Drehmoment ASM mit zwei Wicklungen

the_muck

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Hallo,
wir haben hier eine Anlage wo ein ASM mit zwei Wicklungen verbaut ist. Man sagte mir, das hat man gemacht wegen dem höheren Drehmoment...

Aber:

Gebe ich die Daten da ein oder berechne sie, dann ist IMHO der Grund nur die Drehzahl... Es gibt keine Sterndreieckschaltung zum Anlauf.

Hab ich da nen Denkfehler? Ja das Moment ist höher aber nicht in Dimensionen wo ich sagen würde ja, macht sinn.
 

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Dann ist es einfach ein Motor mit zwei verschiedenen, voneinander getrennte Wicklungen ,
um 2 Drehzahlen fahren zu können. ( Statt Frequenzumrichter)
 
2 Wicklungen: doppel Dreieck 2 Drehzahlen!

Da kein Getriebe drin ist, was die Übersetzung ändert, ist zu erwarten, dass die Drehmomente ziemlich gleich sind.
In der langsamen Drehzahl meist ein paar % mehr.
Genau das sieht man in der Berechung.

Was aber mechanisch an der Maschine passiert ist, dass die Maschine bei niedriger Drehzahl natürlich weniger Kraft
braucht. Darauf bezieht sich wahrscheinlich die Aussage 'mehr Drehmoment'!
 
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2 Wicklungen kann man fast wie 2 getrennte Motoren sehen.
Es gilt
Leistung = Drehmoment x Drehzahl

Wenn eine Wicklung eine andere Drehzahl (Polpaarzahl) hat,
hast du damit bei gleicher Leistung und niedriger Drehzahl ein höheres Moment.
 
Das hat einen ganz banalen Grund. Durch die getrennten Wicklungen ist es möglich, die schnell- und die langsam-Wicklung gleichzeitig einzuschalten. Das hat man früher gern bei Handlinggeräten gemacht bei der Umschaltung von der schnellen auf die langsame Geschwindigkeit. Damit blieb am Motor auch in der Umschaltphase ein Drehmoment anstehen, was vor allem bei Vertikalachsen wichtig war.
 
Danke... ich wollte mich nur noch mal vergewissern das ich da keinen Denkfehler habe :D. Denn unser Motoren Spezi hat am Telefon auch zwei mal nach der Schaltung gefragt.

Die Idee ist, den alten Motor an einem FU mit höherer Frequenz auf langsamer Wicklung zu betreiben um im unteren Bereich wiederum eine "bessere" Vektorregelung zu bekommen. Nach seinen Erfahrungen (ohne Gewähr) geht das bis zum 87Hz betrieb auch mit älteren Motoren ohne Durchschlag. Man kann auch eine Motordrossel setzen wenn ihn richtig verstanden habe. Er will aber noch mal vorbei kommen...
Klingt für mich erstmal plausibel...
 
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Die Idee ist, den alten Motor an einem FU mit höherer Frequenz auf langsamer Wicklung zu betreiben........
Da wäre ich vorsichtig, der Motor ist sicher nicht für FU-Betrieb gemacht. Wen du Pech hast, ist nach kurzer Zeit die Wicklung defekt.
Die hohen Spannungsspitzen die an die Wicklung gelangen führen schnell zum Problem. Da ist jeder FU anders und unterschiedlich agressiv.
Bei alten Motoren empfiehlt sich ein Sinus-Filter, der aber teuer ist, unter Umständen genauso teuer wie ein Motor der für FU-Betrieb geeignet ist.
 
Da wäre ich vorsichtig, der Motor ist sicher nicht für FU-Betrieb gemacht. Wen du Pech hast, ist nach kurzer Zeit die Wicklung defekt.
Genau, die Erfahrungen vom Motor Spezi sind (eventuell mit Motordrossel) das es in der Regel länger gut geht als ihm lieb ist, oder es sofort knallt. Bevor also Sinusfilter -> Motorfilter (Drossel) oder eben neuer Motor wenn es nicht klappt. Schade um den Motor, aber der hat seine runden gedreht... mir fehlen da leider wirklich die Praktische Erfahrung.

