LOGO LOGO! 8 - Ansteuerung von Schnecken für eine Siloaustragung

Pyromixer

Level-1
Beiträge
18
Reaktionspunkte
0
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo.

Ich habe meine LOGO! und Zusatzzeug noch nicht und mache einige Trockenübungen solange. Eines der Fernziele soll aber die Ansteuerung einer Siloschneckenanlage sein. Eigentlich ähnlich einer Bandförderanlage, nur halt mit Schnecken. Sensoren wären an jeder Schnecke Lichtschranken. Sicherheitsschalter für die Wartungsdeckel und Thermoschutzschalter an jedem Antriebsmotor. Die Motoren selber werden über elektronische Motorstarter von PhoenixContact oder Siemens angefahren - Zellenradschleusen auch über diese reserviert - Strommessung via Strommessrelais. Die Lichtschranken sollten die jeweils vorherige Schnecke natürlich stoppen - und alles soll stoppen wenn vom Heizkessel keine Materialanforderung mehr kommt.

Problem: Das Programm sollte möglichst für verschiedene Szenarien verwendbar sein. Oder eine Idee wäre auch, für jedes Szenario ein Programm passend auszuwählen und dann je nach vorhandener Anlage aufzuspielen. Leider gibt es viele Varianten einer solchen Schneckenförderanlage. Von simplen Hochsilos bis zu mehreren Schnecken und Zellenradschleusen umfassenden Geschichte. Wenn es zu einem Einsatzfall kommt, bleibt meist nicht mehr viel Zeit dann anzufangen mit der Programmierei. Daher wollte ich mir mal "was aufs Lager legen" für die Zukunft. Und was eben möglichs universell verwendbar ist.

Vielleicht hat ja jemand mal Lust und Zeit sich mein angehängtes Schema anzusehen und sieht evtl. aufkommende Probleme schon bevor ich festhänge. Dieses ist nur ein Szenario - es gibt noch andere bei der sich mehrere Schnecken gleichzeitig drehen müssen usw.

Danke schon mal :)

Anhang anzeigen SchneckenLOGO.pdf
 
Für "Die Lichtschranken sollten bei Bedarf auch einzeln deaktivierbar sein (künstlich auf "leer" schalten) da es Anlagen auch ohne Lichtschranken gibt." hätte ich eine Idee.
Völlig unabhängig vom Programm. Die entsprechenden Eingänge fest auf Lo bzw. Hi verdrahten. Oder soll ein zeitweises Melden ("Takten") der Lichtschranken simuliert werden? Wenn ja, von welchen Kriterien abhängig?
Du hast Dir viel Mühe mit Deiner Beschreibung gegeben und Dir vorher schon vieles ordentlich durchdacht - alle Achtung!
Dennoch, für jemanden wie mich, der in der Materie nicht zu Hause ist, bleiben einige Rätsel offen.
Der Zusammenhang zwischen der Anzahl der Heizkessel und der Anzahl Zellenradschleusen? Beliebige Kombinationen möglich/denkbar? Eine Zellenradschleuse kann mehrere Heizkessel "füttern"? Oder mehrere Zellenradschleusen einen Heizkessel? Die Variante "mit ohne" Zellenradschleuse habe ich zur Kenntnis genommen und - glaube ich - auch verstanden.
Je 1 LuxusVariantenAusgang als Störmeldung für bis zu zwei Heizkessel? Was wertet die Logo aus, um daraus auf eine Störung schliessen zu können? Zu lange keine Anforderung vom Kessel erhalten?
Pausenlose Wiederholung der RichtungsUmkehr einer Zellenradschleuse? Die RichtungsUmkehr der Zellenradschleuse[n] müsste ggfs mehrfach wiederholt werden? Wie oft? Wie lange?

Gruss, Heinileini
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Moin.

