen.
Dieser ist U<60V nach 5sec.

Dies gilt aber nicht für den Stecker.
Hier muss ein Relais, Schütz dazwischen. Am Stecker darf beim Ausstecken zu keiner Zeit eine gefährliche
Berührungsspannung auftreten.

Das ist gleiches Problem wie bei den Bakonkraftwerken. Dort gibt es da Problem, dass viele der Balkonkraftwerke
ohne die notwendigen Relais ausgeliefert wurden. Diese dürfen jetzt offiziell nicht mehr betrieben werden!

Bei Frequenzumrichtern am Stecker gibt es noch weitere Probleme.

1. Der Ableitstrom darf 3.5mA nicht übersteigen! Das geht mit vielen Umrichtern gar nicht (vor allem Industrieumrichtern)

2. Da Betrieb am öffentlichen Netz, muss die entsprechende EMV Klasse für Wohngebiete erfüllt werden. Das geht nur mit externem Filter!

=> man muss also unbedingt Umrichter mit externem Filter (ableitstromarm) verwenden und dann im Vollastbetrieb nachmessen,
da der Ableitsstrom auch stark an der Motorkabellänge liegt!

3. Nur 1-phasige Umrichter dürfen an normalen Steckdosen betrieben werden (wegen üblicherweise normalem FI-Schalter). 3-phasige Umrichter benötigen immer einen allstromsensitiven FI.

 

[Elektriko]

3.. 3-phasige Umrichter benötigen immer einen allstromsensitiven FI.

Warum 1 phasige Umrichter nicht?

 

[Plan_B]

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Weil hier als Fehlerstrom schlimmstenfalls der pulsierende ensteht. Für den ist der normale FI hinreichend sensibel.
DRehstrom, gleichgerichtet gibt einen 300HZ Brumm mit geringer Amplitude. Schon kleine Kapazitäten machen das völlig glatt.

 

[Ftmmsch]

Hallo,

lese hier gerade:
"Nur 1-phasige Umrichter dürfen an normalen Steckdosen betrieben werden"

Aber, die Gefahr der Entladung / Restspannung besteht auch bei 1-phasigen Umrichtern?

Ich habe 2 Pumpen (370 Watt und 750 Watt) die MOBIL ! über 1-phasige FU's laufen sollen.

Defacto müsste ich Nullspannungsauslöser vorschalten? - wegen der Entladung?

Wäre ein FI Typ F zwingend notwendig? - müsste ein extra Gehäuse montieren...

 

[Ftmmsch]

zus. Gehäuse ist verm. Quatsch, wenn ich einen PRCD-S in der Zuleitung habe?
- der hat den Unterspannungsauslöser integriert.

Falls sich der mobile PRCD-S überhaupt am 1-phasigen FU eignet?

 

[Nost]

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Bei einphasigen Umrichtern wäre auch noch nett wenn die einen PFC integriert haben. Umrichter für Wärmepumpen haben das nicht ohne Grund in der Regel.

 

[Ftmmsch]

Gerne würde ich hier Etwas über abgeschirmte Kabel fragen.

Ich habe ein 3-adriges 8 Meter langes 230v Pumpenkabel.
Dieses soll nicht geschützt werden, sondern parallel verlaufende Sensorkabel schützen.
Könnte ich die parallel laufenden Sensorkabel schützen, indem ich für die Pumpe ein geschirmtes Kabel nehme?
- wie müsste ich den Schirm anschließen? - beidseitig einfach mit auf PE anklemmen?
Die Pumpe hat 300 Watt

Sorry, für die laienhaften Fragen