Schrittketten und Netzausfälle - aktuellen Status wiederherstellen

Morymmus

Level-1
Beiträge
526
Reaktionspunkte
71
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo zusammen,

ich denk gerade beruflich über ein Konzept für folgendes Problem nach:

Es soll eine Steuerung (Codesys-Basiert) für einen Ofen (heizen und kühlen) erstellt werden, bei dem der Nutzer die Temperatur und Dauer der einzelnen Profil-Segmente per Display vorgeben kann.

Beispiel (dient nur der Veranschaulichung und ist keine reale Anwendung):
Segment 1: 2h bei 120°C
Segment 2: 25min bei 160°C
Segment 3: 3h bei 80°C
...​

Jetzt meine eigentliche Fragestellung:
Da leider in dem Werk mit einem eher instabilen Stromnetz gerechnet werden muss, soll die Steuerung nach einem Netzausfall an der selben Stelle im Temperaturprofil weiterlaufen solange die Temperatur im Ofen innerhalb bestimmter Grenzen noch gegeben ist.

Wenn ich die Temperatur-Segmente in einer Schrittkette abarbeite und deren Schritt-Merker remanent mache, nimmt die Steuerung ja keine Rücksicht darauf, ob die Zeit pro Segment bereits zu 10% oder zu 90% abgelaufen ist.


Für Denkanstöße wäre ich gerade echt dankbar
 
Hallo,
du könntest dir von der abgelaufenen Zeit ja auch den Istwert speichern und remanent machen.
Beziehst du den nun bei einem Neustart mit ein sollte es funktionieren. Deine Zeiten würden dann allerdings mit errechneten Vorgaben arbeiten - aber das wäre ja nicht so schlimm ...

Gruß
Larry
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
OK, manchmal sehe ich offensichtlich das Brett vor meinem Kopf nicht :)

Klar, Deine Lösung macht mir vieles einfacher, auch wenn die Netzwerke um die Timer damit etwas umständlicher werden.
Da die realen Temperatur-Segmente im Stunden-Bereich liegen kommt es auf eine Genauigkeit von ±5min eigentlich gar nicht an - der Ofen hat circa 1m³ Innenraum und allein dadurch eine beachtliche Temperatur-Trägheit.
Ich habe jetzt so lange über die anderen Randbedingungen (PLT, Regelung, Hardware, Bedienoberfläche etc.) nachgedacht, das mir zu diesem Thema einfach nichts brauchbares mehr einfallen wollte....

Vielen Dank
 
Wenn es lange Stromunterbrechungen gibt (und der Ofen dabei entsprechend auskühlt) mußt du dir auch Gedanken über das Wiederanlaufen machen. Denn du kannst dann vermutlich nicht einfach mit voller Temperatur drauffahren sondern wirst wieder einem Gradienten entlang aufheizen müssen. Das Aufheizen musst du dann bei der Berechnung der Zeit in deinem Plateau auch entsprechend nicht berücksichtigen.

Wenn das Stromnetz so instabil ist dass es immer wieder mal ausfällt würde ich zusätzlich, schon allein zum Schutz der ganzen Komponenten, auch noch eine USV vorschalten.
 
Danke für Deine Idee, das mit der USV ist sicher sinnvoll, ich hoffe das ich die entsprechenden Kosten freigegeben bekomme.

Die Steuerung geht (leider) in ein Werk in China, dort gibt es - zumindest laut Aussage unserer Standort-Verwaltung - geplante Netz-Abschaltungen um die Stromnetze zu "entlasten" :shock:.
Dabei wird vom EVU einfach das ganze Industriegebiet abgeschaltet und jede Firma die weiter produzieren will startet manuell ihren eigenen Notstrom-Diesel - natürlich erst NACH der Abschaltung, wer kann sich schon Phasen-Synchronisation leisten... :roll:

Die zu puffernden Zeiträume halten sich daher im ~10min-Rahmen. Wenn nicht zufällig jemand in der Pause den Ofen aufmacht, sollte das mit der Temperatur nicht so kritisch werden...
Trotzdem hast Du natürlich Recht, wenn es um die Betrachtung der Zeit pro Temperatur geht.
Da es hier um einen Epoxy-Aushärte-Prozess geht ist die Ofenladung beim Unterschreiten einer Temperaturtoleranz ohnehin komplett zu verschrotten.
 
Zurück
Oben