Vielen Dank für Deine Antwort. Es ist nicht immer leicht eine Sache für andere so zu beschreiben, dass alles klar ist - wenn man damit selber lange befasst ist und die Dinge für einen selber völlig logisch sind. Aber mit diesem Phänomen bin ich sicher nicht allein. Ich versuche es mal zu erklären was noch offen ist.

Grundsätzlich kann man sich diese Förderanlage völlig losgelöst von den Heizkesseln vorstellen. Die Kessel laufen völlig autark und enden bei ihrer einzigen eigenen Schnecke, der sog. Stoker- oder auch Einschubschnecke. Die ist direkt am Kessel angeflanscht und schiebt das Brennmaterial letztlich in den Ofen rein. Diese letzte Schnecke mitsamt einem kleinem Auffangbehälter oben drauf regelt jeder Kessel für sich. Die Förderanlage füttert quasi nur diesen Auffangbehälter an den Kesseln. Dazu gibt der Kessel ein pot.freies Signal an die Fördereinrichtung: brauche Material - brauche keines. - Das entscheidet er ebenfalls über eine Lichtschranke an seinem kleinem Dosierbehälter... Soweit das erstmal.

Meine Schaltung kommt meist dort zum Einsatz wo zwei oder mehr Kessel stehen die sich einen Silo teilen müssen. Dort wo das Material dann rausfällt wird es auf die kesseleigenen Schnecken/Dosierbehälter nur verteilt und die Kessel übernehmen ihren "Resttransport in den Kessel.

Lichtschranken:
Diese dienen als Überfüllschutz bzw. auch als Meldung ob in der Schnecke davor noch Material liegt oder nicht. So dass die Nachfolgeschnecke weiss ob sie anlaufen darf oder nicht. Anlaufen darf sie nur wenn die Lichtschranke der nächsten Schnecke "frei" anzeigt. Und es muss auch eine Kabelbruchsicherheit gewährleistet sein. Reisst jemand die Kabel raus, muss diese LS blockiert melden, damit die Nachfolgeschnecke dann stehen bleibt. Heisst: Wenn am LS Eingang der LOGO! 24V Signal anliegt darf die Schnecke laufen, sonst nicht. Man könnte bei Anlagen ohne LS also auch einfach dauerhaft 24V auf die Eingänge geben fällt mir dabei grad ein. Nicht so elegant aber eine Lösung bei Anlagen ohne Lichtschranken.

Zellenradschleuse:
Diese dienen als reiner Rückbrandschutz.
Diese Schleusen drehen sich im Normalfalle einfach in eine Richtung. Reversieren müssen die, weil es bei Holzhackschnitzeln vorkommen kann, dass auch mal längere Teile sich dort hin mogeln. Hier würde eine Zellenradschleuse blockieren. Darum muss die bei einer solchen Behinderung reversieren. Sie fährt dann andersrum und wieder vorwärts usw... und hackt auf diese Weise meist das zu lange Holzstück kaputt bis es schliesslich durchfällt.

Störungen:
Da gibts nicht viel: Wenn ein Wartungsdeckel geöffnet wird wäre das eine Störung. Oder wenn ein Thermokontakt einer der Motoren einen Unterbruch meldet wäre das eine Störung. Und wenn einer der elektronischen Motorstarter eine Störung meldet, könnte man das noch auswerten, die haben einen Störmeldeausgang. Das habe ich in der Zeichnung noch nicht drin. Also drei Störeingänge. Mehr gäbe es nicht.
Man könnte noch die Lichtschranken überwachen ob die länger als 10 Minuten einen einzigen Zustand ohne jede Änderung haben um daraus schliessen zu können, dass die verdreckt sind. Aber das wäre schon zu viel des Guten.


