Alte Mähren
:shock:
Zunächst möchte ich mal mit ein paar alten Mähren aus dem Interbuslager aufräumen, die einfach nicht stimmen.
1. Profibus ist komplizierter als Interbus
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Warum frage ich mich da? Als Anwender Interessieren mich die Busprotokolle doch nicht. Wie da letztendlich die Bit’s durch die Gegend geschoben werden ist sekundär.
Am Bus-Kabel kann es auch nicht liegen, Profibus hat zwei Leitungen und den Schirm, Interbus hat glaube ich 4 bis 6 Leitungen, an der Leitung kann es auch nicht liegen.
2. Interbus lässt sich schneller installieren
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Stimmt eigentlich auch nicht, zumindest wenn man die Schnellanschlusstechnik (Quickstrip) benutzt. Mit dem Werkzeug und den entsprechenden Steckern bin ich allemal schneller und habe meinen Teilnehmer bereits angeschlossen bevor der Interbusinstallateur überhaupt sein Kabel abgesetzt hat.
Leider sind sowohl Werkzeug als auch Stecker bei Siemens ziemlich happig im Preis. Weiß jemand zufällig wo es Werkzeug und/oder Stecker für Schnellanschlusstechnik preiswerter gibt?
Profibus ist zu langsam
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Stimmt auch nicht, wenn man den Bus mit 1,5MBit betreibt, dass ist eigentlich Standart, kann man auch zeitkritische Anwendungen realisieren. Wenn es noch zeitkritischer wird kann man immer noch einen intelligenten Slave vor ort einbauen, der die Sache unabhängig vom Bus handelt. Geht das eigentlich auch bei Interbus?
Profibus ist Störanfällig
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Wegen der hohen Übertragungsrate soll der Profibus besonders Störanfällig sein, stimmt aber definitiv nicht, vorausgesetzt man hat den Bus sauber verlegt, aber das ist ja auch beim Interbus Voraussetzung für einen Störungsfreien betrieb. Ich habe den Bus schon in sehr Störanfälligen bereichen eingesetzt, da sind wirklich starke Störgrößen (hohe Ströme, Oberwellen, Stromimpulse etc.), und der Bus läuft trotzdem. In schwierigen Situationen kann man immer noch Lichtwellenleiter einsetzten, da treten bestimmt keine Probleme mehr auf. Wenn Störungen auftreten liegt das meiner Erfahrung nach immer an der schlampigen Installation bzw. ungünstigen Konstruktion, diese Probleme lassen sich relativ einfach beheben.
Interbus lässt sich leicht analysieren
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Die Standart Predigt der Interbusteilnehmer, dabei ist das Erstunken und Erlogen. Da schreibt sich Phoenix groß auf die Fahnen das man genau angezeigt bekommt welcher Teilnehmer ausgefallen ist und warum. Stimmt auch, nehmen wir mal an das wir ein Netz mit 15 Teilnehmern habe und Teilnehmer Nr. 7 ausgefallen ist. Aufgrund der Funktionsweise ist das der siebte Teilnehmer nach der Anschaltung, die Teilnehmer werden bei Interbus einfach durchnumeriert. Aber was nützt mir das? Nichts!!!!!. Denn wenn ich vor der Anlage stehe sind 6 Teilnehmer „grün“, daher in Funktion, und der Rest ist „rot“, daher ohne Funktion. Ja welcher ist es denn nun? Die Adresse ist von außen nicht zu erkennen und da sich der Interbus so bequem rückwärts einlesen lässt ist er traditionell gar nicht kommentiert, bzw. dokumentiert. Eine Busübersicht die auch wirklicht stimmt habe ich bis heute noch nicht gesehen. Da bleibt dann nur noch Kabelkanal aufreißen und Kabel verfolgen. Wen das der große Vorteil von Interbus sein soll bin ich aber echt enttäuscht.
Interbus ist robuster
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Stimmt auch nicht, das genaue Gegenteil ist der Fall.
Oder kann mir jemand einen Interbusteilnehmer zeigen der auch wirklich was aushält. Bei Interbus habe ich noch keinen Teilnehmer mit erweiterten Umweltbedingungen gefunden. Da ist überall bei unter 0°C bzw. über 45°C Schluss, mit dem Profibus komme ich mit den entsprechenden Slaves immerhin bis -20°C bzw. +65°C.