TIA Lieferzeiten SPS-Bauteile Siemens

Ich habe heute mal ein Angebot für ET200SP F-DI Karten bei einem Onlinehändler angefordert, bei dem wir vor kurzem schonmal was bestellt hatten angefordert.
Der will für eine Karte 3.489€ (kein Tippfehler). Listenpreis war bei Siemens mal 166€
Das ist echt nicht mehr lustig...
 
Guten Abend,
Über das Thema mit den TPs bin ich in der Mall auch gestolpert. Daraufhin habe ich unsereren Siemens Vertriebler kontaktiert. Dieser hat nach Rückfrage beim Produktmanager erklärt, dass das ein Fehler in der Mall ist und zumindestens die Panels noch bestellbar sind. Natürlich mit Jahren als Lieferzeit.
Meine kleine Hoffnung ist aktuell, dass durch die hohe Inflation und der zurückgehenden Kaufkraft die ersten Halbleiterproduzenten früher als erwartet ihre Anlagen mit Industriekomponenten auslasten.
Das stand zumindestens letzte Woche bei Heise. Obs real wird, lässt sich nur hoffen.
 
Jetzt könnte man spekulieren, dass das der Plan der Chinesen/Russen/Amerikaner sein könnte...

Was haben Chinesen, Russen oder Amis damit zu tun? Die Unternehmen haben in der Krise ihre Bestellungen bei den großen Auftragsfertigern in Taiwan und Südkorea storniert, weil alle dachten die Wirtschaft bricht um 30% ein, wegen Corona. Oder hat von euch jemand in der Krise noch mal ne Großbestellung in der Mall ausgelöst?

Eben... da war auch einige Monate zappenduster, weil keiner wusste, wie es weitergehen wird.

Taiwan und Südkorea decken zusammen gute 75% dieses Marktes ab, China ist verschwindend klein dort und wird von Taiwan/Südkorea auch sicherlich nicht bevorzugt bei Lieferungen, an Russland darf gar nix mehr geliefert werden.

Und dass sich viele aktuell wieder Lager mit Material einrichten bzw. eingerichtet haben, kommt erschwerend dazu.
Wenn jeder Maschinenbauer sich jetzt den Bedarf für 2 Jahre auf Halde legt, wo soll das ganze Zeug dann herkommen, innerhalb weniger Monate?

Die Lage wird sich entspannen, man rechnet schon für Ende 2023 mit einer beginnenden, regelrechten Chipschwemme... allein schon weil Intel massiv in Europa (Fertigung Magdeburg, Entwicklung Paris) investiert und damit auch in die Auftragsfertigung einsteigen will...

Hilft keinem jetzt weiter, aber jetzt seine Leute rauszuwerfen... in nem Jahr braucht man die Leute...

Man hat sich halt daran gewöhnt alles, wirklich alles immer just-in-sequence zu bekommen. Das war ein Fehler.
 
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Dann dürftest du die Ausnahme sein, denn dann hätten Siemens & Co nicht die Bestellungen im Asien storniert...

Ich meine mal ehrlich. Ist der Prozess dahinter wirklich nicht verständlich? Kein Unternehmen kann es sich heutzutage noch leisten einfach mal ins Blaue auf Halde zu produzieren.
Wenn die Nachfrage einbricht, fährt man die Produktion zurück.

Und das war zu Covid so, weil die halbe Industrie in Kurzarbeit gegangen ist, fast über Nacht.
 
also wir zwar keine Großbestellung, aber auf jeden Fall nicht weniger als sonst auch.

Und nebenbei war auch schon vor Corona ET200SP-Kram ewig nicht lieferbar.

Meine Aussage mit den "Chinesen/Russen/Amerikaner" war jetzt auch nicht so ganz ernst gemeint. Aber verwunderlich ist aktuell ne Menge, und dass die Chinesen die Nr. 1 auf der Welt werden wollen steht ausser Frage. Nur mit welchen Mittel eben?

Und aktuel mangelt es mit nichten nur an Chips, sondern eigentlich an allem. Selbst Wanderschuhe gibts keine mehr im Outdoorladen!!!
 
