RS485 Grundlagen

fischerp

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Guten Abend,
ich möchte mich hier mit einer Frage zum Anschluss einer RS485-Verbindung als absoluten Laien outen.
Ich möchte in einem Schaltungsaufbau mit einem WAGO CC100 mehrere Modbus RTU-Geräte (DIs, DOs...) betreiben. Das geht nur über die RS485-Schnittstelle der CPU, weitere Schnittstellen lassen sich bekanntlicherweise nicht nachrüsten. Um, weil ich das mit dem Contreollere noch nie gemacht habe, erst mal einen funktionierenden und getesteten Aufbau auf der Feldbusseite zu haben, habe ich mir so einen kleinen Rs232 zu Rs485 Adapter gekauft. Das erst mal zur Erklärung, weshalb ich auf so eine Idee komme.
Der Adapter hat 6 Klemmen, TX+, TX-, RX+, RX-, GND und V+. Meine Modbus-Geräte haben D+, D- und GND. Jetzt bin ich mir nicht wirklich im Klaren, ob ich das RX-Paar oder das TX-Paar verwenden muss, oder, das habe ich bei einer Suche im Internet gesehen und erscheint mir irgendwie logisch, die gebrückten RX/TX+ und RX/TX- verwenden muss. Ich trau mich nicht wirklich, da Brücken zu machen, weil ich nicht weiß, ob ich irgendwas abschiesse.

Wie gesagt, Anfängerproblem.
 
Genau, TX+ wird mit RX+ gebrückt und dann an D+ angeschlossen. Das Gleiche dann mit TX-/RX- und D-.
Die beiden GND zu verbinden ist nicht unbedingt notwendig, kann aber vor Störungen schützen.
 
Um erstmal die Frage von Staubsauger zu beantworten, der Adapter steckt in einer üblichen 9p SubD Buchse am PC.
Jetzt gehe ich so vor, dass ich die gebrückten RX+/tx+ mit D+ verbinde (und D- entsprechend). Was mir nicht klar ist, ist das mit dem brücken der beiden GND. mein Adapter hat nur einen GND. Oder ist damit die Verbindung Adapter zu Modbusteilnehmer gemeint? Die brauche ich doch als Bezug?
Dann habe ich noch einen Anschluss V+, muss ich den mit Spannung versorgen? Welche? oder holt sich der Adapter, wenn er sie denn braucht, vom Modbusdevice (das wird ja seinerseits mit Spannung versorgt). Im Gegensatz zu USB kann RS232 ja keine Spannungsversorgung bieten.
Und wenn ich schon bei den dummen Fragen bin, Abschlusswiderstand ist wahrscheinlich beim Adapter genausowenig zu erwarten, wie beim Device, d.h. auf jeder Seite der Leitung 120R zwischen D+ und D-?
 
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RS485 braucht kein Bezugspotential und damit auch kein GND, weil die Pegel als positive und negative Spannungsdifferenz zwischen A (meist RX+/TX+) und B (meist RX-/TX-) übertragen werden. Einfach nur die 2 Leitungen A und B durchverbinden reicht.
Ein Leitungs-Abschlusswiderstand gehört an beide Enden des RS485-Bus. Der Widerstand muss eigentlich zum Wellenwiderstand der verwendeten Datenleitung passen, oft wird nur ein Widerstand 120 Ohm verwendet, in der Industrie werden meist noch 2 Bias-Widerstände verwendet, um den Pegel in Sendepausen definiert festzulegen.
Die elektrischen Standards exakt einhalten braucht man eigentlich nur bei hohen Baudraten (>= 500 kBit/s) und langen Bussystemen (>= 50m) oder bei professioneller Anwendung in der Industrie. Bei deinem Modbus-System (Home- oder Test-Aufbau?) ist die Baudrate bestimmt nicht allzu hoch (wie hoch?) und die Busleitung vermutlich auch nicht lang (wie lang?), da funktioniert der Bus ziemlich sicher auch mit nur einem Abschlusswiderstand ca. 120 Ohm an nur einem Ende (sicherer sind aber 2 Widerstände, an jedem Bus-Ende einer), und Stichleitungen (z.B. durch einen PC-Adapter) sollten auch kein Problem sein.

Oft ist A die positive Leitung (RX+/TX+) und B die negative Leitung (RX-/TX-), kann aber auch vertauscht bezeichnet sein, wenn am Gerät A und B dran steht, z.B. bei Profibus. Das ist historisch so gewachsen. Daher bei grundsätzlichen Übertragungs-Problemen bei einem Neuaufbau mit Geräten verschiedener Hersteller zum Test auch mal an einem Teilnehmer A und B vertauschen (da geht nichts kaputt).
 
Den GND mitzuverbinden ist trotzdem keine üble Idee, weil die R/T Eingänge auch ein Limit des Potentials gegen GND haben.
Allerdings hat man in dem Fall eh ein größeres Problem.
 
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