MOTORDROSSEL

Eine Motordrossel wird zwischen Umrichter und Motor geschaltet. Sie glättet Stromspitzen am Ausgang des Umrichters. Die entschärften Spannungsspitzen schützen die Motorwicklung vor Überspannungen und zusätzlicher Erwärmung. Die Motorgeräusche werden dadurch reduziert. Zusätzlich werden Spannungsreflexionen und Überstromabschaltungenen bei langen Motorleitungen kompensiert.

Er übernimmt dafür auch keine Gewähr, wickelt sonst unsere Motoren aber neu die auch wieder länger laufen als ihm lieb ist :D. Wenn es hier andere Praktische Erfahrungen dazu gibt, immer her damit.
 
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Ich kenne Hubwerke mit solchen Motoren.
Das gleichzeitige einschalten kenn ich aber nicht.
mit der 87Hz Funktion wird es vermutlich nichts denn beide Wicklungen sind D bei 380V.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wäre ich vorsichtig, der Motor ist sicher nicht für FU-Betrieb gemacht. Wen du Pech hast, ist nach kurzer Zeit die Wicklung defekt.
Die hohen Spannungsspitzen die an die Wicklung gelangen führen schnell zum Problem. Da ist jeder FU anders und unterschiedlich agressiv.
Bei alten Motoren empfiehlt sich ein Sinus-Filter, der aber teuer ist, unter Umständen genauso teuer wie ein Motor der für FU-Betrieb geeignet ist.
Ich kenne das Thema noch von ABB Robotern, die wir mit B&R Acopos oder Simodrive 611U betrieben haben. Da musste dann auch vor der Antriebsbatterie ein Trafo rein um die Spannungen runter zu bringen und die Motoren nicht zu zerschießen.
 
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Interessant, kannte ich so auch nicht.
Das hat sich auch vor meiner aktiven Zeit (also vor 2000) so abgespielt. Das hatte mein früherer Arbeitgeber speziell so zwischen 1983 und 1995 oft so gebaut, speziell bei Handlinganwendungen im Holzbereich, wo Umrichter oder Servotechnik einfach unleistbar waren.
 
Langsame Wicklung und Sinusfilter, da hätte ich auch keine Bedenken.
Die Frage ist ob du bei der höheren Drehzahl auch das Drehmoment benötigst, ev. geht das ja trotzdem mit den 87Hz
 
Wenn ich das alte Motor-Typenschild lese und richtig interpretiere, ist dein Motor ein Baugröße 180L B3. Also Fußausführung ohne Flansch.
Das ist ein Normmotor, den man "einfach" tauschen können sollte. Das heißt, ein 6-poliger Motor mit BG180L hat 15kW.

Wenn Du den Motor tauscht, brauchst Du keinen Sinusfilter und mit 15kW statt 10,5kW hast Du automatisch fast 50% mehr Drehmoment. Natürlich im neuen Motor mit neuen Lagern, IE3, Th-Cl F, PTC etc. pp.
Preisklasse bei einem Normmotor ist niedriger als der zusätzliche Sinusfilter!
Falls Dir die höhere Drehzahl wichtiger wäre, hätte ein 4-poliger Motor in BG180L 22kW.

Wenn es möglich ist den Motor zu tauschen, wäre das meine erste Wahl!
 
Leistungserhöhung ist nur dann eine wesentliche Änderung, wenn dadurch zusätzliche Gefährdungen entstehen.

Solange die maximale Geschwindigkeit (schnelle Stufe) nicht verändert wird und nur ein verbessertes Verhalten im langsamen Betrieb erreicht wird, kann man das eher ausschließen. Also solange die 1500 U/min im Abgang des Motors nicht überschritten werden.
 
Für den TE:
Der 15kW 6-polige und der 22kW 4-polige Motor haben ein identisches Drehmoment, aber bei unterschiedlichen Nenndrehzahlen.
Der grundsätzliche Unterschied besteht darin, dass bei der 6-poligen 15kW-Variante bei 75Hz das Drehmoment wieder abfällt auf das Niveau der aktuellen schnellen Stufe. Du bist bei 1500 U/min praktisch identisch unterwegs wie im aktuellen Zustand.
Bei der 4-poligen-22kW-Variante hast du das höhere Drehmoment im gesamten Drehzahlbereich.
Bei 1000 U/min beim 4-poligen Motor stehen 33Hz an. Das ist genauso Dauerfest.
 
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