Uns wurden die meisten Aufträge/Angebote Anfang 2020 entweder gleich storniert oder auf Eis gelegt, also haben wir kaum noch bestellt... das gabs auch und zwar nicht selten...

Kenne viele Subs, die saßen das ganze Jahr 2020 zuhause.

Sicher, das waren nicht alle. Aber ich bin im Bereich Automotive tätig, die machen schon ein gewisses Volumen. Wenn das teilweise oder ganz wegfällt, dann sind wir schon bei nem Einbruch.

Corona wurde dann doch kein Killervirus, Ende 2020 war vieles wieder normal. Aber da waren die Chip-Bestellungen in Taiwan und Südkorea längst storniert.
Und wer dann kommt, muss sich hinten anstellen...
 
Ach, Du warst das, Michael! :ROFLMAO:
Klopapier 4.0

hat der Kleinverbraucher schon gezeigt wie er das potentielle Mangelproblem angeht: sicherheitshalber mal bisschen hamstern.
Das führt zur zusätzlichen Verknappung.

Mein Hausarzt meine eh dass Klopapier keine perfekte Lösung sei, ganz im Gegenteil.
Darum versuchen wir (notgedrungen) den gesamten Markt neu zu beleuchten und .. ja.. wenn es einmal wieder so sein wird dass alle können wie sie wollen, dann haben wir die Chance auf ein Benchmark.

Und das ist eine gewaltige Chance für alle und Faktoren wie Kürze der Lieferkette werden garantiert hochgestuft!
 
Uns wurden die meisten Aufträge/Angebote Anfang 2020 entweder gleich storniert oder auf Eis gelegt, also haben wir kaum noch bestellt... das gabs auch und zwar nicht selten...

Kenne viele Subs, die saßen das ganze Jahr 2020 zuhause.

Sicher, das waren nicht alle. Aber ich bin im Bereich Automotive tätig, die machen schon ein gewisses Volumen. Wenn das teilweise oder ganz wegfällt, dann sind wir schon bei nem Einbruch.

Corona wurde dann doch kein Killervirus, Ende 2020 war vieles wieder normal. Aber da waren die Chip-Bestellungen in Taiwan und Südkorea längst storniert.
Und wer dann kommt, muss sich hinten anstellen...

Und dazu kommen die Störungen in der Seeschiffahrt. Ein Frachter braucht von China nach Deutschland ~1 Monat. Neben Corona hat der Blockadefall der "Ever Given" den Ablauf so massiv gestört, dass man von Jahren ausgeht, bis das wieder im Lot ist (wenn nicht das nächste Virus, der nächste Krieg oder sonstiges hinzukommt).

Die Schiffe haben sich vor dem Hafen in Shanghai gestaut. Vor kurzem in Rotterdam / Hamburg. Wenn die jetzt "en bloc" immer zum nächsten Hafen fahren, ist halt da Stau. Das löst sich erst langsam auf. Aber immerhin ist man da auf einem guten Weg.

VG

MFreiberger
 
Chips könnte man auch per Luftfracht transportieren.
Sicher. Aber eben nicht alles. Dazu reicht die Kapazität nicht aus. Denn Chips alleine machen noch kein fertiges Produkt. Es fehlt auch an weiteren Rohstoffen und Halbfabrikaten.

Eine weitere Erklärung für den Chipmangel ist sicher, dass viele Produkte für den Privatenkäufer in den Coronazeiten einen Boom erlebten. Neben Rechnern, Tablets, Drucker, Headsets usw. (auch für das Homeschooling, Homeoffice) wurde ja auch für die Freizeitaktivitäten gekauft (Rasenmähroboter, Bewässerungsanlagen, Kaffeemaschinen, (Elektro-)Werkzeuge, ...). Was man halt alles "endlich mal" machen konnte, weil man Zeit hatte.

Dazu kommt, dass natürlich (auch im Privathaushalt) elektronische Geräte immer vielfältiger werden und damit immer mehr Masse produziert wird, die auf Chips angewiesen sind (div. Roboter, Fitnessuhren, jegl. Haushaltsgeräte,...).
Dabei hat natürlich auch die Entwicklung und Produktion von E-Autos direkt und indirekt ihren Anteil.

