zeitweise "Überbrückung" von unbenutzten Sicherheitseinrichtungen

schutti04

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Moin zusammen,

folgendes "Problem": Ich hoffe man kann sich das vorstellen

Ein Motor zieht insgesamt bis zu 8 "Folienabwicklungen" vor , jeder dieser Abwicklungen ist über Zahnräder mit einer Bremse verbunden, an dieser Stelle besteht Quetschgefahr. Dazu sind hier Sicherheitsklappen angebracht worden, öffnet man diese Sicherheitsklappe, bleibt der Motor sofort stehen.

Ist die Folie von einer Abwicklungen nicht angeklebt (sprich nicht mit dem Motor verbunden) kann keine gefährliche Bewegung entstehen. Die Sicherheitsklappe bleibt aber aktiv, wenn man die Sicherheitsklappe einer getrennten Abwicklung öffnet, bleibt der Motor stehen.

Jetzt möchten wir aber an den inaktiven Abwicklungen die Rollen wechseln (mit möglichst wenig Aufwand, aber trotzdem sicher), ohne das die Maschine anhält.

Daher meine Frage bzw. Überlegung: Über ein z.b. einen Taster wird im Sicherheitsprogramm eine abgeschaltete Abwicklung zeitlich begrenzt überbrückt. In dieser Zeit ( 5 Minuten) kann die Rolle gewechselt werden, nach Ablauf der Zeit ist die Sicherheitsklappe wieder aktiv

Problem hierbei: Man könnte auch eine angeklebte Abwicklung überbrücken (der Maschinenführer müsste dann diese angeklebte Abwicklung mutwillig über das Display abschalten und zusätlich mutwillig den Taster drücken)

Jetzt ist die Frage, ob so eine Überbrückung im Rahmen des erlaubten wäre ?

Zusatzinfos:
eine Detektierung einer angeklebten Folie mit einem Sicherheitsschalter wurde bereits versucht, aufgrund der verschiedenen Folien gab es Probleme (besonders bei der transparenten Folie=
sehr geringe Maschinengeschwindigkeit

PLr: S1->F1->P1 =a


Vielen Dank für eure Hilfe!!
 
Also...

Allgemeine Fragen, Antworten hängen für mich stark von der Sachlage dazu ab:
  1. Wer ist denn Hersteller der Maschine? Ihr selbst oder eine andere Firma?
  2. Baujahr neuer 1995 (gehe ich davon aus bei Sicherheitssteuerung, muss ja aber nicht sein)?
  3. Hat die Maschine eine CE-Kennzeichnung?
  4. Wir reden von einer Maschine in Deutschland (mag nicht wichtig erscheinen, ist es aber)?
  5. (EDIT) Das PLr=a kommt woher? Eigene Einstufung?
Abhängig davon kann sich eine empfohlene Verfahrensweise sehr wohl (deutlich) ändern.
 
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Spontan klingt das für mich nach einer "Bastellösung" welche sicherheitstechnischen Überprüfungen nicht standhalten dürfte.
Zum Einen würde ich bei der Ermittlung des PLr die erste Stufe noch einmal anschauen, bei Quetschgefahr denke ich an "Finger ab" -> "ernste (üblicherweise irreversible) Verletzung" -> S2
Damit würdest du minimal PLr-c benötigen.
Zum Zweiten gibt es doch bestimmt einen Sicherheitsbeauftragten in deiner Firma, der sollte das bewerten können. Mit Antworten aus Foren kannst du keine Risikobeurteilung begründen.

Problematisch sehe ich die Situation, wenn der Motor läuft und du an einer Abwicklung die Rollen gewechselt hast und die Folie wieder angeklebt ist, ist in dieser Situation ja die Sicherheitsklappe noch inaktiv aber der Motor läuft. Und in diesem Moment (quasi Rolle gerade fertig getauscht) kann deine Hand eingezogen werden.
 
Ganz grundsätzlich kannst du eine Sicherheitseinrichtung durch eine gleichwertige andere Sicherheitseinrichtung ersetzen (also im Prinzip überbrücken) - das muss dann aber auch Fehlersicher passieren.
Ich weiß jetzt nicht um was für einen Motor es sich hier dreht - ist es ein Servo-Motor so könntest du den, sofern der Regler entsprechende Eingänge dafür hat, sperren und damit dann deinen Schalter quasi "überbrücken". So etwas würde ich aber in jedem Fall über eine F-Steuerung machen.
 
Spontan klingt das für mich nach einer "Bastellösung" welche sicherheitstechnischen Überprüfungen nicht standhalten dürfte.
Zum Einen würde ich bei der Ermittlung des PLr die erste Stufe noch einmal anschauen, bei Quetschgefahr denke ich an "Finger ab" -> "ernste (üblicherweise irreversible) Verletzung" -> S2
Damit würdest du minimal PLr-c benötigen.
Zum Zweiten gibt es doch bestimmt einen Sicherheitsbeauftragten in deiner Firma, der sollte das bewerten können. Mit Antworten aus Foren kannst du keine Risikobeurteilung begründen.

