Steuerspannung aus 2 Phasen

ralvi

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Hallo,

folgendes Problem.

Wir haben eine kleine Maschine die mit Netzspannung 3 Phs. 400 V, 50 Hz betrieben wird.
Neben einer handvoll Schütze / Relais gibt es noch einen kleines Netzteil 24VDC sowie einen Frequenzumrichter mit Eingangsspannung 1 Phs. 230 V, und Ausgang 3 Phs. 220 V. An dem FU hängt ein Asynchron-Drehstommotor in Dreiecksschaltung, der zweite Motor läuft in Sternschaltung mit 3 Phs. 400 V.

Nun muss die Maschine für kurze Zeit in die USA. Dort stehen 3 Phs. 208 V, 60 Hz zur Verfügung. Alle elektrischen Verbraucher in der Maschine kämen mit 208 V 60 Hz als Steuer- bzw. Betriebsspannung zu recht. Der zweite Motor muss dazu auch auf Dreieckschaltung umgeklemmt werden, wäre aber kein Problem.
Mein Gedanke war nun, die Null der Anlage durch L2 zu ersetzen. Damit hätte ich zwischen L1 - L2 208 V Steuerspannung zur Verfügung.

Funktional bin ich mir recht sicher, dass dies klappt. Die Frage die ich mir stelle, ist ob es zulässig ist, die Steuer- und Betriebsspannung aus zwei Phasen zu generieren oder ob diese immer aus Phase - Neutralleiter gebildet werden muss?


Ralph
 
Mein Gedanke war nun, die Null der Anlage durch L2 zu ersetzen.
Das geht definitiv nicht.
Adern der als 'neutral' bezeichnet sind darf keine Spannung haben.
Für die AC Steuerspannung hat man typisch eine Transformer. Auf die Primär Seite kommen die 2 Phasen (400V, 208V oder was auch immer), auf die Sekundär Seite hat man dann die 230V Steuerspannung. Eine Bein wird geerdet und ist dann die Neutral.
Vielleicht hast du schon eine Transformer ? Du schreibst dass in die originalen Steuerung gibts es 230V und 400V Verbraucher. Wie ist die 230V erzeugt für die 230V Verbraucher ?
 
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Es gibt in Belgien noch immer flächendeckend TT-Netze mit 3 x 230V. Da bekommst Du 3 Phasen und sonst nichts. Wir hatten bis 2014 einen eigenen Trafo, der am Ausgang 3x 230 TN-S lieferte. Es war jedoch keine einziger 133V-Verbraucher angeschlossen. Das Einzige, worauf ich damals bestanden habe, war, dass bei Glühlampenfassungen der geschaltete Draht auf die Fassung gelegt wird und nicht auf den Fußkontakt.
Also nur zu! Allpolig abschalten und gur ist.
 
Also in den Amerikanischen Vorschriften nicht vertraut.
Aber bei uns würde ich sagen Steuerspannung aus 2 Phasen ist ein NoGo vor allem da N ja normal nicht geschaltet ist.

Ich kenne es so dass in so einem Fall ein Trafo eingesetzt wird der aus den 220V die 400V macht. Damit spart man sich jeden Umbau und wenn die Anlage nur "kurz" in die USA soll, am Ende Trafo raus oder abklemmen und fertig.
 
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@ Elektriko: Unsere Anlage steht ganz normal in D. Trafosternpunkt geerdet über Anlagenerder und Mittelspannungskabel (!)
3x230 wird in D oder AT nur immer seltener, Wien war übrigens voll davon. In N und B gibt es das noch häufiger.

Die Sache mit den Vorschriften geht eher in eine andere Richtung. Wenn es am Einsatzort eine AHJ gibt, dann nuss geklärt werden, ob diese Deine Maschine laufen lässt: https://krayer.de/wiki-ul-steuerschraenke/authority-having-jurisdiction/
 
Es gibt in Belgien noch immer flächendeckend TT-Netze mit 3 x 230V. Da bekommst Du 3 Phasen und sonst nichts. Wir hatten bis 2014 einen eigenen Trafo, der am Ausgang 3x 230 TN-S lieferte. Es war jedoch keine einziger 133V-Verbraucher angeschlossen. Das Einzige, worauf ich damals bestanden habe, war, dass bei Glühlampenfassungen der geschaltete Draht auf die Fassung gelegt wird und nicht auf den Fußkontakt.
Also nur zu! Allpolig abschalten und gur ist.
Er explizit nach einen Export nach der USA,
das ist nicht ansatzweise mit Europa zu vergleichen.

So wie ich den Themenstarter lese hat er keine Erfahrung
mit den Vorschriften auf den Amerikanischen Markt und da
währe ich mit den Export sehr vorsichtig.

Wenn Man Glück hat schaut keiner hinterher und wenn man
Pech hat dreht der Inspektor die Maschine auf Links, das war
es dann.

Zum Thema, auch wenn man nur ein Schütz oder Relais hat,
ein Steuertrafo besser 24V Netzteil kann nie schaden.
Bei den Amis nimmt am besten die 24V Variante und legt nach
Class 2 (<100W) aus.
Dann hat man schon mal einiges weniger an Komponenten zu bewerten.
 
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Die Frage bezieht sich nach meinem Verständnis auf eine mobile Maschine, die für kurze Zeit auf eine US-Baustelle(?) soll. Wenn diese US-Baustelle irgendwo ist, wie oft bei unseren Anlagen, dann geht es primär um ein sicheres Funktionieren. Wird sie in einem industriellen Kontext oder unter Überwachung genutzt, muss sie den geltenden Vorschriften entsprechen.

Der wichtige Satz war immer: If law is enforced ... Oder anders herum, nicht überall auf dem Land gibt es überhaupt eine zuständige AHJ. Teilweise unterscheidet sich die Vorgehensweise formal schon von Stadt zu Stadt oder von County zu County.
 
Vielen Dank an Alle für die wertvollen Hinweise.(y)

Die Maschine soll lediglich für ein paar Tage auf einer Messe ausgestellt werden.
Da der Gesamtaufwand relativ hoch ist, möchte ich sicher gehen, dass wir da keinen Fehler machen und uns schlimmstenfalls vor Ort der Betrieb untersagt wird.
 
Jetzt ist es doch erst einmal eine Grundsatzfrage:
“Ist die Maschine nach UL gebaut?“

Wenn nicht würde ich das als Risiko bewerten, ich
möchte dem Chef nicht erklären müssen, das er eine
Maschine nach den USA zur einer Messe verbracht hat
und kann Sie nicht vorführen, weil Sie nicht den Vorschriften
entspricht.

Ich würde erwarten, das zu einer Messe, ein Inspektor die
Aussteller kontrolliert, alles andere würde mich wundern.
 
Ich würde auch empfehlen dass ihr einen Trafo organisiert und dort anschließt. Das Thema UL kann gerade auf einer Messe ziehmlich aufschlagen, da dort meist alles abgenommen werden muss. Um für die Diskussion gerüstet zu sein würde ich schauen dass zumindest für die großen Bauteile ein Datenblatt vorhanden ist auf dem ein UL Zeichen ist, bzw. auf den Typenschildern der verbauten Geräte das sicher zu finden ist. Dann noch ein DGUV 3 Prüfbericht in Englisch mit einem Siegel/Stempel der nach was aussieht. Damit sind wir bisher immer gut gefahren.
 
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