Profibus Fehler Diagnostizieren, Telegrammfehler

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Meine Vermutung zur Zeit: Unterschiedliche Spannungspotentiale zwischen den Teilnehmern... könnte das ganze doch erklären oder?
Nachdem ich die letzten Teilnehmer ja nun quasi entkoppelt habe, und auf beiden Seiten ein gutes Signal habe?

Das Fehlerbild deutet auf sowas hin.
Nachdem ja der ganze Potentialausgleich wohl nicht sauber an der Anlage durchgeführt wurde, werden wohl Ausgleichsströme und Spannungsverschleppungen die Folge sein.
300m 10mm² Schutzleiter und eine Potentialausgleichsschine würden wohl nicht schaden.

Wenn ich deine Fehlersuchmethode anschaue, dann sehe ich meine Vorurteile gegen diese ach so tollen Bustester bestätigt :p
Zum Lokalisieren der Fehlerstelle bei den in der Praxis am häufigsten auftretenden Fehler kaum zu gebrauchen.
Hier klafft eine deutliche Lücke zwischen Werbung und Realität.

Gruß
Dieter
 
Kann jetzt nicht behaupten dass der Tester mir nicht geholfen hat, schließlich sieht man dem Kabel
nicht unbedingt an wie innen drin die Signale laufen ;)

Wenn es um Kaputte Stecker und defekte Teilnehmer geht, hab ich damit schon so einiges an Zeit
eingespart und Fehler gefunden die nur sporadisch auftreten.

Wenn man aber ein 350Mhz Oszi zur Hand hat, kann man auch auf den Tester verzichten bei 1,5MBit,
da hast du wohl recht.

Mir fehlt natürlich auch noch etwas Erfahrung in der Interpretation der Signale, ich hab dass Ding halt erst seit 2 Monaten...
 
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Seit gestern gibt es diese :)

(gekürzt)
Derzeitiger Stand nach anlaufen der Anlage, keine Wiederholungen mehr, keine Telegrammfehler mehr... seit nun 16h...

Man da hast du dir ja richtig Arbeit gemacht. So pingelig gehe ich nicht vor... Erfahrung sagt mir "beim Profibus messen darfst du nicht zu pingelig sein" - kostet nur Zeit und bringt dich nicht vorwärts (ich mach das jetzt schon seit den 90ern, damals noch mit primitivsten Mitteln und wenig Wissen).
Ich such immer erst die wirklich groben Fehler, wie bei dir das Kabel in der Presse.
Aber ich denke auch du bist auf dem richtigen Weg.
Potentialverschiebungen kann man übrigens sehr gut mit einem Oszi erkennen. Einfach die Zeitachse soweit vergrößern, dass sehr viele Slavetelgr. zu erkennen sind. Wenn einige "Slaveblöcke" einen deutlichen Versatz zum "Masterblock" haben deutet das auf Potentialverschiebungen hin.

@blockmove
eine "One-Click" Lösung sind die Messgeräte nicht, aber eine deutliche Erleichterung zur Fehlersuche.
wenn du schon mal auf ein bestimmtes Slavetelegr. mit dem Oszi getriggert hast, weißt du was ich meine ;-)

eine komplette Ausstattung zur Fehlersuche ist:
- PBT4
- normales Speicheroszi 200Mhz, am besten mit Akku
- Stromzange

manchmal findet man einen Fehler nur in Verbindung aller Werkzeuge.
 
@blockmove
eine "One-Click" Lösung sind die Messgeräte nicht, aber eine deutliche Erleichterung zur Fehlersuche.
wenn du schon mal auf ein bestimmtes Slavetelegr. mit dem Oszi getriggert hast, weißt du was ich meine ;-)

eine komplette Ausstattung zur Fehlersuche ist:
- PBT4
- normales Speicheroszi 200Mhz, am besten mit Akku
- Stromzange

manchmal findet man einen Fehler nur in Verbindung aller Werkzeuge.

Die Bustester werden aber gerne als One Click Lösung verkauft.
Wenn man Sie dann braucht, dann stellt man fest, dass es eben doch nicht so ist und dass die Signale interprediert werden müssen.
Und dazu gehört eine gewisse Erfahrung.

