SPS für Heizungssteuerung - Empfehlungen?

Apfelmus

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Hallo,

ich suche eine SPS mit der ich eine Gasheizung in einem Mehrfamilienhaus steuern und überwachen kann. Die Ein- und Ausgänge sollen in einem ersten Schritt von HomeAssistant (HA) über MODBUS angesprochen werden. In einem zweiten Schritt möchte ich Teile der Funktionalität des HA in die SPS integrieren, so dass bei einem Ausfall des HA eine Basisfunktionalität weiterhin gegeben ist.

Angesichts der Vielfalt von Systemen: was würdet ihr hierfür empfehlen? Idealerweise ist die SPS über ein Webinterface konfigurier- und programmierbar. Oder wird dafür eine externe SW benötigt?

Die Anlage benötigt:
- min 6 Analog-Eingänge (Temperaturen, Druck, Spannungen, Ströme)
- min 2 Analog-Ausgänge (Setpoint Brenner, Mischer)
- min 6 Digital I/O (Elektronisch und Relaisausgänge 230V)

Platz ist kein Problem, Programmierkenntnisse sind gut (aber keine Erfahrung im SPS Bereich), Budget sollte für erste Experimente im dreistelligen Bereich bleiben (gerne gebrauchte Komponenten), die SPS sollte erweiterbar sein.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

Gruss
Martin
 
Moin Apfelmus,

eine Redundanz mit einer SPS zu erzeugen erscheint mir nicht ganz sinnig. Mit hoher Wahrscheinlichkeit weichen dabei Funktionalitäten oder Einstellungen/Werte voneinander ab. Wäre es nicht besser den HA redundant aufzubauen?

SPSen sind idR über eine proprietäre Software zu programmieren. Eine Programmierung über Webinterface ist mir so nicht bekannt.

Hat der Brenner nicht eine eigene Steuerung (unabhängig von SPS oder HA?)?

Programmierkenntnisse in was sind gut? Eine SPS hat ihre speziellen Eigenarten (allein, dass das Programm zyklisch durchgearbeitet wird und nicht ereignisgetriggert arbeitet, ist ein Knackpunkt für Hochsprachenprogrammierer).

Budget dreistellig. Nur die Steuerung oder inkl. Spannungsversorgung, E/As, ...?
 
Stichwort Budget: sollte schon alles dabeisein (also mit E/A), Stromversorgung (24V) hätte ich aber schon, wenns sein müsste.

Eine Programmierumgebung für SPS habe ich nicht, auch keine Erfahrung damit - wie schon gesagt. Habe aber Erfahrung mit allerlei Sprachen, Echtzeitprogrammierung, auch graphische Programmierung (z.B. Labview), bis runter zu Assembler.

Ich habe mir die Beschreibungen einiger WAGO-Module durchgelesen, und hatte den Eindruck dass hier ein Webinterface verbaut ist. Zumindest für die Basis-Projektierung scheint sich das selbst zu konfigurieren. Leider ist die proprietäre SW preislich oft die grösste Hürde wenn man als Amateur damit experimentieren möchte.

Redundanz: die HA bekommt noch Input von allen möglichen Seiten (z.B. Wettervorhersage), und generiert damit z.B. einen Setpoint der etwas anders aussieht als wenn man nur die im Heizraum vorhandenen Daten einbezieht. Ohne Verbindung zum HA-PC errechnet die SPS den Setpoint mit der einfachen Methode, aber immer noch besser wie wenn der Wert tagelang steckenbleibt. Eine Aufzeichnung der Werte wäre auch nicht schlecht. Der Brenner hat auch eine eigene Steuerung, das ist richtig.

Gruss
Martin
 
Die Wago hat ein Web-Interface. Das ist aber nicht für's Programmieren sondern nur um ein paar Einstellungen zu machen und den Status zu sehen. Mit 3-stellig wird das nichts wenn man Hardware und Software kaufen muss. Um welche Heizung geht's denn?
 
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Schau dir mal die Regelungen von https://www.ta.co.at/ an.
Damit kann man recht flexibel Aufgaben rund um HLK lösen.
Man braucht das Rad nicht neu erfinden ... besonders wenn man keine Erfahrung in SPS-Programmierung hat.
Du wärst nicht der erste der massiv Ärger mit der Familie / Mitbewohnern bekommen hat, wenn die Bude kalt war.
 
Für erste Experimente dachte ich an einen Gebrauchtkauf beim freundlichen online-Auktionshaus... Für die HW sollte das Budget reichen.

