Ähnliches Bild hier:
Wir haben insgesamt 2 mal Versuche mi VIPA-CPUs gestartet. Beim ersten mal wars reines Interesse, da wir schon digitale IO-Baugruppen von VIPA eingesetzt hatten. Beim zweiten mal gings konkret um das Ersetzen von Siemens 317-2DP-Steuerungen (V2) durch VIPA-315 und die Umstellung der HMI-Kommunikation von MPI auf Ethernet. Hintergrund waren einige seriennahe Kleinmaschinen, bei denen Aufgrund Speicheranforderungen oder Geschwindigkeit recht große Siemens-CPUs verbaut werden mussten, obwohl an der Maschine selber nicht viel dran war.
Der einzige wirkliche Vorteil war die Geschwindigkeit. Ansonsten hatten wir immer mit Einschränkungen zu kämpfen (begrenze Verbindungsressourcen der integrierten Ethernet-Schnittstelle, begrenzte Anzahl gleichzeitig ladbarer Bausteine). Dann brachte auch noch ein an Profibus-DP hängendes Siemens-Panel den Profibus-Master der VIPA-Steuerung bei jedem Runtime-Start zum Absturz (das Panel macht da am Bus tatsächlich Mist, das Problem ließ sich mit Hilfe von VIPA mildern).
Das K.O.-Kriterium war schlussendlich aber die Datenpufferung, bei der VIPA nur 30 Tage garantiert. Für Neumaschinen ist das kein Problem, da man ja RAM nach ROM kopieren verwenden kann, bevor die Maschine auf die Reise geht. Da aber ein Teil unseres Portfolios häufig weitergehandelt wurde, war es nicht tragbar, dass Einstellungen nach jeder Maschinenübersiedelung weg waren. Dateizugriffe usw. waren insofern keine Option, da ein Fallback zu Siemens möglich bleiben musste.
Als es dann bei mehreren Kunden zu spradischen Problemen mit VIPA IO-Karten in Kombination mit den S7-300 V3-CPUs kam, war der Support seitens VIPA sehr langsam. Beim Umrüsten einer betroffenen Maschine (zum Glück haben wir die Karten nur im benachbarten Ausland verbaut) auf Siemens-Karten kamen wir zufällig drauf, dass die Ursache die Rückwandbussteckverbinder von VIPA waren. Wurden nur diese Stecker getauscht, traten die Störungen nicht mehr auf. Prophylaktisch wurden alle betroffenen Anlagen umgerüstet und VIPA als Lieferant von der Geschäftleitung gesperrt. Ob Siemens am mechanischen Aufbau der Steckeranbindung bei den V3-CPUs was verändert hatte oder ob es ein Produktionsfehler von VIPA war, wurde nicht mehr geklärt. Die Serviceeinsätze für den Kartentausch haben jedenfalls die Ersparnis durch den Einsatz der billigeren Karten aufgefressen, wenn wir nicht kräftig draufgelegt haben.......