Schleifenwiderstand L-PE hoch, RCD löst aus

blackpeat

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Hallo zusammen,

Wir ziehen bald in ein älteres Haus (Baujahr 63), RCD würde irgendwann mal nachgerüstet. Sicherungskasten sieht top aus noch mit Holzrückwand.

Jetzt hab ich einfach mal mit einem VDE0100 Messgeräte RCD Auslösestrom + Zeit gemessen der ist okay. Isolationswiderstand ist noch im zulässigen Bereich. Dann hab ich noch den Schleifenwiderstand gemessen L-N ist okay aber der L-PE ist nicht okay bei 170ohm also Strom bei ca. 2A.

Das ganze sollte eigentlich nicht gefährlich sein weil der RCD sauber auslöst trotzdem wäre die Anlage meiner Meinung nach durchgefallen so das der Vermieter nachbessern muss. Der Elektriker der wohl mal da war sagt es ist alles okay, bzw. dem Baujahr entsprechend. Den Elektriker kann ich aber erst in ein paar Tagen treffen da der noch im Urlaub ist.

Wie würdet ihr das ganze sehen?
 
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- RCD Auslösestrom an allen
- Zeit pro RCD nur einmal gibt zwei einen pro Etage
- Schleifenwiderstand hab ich nicht an jeder Steckdose aber pro Etage min an 3.

Hab keine genaues Protokoll geführt, was mich im Nachhinein etwas ärgert aber hatte das Gerät nur kurz und auch nicht so viel Zeit.
 
- Schleifenwiderstand hab ich nicht an jeder Steckdose aber pro Etage min an 3.
Und alle Steckdosen mit schlechten Werten? Ab HAK nach Traffo PE und N sind gleich.... und bei Dir N ist voll in Ordnung aber PE nicht, in alle Steckdosen, dass Du gemessen hattest.... vielleicht eine schlechte Verbindung im Schaltschrank? (nur eine Idee, bevor Du alles renovierst....)
 
Ich tippe auch auf ne schlechte PE Schiene bzw Anbindung an den PEN, aber da soll sich der Elektriker drum kümmern. Bei einem aktuellen Schrank wo man die Abdeckung einfach ab machen kann hätte ich selber geguckt aber 63 hat man sowas wohl hinter die Holzplatte gemacht. Warum auch immer.

Aber ich denke über den RCD ist das ganze ja abgesichert deswegen ist der Schleifenwiderstand nur bedingt relevant.

Weiß jemand was da die Norm sagt müssen beide Werte passen?
 
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Guck mal VDE 0105- 100 da dürfte alles relevante drin stehen. Zudem muss er klein genug sein, damit eine Schutzeinrichtung auslösen kann. Erdschluss ist hier das Stichwort. Also 5*Inenn bei B/H/L Automaten und 10*Inenn bei C/K Automaten. Zudem ist der PEN wahrscheinlich im Verteilerkasten, somit darf, wenn es denn korrekt ist, die Abweichung zwichen Netzimpedanz und Schleife sich nur minimal unterscheiden. An den Steckdosen mal die PE Kontaktfläche nach gesehn, ob nicht noch mit Farbe verkleistert? Nicht? Dann besteht in den Abzweigdosen evtl eine Unsaubere Klemmstelle, und eben die PEN Schiene im Verteilerkasten nicht mehr sauber. Lose Schrauben..
 
Wo kommt denn der PE her ?? Kommt er mit ins Haus oder wird er im Verteilerkasten vom PEN abgezweigt oder kommt er evtl. nur von einer Wasserleitung oder Erder ?
 
Ich werfe hier mal das Stichwort TT-Netz in den Raum. Wäre ja durchaus möglich.
Ein weggegammelter Staberder vielleicht?

Aus der Ferne wird sich der Fehler nicht finden lassen.
Aber eines steht fest: Ein so hoher Erdungswiderstand ist in keinem Fall in Ordnung!
Auch wenn der FI noch auslöst.
 
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Naja ist ne Dacheinspeisung und der Trafo steht auf der anderen Straßenseite. Wenn das mehr auf TT Netz hinweist.
Nein :) , der Standort des Trafo hilft da nicht viel weiter.
Aber wenn sowieso der Elektriker ins Haus kommt, dann soll er danach schauen.
Altbau ist immer für ne Überraschung gut.
Hatte schon den Fall, dass PEN und Erder eigentlich komplett i.O. waren, aber ein Vollpfosten den kompletten N für das Haus über eine Erdungsschelle am Wasserrohr geholt hat.
Häuser aus den 60er Jahren sind spannend ... Da gibt's nicht's was es nicht gibt. Drahtfarben in allen möglichen Anschlußvarianten, klassische Nullung, nachgerüstete Bastellösungen.
 
Gibt es neue Häuser mit TT? Alte auch?

ja schon ... auch hier in nordbayern ist das im ländlichen bereich noch oft die gültige netzform ...

beim neubau ist es ja egal ... nur ältere gebäude mit vergammelten erden sind nicht so schön ....

dabei ist der RCD eigentlich nicht das problem ... solange der fehlerstrom in der zeit fließt ist doch alles gut ..
viel schlimmer ist der schleifenwiderstand L-N ... für den LS ...
 
Ja klar, das sind aber zwei verschiedene Baustellen:

Die Messung L-N ist für den Kurzschlusschutz wichtig. Der wird von der Sicherung / LSS übernommen.

Die Messung L-PE ist für den Berührungsschutz wichtig. Der wird entweder von der Sicherung / LSS oder
vom FI übernommen. Je nach dem, welche Netzform bzw Baujahr der Anlage.
 
Wenn man es jetzt mal rein normativ sieht:
Der Schleifenwiderstand L/PE darf laut VDE 0100-530 531.3.5.3.2 im TT-Netz Idelta <= 50V / Ra betragen.
Heißt bei deinen 170 Ohm ist das knapp bis zu einem 300mA FI zulässig (hier wäre der GW laut Tabelle 167Ohm).
Falls ihr allerdings Rindviecher seit, dann müsstest du mit 25V rechnen :ROFLMAO:

Also unter der Vorraussetzung TT-Netz liegt hier definitiv kein VDE technischer Mangel vor.

Also kurzum für die Beurteilung "nicht OK" ist a) die Netzform entscheidend und b) der auszulösende FI ...

Und wenn man es jetzt noch strenger nimmt: Ra = Widerstand des Anlagenerders, also beim Schleifenwiderstand sind ja nochmal etliche Leitungs- Klemm und Übergangswiderstände zusätzlich mit vorhanden ...
 
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