Das mit Wago wäre also zumindest für den ersten Schritt ohne externe SW möglich? D.h. die Module verrichten dann nur Ein- und Ausgabefunktionen via Modubus zum HA.

Gilt das für alle Wago-Modbus Controller? Ich kann leider keine brauchbare Übersicht über alle Wago-Module und deren Funktionalität finden.

Gruss
Martin
 
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Danke für den Tipp!
Kann Modbus, hat genügend und flexible E/A, und SW ist umsonst. Interessant. Preis ebenfalls (ca 300€, neu!).
Gretchenfrage: wieso sind die so günstig?

Du wärst nicht der erste der massiv Ärger mit der Familie / Mitbewohnern bekommen hat, wenn die Bude kalt war.
:)

Ist "SPS-Programmierung" denn schwierig?

Gruss
Martin
 
Für erste Experimente dachte ich an einen Gebrauchtkauf beim freundlichen online-Auktionshaus... Für die HW sollte das Budget reichen.

Das mit Wago wäre also zumindest für den ersten Schritt ohne externe SW möglich? D.h. die Module verrichten dann nur Ein- und Ausgabefunktionen via Modubus zum HA.

Gilt das für alle Wago-Modbus Controller? Ich kann leider keine brauchbare Übersicht über alle Wago-Module und deren Funktionalität finden.

Gruss
Martin

Wago ist breit aufgestellt. Du findest für alles passende Module.
Es gibt Feldbuskoppler für Modbus. Diese haben keine SPS-Funktionalität und bilden die Daten der gesteckten Module auf dem Modbus ab.
Bei gebrauchten SPS-Controllern muss man vorsichtig sein. Es sind viele alte Kontroller (z.B. 750-881) in der Bucht, die nur mit Codesys V2.x programmiert werden können. Wago selbst stellt gerade die Software um. Sie wechseln von eCockpit auf natives Codesys. Selbst Controller wie ein PFC100 oder ein PFC200 1st Gen. werden zukünftig kaum mehr unterstützt.
Vielleicht überlegst du dir mal einen Feldbuskoppler in Kombination mit einem Raspi und Codesys Runtime zu nehmen.
Aber auch da wird dein Budget recht knapp werden.
 
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Danke für den Tipp!
Kann Modbus, hat genügend und flexible E/A, und SW ist umsonst. Interessant. Preis ebenfalls (ca 300€, neu!).
Gretchenfrage: wieso sind die so günstig?


:)

Ist "SPS-Programmierung" denn schwierig?

Gruss
Martin
TA ist ein Mittelständler mit einen gegrenzten Geschäftsfeld. Wago ist mittlerweile ein internationaler Gemischtwarenladen.
Die Produkte von TA sind schon lange auf dem Markt und schon in der Branche bekannt.
Gerade wenn man viele Energiequellen (Gas, Holz, Solarthermie) und / oder viele Kreise hat, sind die den meisten Lösungen der Hersteller überlegen.
 
Es gibt Feldbuskoppler für Modbus. Diese haben keine SPS-Funktionalität und bilden die Daten der gesteckten Module auf dem Modbus ab.
Endlich mal eine klare Beschreibung was diese Feldbuskoppler sind - und was nicht. Danke!

Verstehe ich richtig: diese können gar nicht programmiert werden, sondern fahren hoch und konfigurieren automatisch die Adressierung der E/A entsprechend der Anordnung auf der Hutschiene.

Gibts die Modbus Koppler auch als Modbus-via-IP oder nur RS485?
Funktionieren die Koppler mit allen E/A Modulen, oder muss man da aufpassen?
Gibts das auch von anderen Herstellern? Beckhoff, vermutlich - sieht ja identisch aus.

Gruss
Martin
 
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Modbus RTU, der HA kann RS485 oder Modbus-via-IP.

Gruss
Martin
Dann würde ich mich danach richten, was der HA unterstützt und dementsprechend die Komponenten auswählen. Meistens gibt es Beispielprojekte/Bibliotheken, wie man die Kommunikation über die Schnittstelle einrichten kann, da ich mich mit Wago nicht auskenne, weiß ich nicht wie mächtig das Webinterface ist. Generell kenne ich es so, das ein Webinterface mehr zur Diagnose gedacht ist, als zur Paramterierung.. Ausnahmen bestätigen die Regel usw, desweiteren kenne ich es so, dass das Webinterface in der Hardwarekonfiguration, in deinem Projekt erst aktiv (opt-in) gesetzt werden muss bevor es aktiv ist.
 
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