Aus USV Gleichstrom entnehmen verboten.

edi

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Hallo

auf vielen USV steht der Hinweis das man keine Geräte an die USV anschliessen darf, die dieser Gleichstrom entnehmen könnten.
Besonders wird auf einen Fön mit Einweggleichrichter verwiesen.

Warum ist das so?

Bin bis jetzt soweit vorgedrungen das es etwas mit der Veränderung der
Zwischenkreisspannung zu tun hat . Mehr war aber bei vielen renommierten Herstellern nicht zu erfahren.
 
Bin bis jetzt soweit vorgedrungen das es etwas mit der Veränderung der
Zwischenkreisspannung zu tun hat ...
Nö. Bei einer USV wird aus einer Gleichspannung Wechselspannung erzeugt. Da die Gleichspannung aus Batterien normalerweise auch noch niedriger ist als die Ausgangsspannung, wird hochtransformiert. Ein leerlaufender Transformator verhält sich wie eine Induktivität, ein belasteter zusätzlich wie mit einem Widerstand parallel dazu.
Legt man eine Induktivität an Gleichspannung, fließt ein Strom, der mit der Zeit ansteigt.
Der Strom erzeugt im Eisen eine magnetische Durchflutung. Diese kann im Eisen nur einen gewissen Wert annehmen. Ist das Eisen "gesättigt" geht die Induktivität um Faktor mehrere Tausend zurück. Der Strom steigt dadurch um soviel schneller.
Ein Transformator wird im Allgemeinen so ausgelegt, daß er während einer viertel Periode auf-, dann eine Viertelperiode ab-, die nächste Viertelperiode in anderer Richtung auf- und dann wieder abmagnetisiert wird. Der Spitzenwert des Magnetfeldes ist dann der, der in einer Viertelperiode erreicht wird.
Verbindet man einen Transformator im Nulldurchgang der Spannung mit dem Wechselstromnetz, so so liegt bis zum nächsten Nulldurchgang die Spannung in derselben Richtung an, das Magnetfeld wird die ganze Zeit auf- und während der anderen Halbwelle nur abgebaut. Dabei würde der doppelte Wert und damit die Eisensättigung erreicht. In der Praxis verhindern Zuleitungswiderstände und Sicherung, daß dabei tatsächlich ein Stromanstieg um das mehrtausendfache erfolgt, aber jeder hat wohl schon mal erlebt, daß eine Sicherung fliegt, wenn man einen großen Transformator anschließt.
In einer USV wird nun der Transformator über die Transistoren des Wechselrichters abwechselnd und normalerweise für gleiche Zeitintervalle mit positiver und negativer Spannung versorgt.
Der Knackpunkt ist nun, daß sichergestellt werden muß, das sich dabei kein Gleichfeldanteil aufbaut: Wenn die positive Halbwelle auch nur ein kleines bischen länger dauert als die negative, bleibt jedesmal ein bischen vom Magnetfeld bestehen und früher oder später wird die Grenze der Sättigung erreicht. Der Strom würde die Halbleiter des Wechselrichters höchstwahrscheinlich zerstören.
Es gibt nun diverse Schaltungstechniken, um das zu verhindern. Im Kern beruhen (alle?) darauf, die Strom-Zeitflächen zu erfassen und im Mittel auf 0 zu regeln.
Wer bis hier gelesen hat, kriegt nun endlich die Erklärung: Wird der Trafo mit reiner Gleichstromlast betrieben, sind die Strom-Zeitflächen für beide Halbwellen extrem unterschiedlich und die Regelschaltung versagt.
 
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