Insgesamt nimmt der Bedarf an Chips immer mehr zu. Inzwischen auch in Bereichen, von denen man sich das bisher nicht vorstellen konnte. Wenn dann eine Produktionsdrosselung (Corona) und Lieferkettenunterbrechungen (Ever Given) hinzukommen, haben wir das Szenario, das wir aktuell beobachten.

Es ist schon schwierig diese Problematik in den Griff zu bekommen, wenn der Bedarf an Chips auf einem Level bleiben würde.

Wir werden sehen, wie lange es braucht, bis sich die Lage auf vor-Corona-Zeiten einpendelt.

VG

MFreiberger
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher. Aber eben nicht alles. Dazu reicht die Kapazität nicht aus. Denn Chips alleine machen noch kein fertiges Produkt. Es fehlt auch an weiteren Rohstoffen und Halbfabrikaten.

Eine weitere Erklärung für den Chipmangel ist sicher, dass viele Produkte für den Privatenkäufer in den Coronazeiten einen Boom erlebten. Neben Rechnern, Tablets, Drucker, Headsets usw. (auch für das Homeschooling, Homeoffice) wurde ja auch für die Freizeitaktivitäten gekauft (Rasenmähroboter, Bewässerungsanlagen, Kaffeemaschinen, (Elektro-)Werkzeuge, ...). Was man halt alles "endlich mal" machen konnte, weil man Zeit hatte.

Dazu kommt, dass natürlich (auch im Privathaushalt) elektronische Geräte immer vielfältiger werden und damit immer mehr Masse produziert wird, die auf Chips angewiesen sind (div. Roboter, Fitnessuhren, jegl. Haushaltsgeräte,...).
Dabei hat natürlich auch die Entwicklung und Produktion von E-Autos direkt und indirekt ihren Anteil.

Insgesamt nimmt der Bedarf an Chips immer mehr zu. Inzwischen auch in Bereichen, von denen man sich das bisher nicht vorstellen konnte. Wenn dann eine Produktionsdrosselung (Corona) und Lieferkettenunterbrechungen (Wever Given) hinzukommen, haben wir das Szenario, das wir aktuell beobachten.

Es ist schon schwierig diese Problematik in den Griff zu bekommen, wenn der Bedarf an Chips auf einem Level bleiben würde.

Wir werden sehen, wie lange es braucht, bis sich die Lage auf vor-Corona-Zeiten einpendelt.

VG

MFreiberger
Daneben erleben wir Effekte wie beim Klopapier und dem Sonnenblumenöl.
Es verknappt sich und jeder Depp fängt Hamstern an.
Was die Situation insgesamt anspannt.

VG
 
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Hallo zusammen,

hat jemand von euch Erfahrung mit I/O-Sytemen von der Fa. Beckhoff.
Es geht mit hauptschächlich um Lieferzeiten, besonders um failsave-Baugruppen.
Wir könnten dann weiterhn Siemens CPUs einsetzen, die haben ja nur eine Lieferzeit von 1 Jahr:).
Mitlehrweile haben teilweise ET200SP-Module veraussichtliche Lieferzeiten von 24 Monaten, oder es gibt gar keine Lieferzeit,
z.B. FS-DI.
Vielen Dank und schönes Wochenende.
 
Meine Wissen gibt es keine F-Baugruppen von Beckhoff, die mit der F-CPU von Siemens zusammenarbeiten (war mal geplant, aber zurückgezogen ?)
Du musst dann also auch den F-Master von Beckhoff dazu nehmen.
Ansonsten auch sehr schlechte Lieferzeiten. Ob besser oder schlechter ist: keine Ahnung.
 
Die Frage ist, ob man sich wegen einer 3 oder 4 Monate früheren Lieferung, den erhöhten Aufwand für Projektierung/Inbetriebnahme und unter Umständen jahrelangen Ärger ans Bein binden will, weils eben doch nicht so gut funktioniert, wie Siemens und/oder Beckhoff versprechen...

Wäre nicht das erste Mal, dass man im Prospekt schöne Zahlen liest und am Ende klappt es nicht oder nur mit großen Einschränkungen und Workarounda...
 
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