Wenn man bedenkt, dass Beckhoff gerade stärker in den Bereich "Scientific Automation" und Messtechnik hinein möchte, wofür sie schon E/A-Komponenten ("XfC") und Software haben (z. B. "Condition Monitoring"), dann ist die Einbindung von weiteren Sprogrammiersprachen wie C/C++ ja nur der logische Schritt.
Für uns Steuerungs-Programmierer klingt es vielleicht komisch, dass wir nun auch C/C++ für die SPS nutzen können/sollen, aber denkt mal an die Kollegen aus der Messtechnik oder an Entwickler aus dem Forschungs-Bereich.
Die haben eher wenige Kenntnisse in Sachen IEC61131. Und wenn die nun plötzlich "herkömmliche" SPSen, statt sündhaft teuren und aufwendig zusammengestelltes Labor-Steuerungen nutzen können, kann das für die plötzlich ein richtiger Segen sein, wenn die direkt Teile von z.B. Messprogrammen 1:1 weiter nutzen können. Es wurde auf der Messe ja auch von Einbindung von Matlab/Simulnk gesprochen. Mit Simulink kann man z.B. komplizierteste Regelkreise grafisch erstellen und bekommt später C-Code raus. Diesen könnte man direkt ins TwinCAT 3 packen und braucht dann keine teuer Realtime-Hardware mehr.
Ich weiß noch aus meinem Studium, wo man krampfhaft versuchte, einen im Labor´entwickelten Regelkreis mit Spezial-PC-Hardware als "Echtzeit"-Programm ablaufen zu lassen... und dann brauchte man noch I/O-Karten usw. ... für sowas gibt's spezialisierte Hersteller, die sich das auch fürstlich bezahlen lassen.
... und bald könnten dann "Rapid Prototyping" und "Hardware in The Loop" -Simulationen (HIL-Simulation) in "Standard-SPSen" laufen....
.. wir reden dann nicht mehr von unseren bekannten Anwendungsfällen wie der Anlagen- und Maschinenprogrammierung.
Ich denke schon dass hier ein risieger Markt exisitert, den wir aber gar nicht kennen.