Für mich ist das ganze Thema nicht Neues. Neu ist für mich, dass mit einer LOGO! zu lösen und die LOGO! selber ist für mich auch was Neues. Theoretisch liesse sich das alles mit einem Haufen Relais auch lösen. Oder wie es meist heute gemacht wird: mit einer viel zu teuren SPS die mit dieser Aufgabe eher unterfordert ist aber die Kunden einen Haufen Geld kostet. Aber warum sollte man das wenn es sowas Feines wie die LOGO! gibt? :) Hier kann zur Not auch mal der Elektriker aus dem Nachbardorf helfen - bei den echten SPS Geschichten stehen die Kunden meist ratlos davor.

Das noch fernere Ziel ist später die mögliche Kombination mit einer Heizregelung für z.B. zwei oder mehr Heizkessel. Dies würde ich mit einer zweiten LOGO! lösen wollen die man dann optional dazu packen kann zu der Fördergeschichte. Oder auch einzeln wenn keine Förderanlagensteuerung gebraucht wird. Im Kopf habe ich das alles schon fertig. Nur muss man seine Ideen irgendwann auch mal umsetzen und an dem Punkt bin ich nun.
 
Ich hoffe , du hast für die Wartungsdeckel Sicherheitsschalter zB.: https://www.pilz.com/de-DE/produkte/sensorik/sicherheitsschalter verwendet. Sicherheitsfunktionen (Not-Halt, Wartungsdeckel, ...) dürfen nicht über die Logo realisiert werden!
Viele Landwirte sind bei ihren Bastellösungen mit Schnecken für Getreide, Futter oder Hackschnitzel komplett schmerzbefreit. Daher der Hinweis.

Bei der Logo kannst du sogenannte UDFs erstellen. Das sind parametrierbare Bausteine, die du für die verschiedenden Varianten von Schnecken und Schleusen nutzen kannst.
Aufgrund der Sicherheitsthematik hätte ich persönlich anstelle der Logo8 wahrscheinlich eine S7-1200F-Steuerung verwendet.

Gruß
Blockmove
 
Ich hoffe , du hast für die Wartungsdeckel Sicherheitsschalter zB.: https://www.pilz.com/de-DE/produkte/...rheitsschalter verwendet. Sicherheitsfunktionen (Not-Halt, Wartungsdeckel, ...) dürfen nicht über die Logo realisiert werden!
Viele Landwirte sind bei ihren Bastellösungen mit Schnecken für Getreide, Futter oder Hackschnitzel komplett schmerzbefreit. Daher der Hinweis.

Nicht nur Landwirte. Auch Schreinereien und so einige andere Gewerke sind die Könige der Sicherheitsschalter Überbrückungen - ich weiss :)
Hier würde ich wohl über ein vorgeschaltetes Sicherheitsrelais oder Schütz gehen welches in dem Fall abfällt - so dass der Strom zu den Motorstartern unabhängig von der LOGO schon unterbrochen sein würde wenn ein Si-Schalter auslöst. Also Stromversorgung der Motorstarter nur wenn alle Si-Schalter geschlossen sind. So ist es auch bei den "Ab-Werk" Anlagen ja gelöst.


Aufgrund der Sicherheitsthematik hätte ich persönlich anstelle der Logo8 wahrscheinlich eine S7-1200F-Steuerung verwendet.
Die Sicherheitsgeschichte betrifft ja nur einen Anlaufschutz für die Motoren und wird auch von offiziellen Herstellern solcher Anlagen nicht groß anders gelöst als ich oben beschrieben habe.

Meine Geschichte soll in den meisten Fällen auch nur ein Ersatz für eh vorhandene Technik werden. Das Meiste an Sicherheitsschaltung ist also sowieso schon vorhanden. Meist sind es die alten Steuerungen die den Geist aufgeben und für die man halt nichts mehr bekommt. Hier möchte ich ansetzen. Ich plane halt nur als wenn ich einen kompletten Schrank bauen würde. Was dann im Einzelfall benötigt wird, möchte ich mir dann aus meinem "Baukasten" entnehmen.

