Funktion einer Scheibenbremse

Tobias2k9

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Hallo zusammen,

ich benötige etwas Hilfestellung bei einer Funktion und deren "Sicherheitsauslegung" an einer unserer Maschine.

Also wir haben eine drehende "Welle" die über einen Motor und einem Getriebe angetrieben wird. Diese Wellte treibt eine "hohe" Last an. Der Motor ist mit einem FU gesteuert und bremst auch im Normalfall diese Welle von nenndrehzahl auf 0 herunter.

Zusätzlich ist eine Scheibe an der Welle angebracht und diese wird beim Bremsen durch eine pneumatische Bremse (Bremsklötze) mitgebremst und dann nach dem Stillstand festgehalten.

1.) Beim normalen bremsen schließen die Bremsbacken sobald der FU eine Drehzahlschwelle von < 3 % unterschreitet.
2.) Bei einem Not-Halt schließt diese Bremse sofort.

Nun meine eigentliche Frage :

Müsste die Bremse als Sicherheitsbremse angesehen werden?

Vielen Dank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tobias
Ich kenne Scheibenbremsen nur als Haltebremsen. Wenn du deine "hohe" Last damit abbremst, wage ich zu bezweifeln dass sie dann noch in der Lage ist ihrer Haltefunktion nachzukommen. Die Haltefunktion ist aber sicherlich Bestandteil der Risikominimierung. Ich würde das Bremsen damit unterlassen.
Lieber einen etwas grösseren FU mit richtigem Bremswiederstand und einer steilen Not Halt Rampe.
Ist auf jeden Fall die technisch bessere Lösung
Grüsse Holger
 
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Ah, Holgermaik bremst mit seinem Auto nur im Stillstand ... interessant oder riskant?

Generell ist zu sagen das die im Regelfall federbelastete Bremse halt immer bremsen wird,
also auch bei Stromausfall.
Der Rest ist mechanische Dimensionierung,
und die Sicherheitsfrage eine reine Beurteilungssache.

Mfg
Manuel




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und die Sicherheitsfrage eine reine Beurteilungssache.

Dumm nur, dass in jedem Operation Manual eine Formulierung im Sinne von "bestimmungsgemässen Gebrauch" zu finden ist.
Wenn der Hersteller eine Bremse als Haltebremse definierst und dafür Sicherheitswerte nennt, dann gilt das eben nur im Stillstand und nicht beim Bremsen der bewegten Last.

Gruß
Dieter
 
Dumm nur, dass in jedem Operation Manual eine Formulierung im Sinne von "bestimmungsgemässen Gebrauch" zu finden ist.
Wenn der Hersteller eine Bremse als Haltebremse definierst und dafür Sicherheitswerte nennt, dann gilt das eben nur im Stillstand und nicht beim Bremsen der bewegten Last.
Vielleicht haben wir ja jetzt ein unterschiedliches Bild einer Scheibenbremse vor uns ...

Bei mir ist das eine Stahlscheibe mit einem oder auch mehreren Bremszangen, welche bei Scheibendurchmesser x eine Bremskraft y haben.
Also bei einer Scheibenbremse mehr als bei jeder anderen Bremse eine Frage der Dimensionierung und Wartung, und sogar eine vergleichsweise einfache ...
Desweiteren verwendet man, in meiner Welt, eine Scheibenbremse ja gerade wg. der guten Not-Halt/Aus Bremseigenschaften bei vergleichsweise geringen Verschleiß.

Also welcher Hersteller denn? Der der Stahlscheibe, oder der mit der Bremszange, oder gar der Bremsbelaghersteller?
P.S. Bei mir ist das jetzt z.b. sowas: http://www.bremsen-bischoff.de/?go=scheibenbremse_ssb&nav=service

Ob das jetzt eine Sicherheitsbremse sein muss, oder nicht, ist aber weiterhin eine Beurteilungsfrage.

Mfg
Manuel
 
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Also wir setzen auch pneumatische Bremsen ein. Im gegensatz zum Auto ist aber der Bremsdruck hier nicht variabel. Wenn zu dann richtig zu. Bei hohen Lasten gibt der dümmere nach. Entweder die Halterung der Bremse oder die Bremsklötze so dass eine Funktion hinterher nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht. Ist sicherlich auch eine Frage der "hohen" Last. Bei mir beginnt eine hohe Last jenseitz der 25 Tonnen. Aus diesem Grund werden zum Beispiel bei Krananlagen auch Backenbremsen eingesetzt um im Notfall eine Bremsleistung zu haben und anschliessend eine funktionierende Haltebremse.
Außerdem ist es meistens kein bestimmungsmäsiger Betrieb einer Scheibenbremse.
Grüsse Holger
 
Vielleicht haben wir ja jetzt ein unterschiedliches Bild einer Scheibenbremse vor uns ...
l

Sobald die Bremse zum Sicherheitsbauteil wird, ist das "Bild" egal.
Rechtlich zählt nur, was mir der Hersteller bescheinigt und ich es entsprechend bestimmungsgemäß einsetze.

Da ist mir die Scheibe, die Zange oder der Belag recht egal.

Ich hab im aktuellen Projekt eine "schwerkraftbehaftete" Achse.
Erforderlicher Performance Level ist (gerade noch) PLd.
Mir reichen gerade die Diskussionen über redundante Bremssysteme mit statischem oder gar dynamischen Bremsentest.
Zulässigen Geschwindigkeiten, Bremswegen, Kräften und Testzyklen.

Gruß
Dieter
 
Üblicherweise haben auch Haltebremsen eine limitierte Anzahl Notbremszyklen (zu finden in der Herstellerdoku). Bei den Haltebremsen Siemens FT6/FT7 meist 2000. Ich nutze diese z.B. um den seltenen Fall eines plötzlichen Netzausfalls oder Ausschaltens des Hauptschalters bei laufendem Antrieb (wo man mit einem voreilenden Kontakt zumindest eine teilweise Bremsung über den SS1 erreichen kann) abzufangen.

Bei lang nach laufenden Massen ist es oft besser, eine trennende Schutzeinrichtung mit einer entsprechend zuverlässigen Zuhaltung (stromlos geschlossen) einzusetzen, die erst nach sicherem Stillstand des Antriebs von der Sicherheitssteuerung aktiv entriegelt wird.

Gruss Andreas
 
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