Problematisch sehe ich die Situation, wenn der Motor läuft und du an einer Abwicklung die Rollen gewechselt hast und die Folie wieder angeklebt ist, ist in dieser Situation ja die Sicherheitsklappe noch inaktiv aber der Motor läuft. Und in diesem Moment (quasi Rolle gerade fertig getauscht) kann deine Hand eingezogen werden.
Plr a ist schon richtig ermittelt, finger ab nicht möglich, hier gehts um kleine reversible Verletzungen....

es sollen an den Abwicklungen gewechselt werden , die abgeschaltet sind. diese werden hier nicht angeklebt
Grundsätzlich: sicherheitsklappe wird geöffnet, Rolle eingesetzt, sicherheitsklappe geschlossen , dann angeklebt

Hier geht es um Rollen die nicht benötigt werden

Ich möchte mit Antworten von hier natürlich keine Risikobeurteilung begründen, mir geht es darum, ob eine solche zeitweise Überbrückung überhaupt erlaubt ist...mein persönlicher Standpunkt ist, das es nicht erlaubt ist (konnte bis jetzt auch nichts anders dazu finden, nur kann man natürlich jede Norm kennen....), habe aber zugestimmt, mich darüber zu informieren ob es hier doch Möglichkeiten gibt...
 
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Ganz grundsätzlich kannst du eine Sicherheitseinrichtung durch eine gleichwertige andere Sicherheitseinrichtung ersetzen (also im Prinzip überbrücken) - das muss dann aber auch Fehlersicher passieren.
Ich weiß jetzt nicht um was für einen Motor es sich hier dreht - ist es ein Servo-Motor so könntest du den, sofern der Regler entsprechende Eingänge dafür hat, sperren und damit dann deinen Schalter quasi "überbrücken". So etwas würde ich aber in jedem Fall über eine F-Steuerung machen.
Der Motor soll aber ja weiterlaufen... Es geht um die Rollen , die nicht angeklebt sind zu tauschen ohne das die Maschine angehalten wird.

Dies soll als Vorbereitung für den nächsten Auftrag...

Es geht ja grundsätzlich darum: solange die Folie nicht angeklebt ist, besteht keine Gefahr! Somit ist es grundsätzlich kein Problem eine nicht angeklebte Rolle herauszunehmen und Rolle einzusetzen, der Sicherheitsschalter ist jedoch trotzdem aktiv, dieser Soll für den Zeitraum des Wechsels überbrückt werden um für den neuen Auftrag vorbereitet sein
 
Also...

Allgemeine Fragen, Antworten hängen für mich stark von der Sachlage dazu ab:
  1. Wer ist denn Hersteller der Maschine? Ihr selbst oder eine andere Firma?
  2. Baujahr neuer 1995 (gehe ich davon aus bei Sicherheitssteuerung, muss ja aber nicht sein)?
  3. Hat die Maschine eine CE-Kennzeichnung?
  4. Wir reden von einer Maschine in Deutschland (mag nicht wichtig erscheinen, ist es aber)?
  5. (EDIT) Das PLr=a kommt woher? Eigene Einstufung?
Abhängig davon kann sich eine empfohlene Verfahrensweise sehr wohl (deutlich) ändern.
1: wir selbst
2:ja
3:leider nein (vor meiner Zeit gebaut...)
5:Ja
6: von einem Maschinensicherheitsexpterten ermittelt
 
Der Motor soll aber ja weiterlaufen... Es geht um die Rollen , die nicht angeklebt sind zu tauschen ohne das die Maschine angehalten wird.
Sorry - dann habe ich dazu keine Idee (siehe Beitrag #3)

Du kannst, wenn es eben keine Bastel-Lösung sein soll, die dann ja auch nicht sicher ist, nur versuchen irgendwie ein sinnvolles Muting hinzubekommen. Um dir dazu etwas sagen zu können müßte´man die Maschine selbst kennen ...
 
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es ist so eine Maschine? (ähnlich vom Prinzip meine ich, aber mit 8 Rollen....) kannst Du ein Bild hochladen?
 

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Aus meiner Sicht würde eine Stillstandsüberwachung des jeweiligen Zahnrads in Frage kommen.
Laut deiner Beschreibung:
Wenn Folie nicht angeklebt -> Zahnrad steht
Wenn Zahnrad steht -> absolut keinerlei Gefährdung (auch keine Sonstige!)
Wenn keine Gefährdung -> zugehörige Klappe darf geöffnet werden
Mit dem Stillstandswächter wird der jeweilige Türschalter gebrückt.

Wenn das Zahnrad eine Bewegung bei offener Türe macht -> Stillstandswächter fällt ab -> Sicherheitsabschaltung des Motors.

Reine Überlegung = keine Sicherheitsbetrachtung meinerseits und ohne jegliche Gewähr
 
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