Ein normales Multimeter ist übrigends auch nicht schlecht:
Widerstandsmessung zum Prüfen der Terminierung.
Volt- und mA-Meter um Schirmung und Portentialausgleich zu prüfen.

Gruß
Dieter
 
Man da hast du dir ja richtig Arbeit gemacht. So pingelig gehe ich nicht vor... (auch gekürzt)

Wie ich schon sagte, war ja eigentlich nicht meine Aufgabe, ich habe es als Chance zum vermehren meines Wissens gesehen,
und auch mal wieder viel gelernt :) (abgesehen davon ist der Kunde trotz langem Suchens glücklich, die haben selber den PBT3 hier,
wissen aber gar nicht was sie damit machen können. Habe also mein weniges Wissen direkt zum schulen verwendet)
 
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So etwas provoziert zwar Fehler, hilft aber in keiner Weise zur Fehlerfindung. Signale mit 12MBit sind deutlich schwieriger zu analysieren als unter 1,5MBit.

Hallo,

entschuldige ich hätte die Antwort weiter ausführen müssen.

Stellt man die Geschwindigkeit des Profibusnetzwerks auf 12Mbit wirken sich Fehler wie EMV / Leitungsbrüche / Schirmschlüsse wesentlich stärker auf die DP-Kommunikation aus. Dies hat damit zu tun das die Bitbreite bei 12Mbit um den Faktor 8 kleiner ist. Somit machst du aus einem sporadischen Fehler einen statischen.

Sobald umgestellt ist fängt man von der CPU aus gesehen am ersten Slave den Abschlusswiderstand einzulegen. (bei neueren Steckern schaltet man damit die abgehende Leitung ab).

Läuft der Slave an und fällt nicht aus kann man dieses Stück Leitung als gut betrachten.
Anschließend nimmt man den Widerstand heraus und legt ihn beim nächsten Slave ein usw.

Fällt die Kommunikation aus hat die Störstrecke gefunden.

Verwendest du ein Oszi siehst du dann auch das schlechte Signal sehr schnell.

Mit einem Oszi würde ich empfehlen möglichst am Anfang der Busleitung UND am Ende zu messen. Das Signal breitet sich in beide Richtungen aus und die Störstelle kann mit dem Oszi besser bestimmt werden. Aus der Praxis hatte ich einmal den Fall das an der CPU ein DP-Stecker mit PG-Anschluss montiert war und das Signal im Oszi relativ gut aussah (Die Schnittstelle der CPU hat das Signal gerade gezogen!!!). Als ich am anderen Ende der Busleitung eine Messung gemacht habe ist aufgefallen das alle Signale der CPU nicht wirklich schön waren --> Der Stecker an der CPU war das Problem.

Für die Fehlersuche am Profibus verwende ich folgende Meßmittel:

-Digitales Speicheroszi
--> 200Mhz
--> min. 2 Kanäle besser 3 (RTS / A / B )
--> WICHTIG: Die Eingänge müssen potential getrennt sein !!!!

-Telegrammanalyzer ( Amprolyzer - kostenlos von der Siemens Homepage herunterzuladen - Funktioniert nur mit ein Siemens CP wie er in beispielsweise in Field PG´s verbaut ist / PROCENTEC Profitrace)

-Multimeter

-Repeater ( um Störquellen zu isolieren -- natürlich nur wenn man die Störung nicht beseitigen kann)

Allerdings empfiehlt es sich zuerst die Installation anzusehen da sehr oft FU Leitungen direkt neben DP-Leitungen verlegt sind oder Stecker nicht sauber aufgelegt sind.
 
--> min. 2 Kanäle besser 3 (RTS / A / B )

RTS bei Profibus? Wo soll man das denn abgreifen können?

Das einzige was es zusätzlich gibt sind die Repeater Steuersignale CNTR-P und CNTR-N. Wobei die Profibus-Spezifikation nicht angibt was dort überhaupt geschickt werden soll. Ich habe auch noch nicht geprüft ob eine CPU beispielsweise diese Pins überhaupt beschaltet hat.
Bei dem Repeatern und LWL-Umsetzer die ich gesehen habe sind diese mit dem Standard 2-adrigen Profibuskabel mit der CPU verbunden gewesen.
 