Das mit den UDF schaue ich mir mal an. Vielen Dank für den Hinweis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Wenn du das gewerblich machst, dann musst du dich mit dem Thema Maschinenrichtlinie und CE auseinandersetzen.
Einfach nur nen Schütz einbauen reicht nicht. Du brauchst eine Risikobeurteilung. Ist auch kein Hexenwerk.
Mit den Berufsgenossenschaften ist bei Unfällen nicht zu spassen.

Bei Umbauten und vorhandener Sicherheitstechnik gibt es keinen Bestandsschutz!

Wenn du Schreiner ansprichst:
Denk auch an das Thema Staub, Ex- und Brandschutz.
 
Vorschriften werden eingehalten bzw. muss ich den offiziellen Einbau ja nicht unbedingt selber machen. Ich möchte nur Lösungen in der Tasche haben. Bin schon ewig lange in der Branche und bis dato gabs noch niemals irgendwelche Probleme für mich. Ich denke schon, dass ich weiss was ich mache und was ich lieber lasse. Gewisse Aufgaben kann man weiter delegieren an den Hauselektriker des Kunden z.B. was oft so gemacht wird. Der hat aber meist keine direkten Ahnung von den speziellen Anlagen, gibt man ihm aber was in die Hand und steht beratend zur Verfügung dann kann der das auch schnell und gemäss den Vorschriften umsetzen. Und auch aus dem Grund finde ich die LOGO spannend, da ist die Berührungsangst der Fachfirmen vor Ort geringer.

Hinter mir stehen u.a. auch einige Hersteller solcher Anlagen. Auch diese können die letzte Umsetzung zu Ende führen. Deren Focus liegt halt mehr auf Neuverkauf und weniger auf Erhaltung. Manpower in Entwicklung für alte Kisten steckt da halt kaum jemand rein. Aufgrund der aktuellen Lage werden aber voraussichtlich viele geplante Neuinvestitionen verschoben.

Erstmal gehts mir ja ums möglich machen. Wenn dieser Schritt durch ist, wird geschaut was darf, was muss, wer muss. So fahre ich schon Jahre meinen Laden und über Arbeitsmangel kann ich mich selbst in diesen Zeiten nicht beklagen. Nun muss man etwas umdenken und sich in die Lage vieler Betriebe versetzen denen nun teilweise das Wasser bis zum Hals steht dank der Krise. Und das mache ich gerade. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Und da interessiert in der Realität grad einen Betreiber der in Geldnot ist eine Maschinenrichtlinie erst in zweiter Linie. Das ist der wahre Alltag wenn es um die Existenz geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab vor Jahren mal ein modulares Konzept für Futterversorgung mit einem Bekannten entwickelt.
Komplett steckbar zur Montage ohne Elektriker mit ASi- und Energiebus.
An jeder Station kamen eigenentwickelte Module ähnlich den IFM-Motorstartern https://www.ifm.com/de/de/product/ZB0035 zum Einsatz.
Durch die Standardisierung von Hard- und Software natürlich kurze Montage- und Inbetriebnahmezeiten.
Sowas könnte bei dir auch passen.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hi... Die IFM Starter kosten allerdings über 500 Euro - pro Motor. Ich kenne diese nicht aber die von Lenze (Startec, Motec usw.) Sind auch nicht günstiger. Während die Hutschienenstarter von Phoenix und Siemens mittlerweile bei nur noch rund 100 Euro im EK liegen.

Aber nachdenkenswert, vielen Dank für den Hinweis.
 
Hi... Die IFM Starter kosten allerdings über 500 Euro - pro Motor. Ich kenne diese nicht aber die von Lenze (Startec, Motec usw.) Sind auch nicht günstiger. Während die Hutschienenstarter von Phoenix und Siemens mittlerweile bei nur noch rund 100 Euro im EK liegen.

Aber nachdenkenswert, vielen Dank für den Hinweis.
Die Eigenfertigung war günstiger und flexibler.
Du sparst halt bei Konstruktion, Montage und Inbetriebnahme.
 
Zurück
Oben