Hallo,

entschuldige ich hätte die Antwort weiter ausführen müssen.

Hier erzählst du mir nichts neues, mache es eigentlich genauso. Aber die 12MBit sind hier nicht nötig und meistens kontraproduktiv, du dann mit deinem Oszimessleitungen schon derbe Reflexionen verursachst.

1,5MBit reichen völlig aus, da findest du jede Störung am Signal.

@Thomas V21
RTS hat so ziemlich jeder PB-Teilnehmer, bei den Panels musst du es über die Dip-Schalter zuschalten. ich habe mir einen alten (offenen) Busstecker zum Messstecker umgebaut greife dann folgendes ab:

Pin5: Masse
Pin6: 5V
Pin3: Leitung A
Pin8: Leitung B
Pin4: RTS

Die Standardmessung ist dann Kanal 1 Leitung B gegen A und Kanal 2 RTS gegen Masse. Als Triggersignal nehme ich das RTS-Signal.
 
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...
4. Wenn das alles nicht hilft, das 24 Volt Netz mit Oszi auf Störungen überprüfen.

Ogarpolski

Dies sind gute Tipps vor allem die NR 4.

Wenn das nicht hilft kannst du (wenn es dir möglich ist) die Geschwindigkeit auf 12Mbit stellen. Bei 100m ist das kein Problem sollten es mehr sein musste mal schauen.

Damit erreichst du das der Bus viel empfindlicher wird und du den Ausfall provozierst.

Viel Erfolg.

Gruß

Hi, hänge mich aus aktuellem Anlass mal hier dran und möchte meinen Wissenstand aufbessern.

Mir ist nicht so ganz klar was mit dem Oszi im 24V Netz gemeint ist?
Fällt die Spannung aus, kann dies je nach Versorgungsstromkreis und ausgefallenen DP-Teilnehmern zu geordnet werden.
Also bleiben noch kleine Spannungseinbrüche und Störimpulse.
Spannungseinbrüche schließe ich mal aus, werden durch gepufferte Netzteile vermieden.

Bleiben noch die Störimpulse, aber wie können die in denn auf den DP-Bus gelangen?

Das mit der Erhöhung auf 12Mbit/s finde ich nur bedingt brauchbar, Leitungslängen >100m sind nicht selten.

Gruß Mäuseklavier
 
Hallo,

Potentialverschiebungen kann man übrigens sehr gut mit einem Oszi erkennen. Einfach die Zeitachse soweit vergrößern, dass sehr viele Slavetelgr. zu erkennen sind. Wenn einige "Slaveblöcke" einen deutlichen Versatz zum "Masterblock" haben deutet das auf Potentialverschiebungen hin.


Was meinen Sie damit? Die Hoehe der Differenzsspannung der einzelnen Teilnehmer?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

also der Fehler ist ja jetzt wohl behoben. Wohl auch mit Hilfe des Tools.

Ich messe uebrigens mit meinem (anderen) Tool immer nur von einer Seite, entweder am Anfang oder am Ende. ich kann allerdings auch auf Teilnehmer triggern. Das ist dann insofern ausreichend. Die Erklaerung dafuer hat jemand hier aus dem Forum sogar geliefert:
Aus der Praxis hatte ich einmal den Fall das an der CPU ein DP-Stecker mit PG-Anschluss montiert war und das Signal im Oszi relativ gut aussah (Die Schnittstelle der CPU hat das Signal gerade gezogen!!!). Als ich am anderen Ende der Busleitung eine Messung gemacht habe ist aufgefallen das alle Signale der CPU nicht wirklich schön waren --> Der Stecker an der CPU war das Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Da manchmal ein Fehler von der anderen Seite aus gemessen besser zu erkennen ist. Er zeigt sich deutlicher im Signalverlauf.


Prinzipiell schon.
Das koennen Sie sich allerdings sparen wenn Sie auf die Telegramme der Teilnehmer triggern koennen; also einen vernuenftigen PROFIBUS Analyzer haben der Ihnen das ermoeglicht. Dann reicht messen von einem Ende aus.
 
@pfb
zu den Potentialverschiebungen:
das Rechtecksignal als Ganzes hat einen vertikalen Versatz zu dem Rechtecksignal des angeschlossenen Teilnehmers

zu den zweimaligen Messen:
auch bei einem Analyzer, wo man auf Teilnehmer triggern kann zeigen sich Fehler manchmal von der anderen Busseite extremer und sind besser zu erkennen
 
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@pfb
zu den Potentialverschiebungen:
das Rechtecksignal als Ganzes hat einen vertikalen Versatz zu dem Rechtecksignal des angeschlossenen Teilnehmers

zu den zweimaligen Messen:
auch bei einem Analyzer, wo man auf Teilnehmer triggern kann zeigen sich Fehler manchmal von der anderen Busseite extremer und sind besser zu erkennen

Die Signale sehen doch imemr anders aus, weil die Spannung fast immer unterschiedlich ist? Oder meinen Sie einen Spannungseinbruch? Kann nat. sein.

Das mit den zwei Seiten probier ich das naechste Mal aus!
 
Den Anfang und Ende eines Telegrammes erkennt man am Oszi anhand des Idlepegels von 1,2V.
Wenn nun der eine Telegrammblock "mittig" zur 0V-Linie des Oszis ist und der folgende Telegrammblock stark "außermittig" ist, so ist das ein Zeichen für Potentialverschiebungen.
Wobei hier die Blöcke ja immer abwechselnd Master- und Slavetelgramme sind (bei Monomaster).

Habe leider keine Bilder greifbar, hoffe es jetzt etwas verständlicher rübergebracht zu haben.
 
Den Anfang und Ende eines Telegrammes erkennt man am Oszi anhand des Idlepegels von 1,2V.
Wenn nun der eine Telegrammblock "mittig" zur 0V-Linie des Oszis ist und der folgende Telegrammblock stark "außermittig" ist, so ist das ein Zeichen für Potentialverschiebungen.
Wobei hier die Blöcke ja immer abwechselnd Master- und Slavetelgramme sind (bei Monomaster).

Ach so, verstanden. Danke!
 
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Hi, hänge mich aus aktuellem Anlass mal hier dran und möchte meinen Wissenstand aufbessern.

Mir ist nicht so ganz klar was mit dem Oszi im 24V Netz gemeint ist?
Fällt die Spannung aus, kann dies je nach Versorgungsstromkreis und ausgefallenen DP-Teilnehmern zu geordnet werden.
Also bleiben noch kleine Spannungseinbrüche und Störimpulse.
Spannungseinbrüche schließe ich mal aus, werden durch gepufferte Netzteile vermieden.

Bleiben noch die Störimpulse, aber wie können die in denn auf den DP-Bus gelangen?

Das mit der Erhöhung auf 12Mbit/s finde ich nur bedingt brauchbar, Leitungslängen >100m sind nicht selten.

Gruß Mäuseklavier


Komisch da hole ich eine Thread von vor nem halben Jahr hoch und bekomme alles nur keine Antwort auf meinen Eintrag :evil:
 
Hallo mnuesser

heute habe ich ein eMail mit der Änderung des ursprünglichen Textes bekommen. Das nehme ich zum Anlass um diesen alten Vorgang noch ein paar Worte anzuhängen.
Grundsätzlich sind im Fehlerfall 3 Fachgebiete zu prüfen. Wellenphysik, Software und EMV. Der PBT 4 prüft 2. Software und Wellenphysik.
Zur Software finde ich allerdings keine Protokollmittschnitte, so das dazu eine Aussage ausbleiben muss. Zum Thema EMV empfehle ich, bei uns auf der Homepage die Filme zum P-QT 10 mit Hupe anzusehen. Nachdem die Spuren der ersten Witze verhallt sind, erkennt man, das könnte eine Lösungsweg für des EMV Problem sein.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Schönbuch

Hans-Ludwig Göhringer
HLG@i-v-g.de


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Wie erkenne ich defekte Stecker, störende Induktivitäten, Kabelbrüche mit dem P-QT 10. Wie erstelle ich ein Prüfprotokoll mit dem NetTest II, dem PBT4, dem PBT3.
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IVG Göhringer Mönchweg 5 71088 Holzgerlingen Tel.:07031 607880 Fax: 07031 607881 Mobil.:0172-7671463 <http://www.i-v-g.de>
 
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