Siemens G120 - Fahren auf Festanschlag

Mike.Sr

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Hallo zusammen,

ich bin noch ziemlich neu im Thema Antriebstechnik und stehe vor folgendem Problem:

Um auf einer Umspulanlage auf das abgespulte Band eine permanente Spannung zu erzeugen, soll der Abhaspelmotor (bei Stillstand der Aufhaspel) mit einer festen (geringen) Drehzahl in die entgegengesetzte Richtung drehen. Dabei soll das Drehmoment variabel einstellbar sein (je nach Bandstärke um das Band nicht zu beschädigen). Bei den ersten Versuchen mit Telegramm 350 (Drehzahlvorgabe mit maximalem Drehmoment) behinderte mich die Meldung "Motor blockiert" allerdings bei der Umsetzung. Nach etwas Recherche bin ich darauf gestoßen mit der Funktion "Fahren auf Festanschlag" die Motor blockiert Meldung unterdrücken zu können.

Jetzt meine Frage dazu: Bin ich auf dem richtigen Weg? Benötige ich die Funktion "Fahren auf Festanschlag" überhaupt und wenn ja muss ich dafür zwingend mit der Funktion "Einfachpositionierer" und den dazugehörigen Telegrammen arbeiten um meine gewünschte Funktion zu erreichen? Bin ich zu naiv, dass ich meinen Motor einfach nur mit einer geringen Drehzahl und einem begrenzten Drehmoment auf längere Zeit betreiben möchte?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe

Edit:
Mein System:
Tia Portal V18 Basic
CPU 1215
Sinamics G120 CU250S-2
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor du alles umstellst, Fehler "Motor blockiert" laesst sich ueber die Parameter abschalten, heisst nicht, dass dann was anderes folgt aber du kannst dich ja mal vortasten.

In den Parameter p2118 kann man Fehler/Warnungen auswaehlen und in P2119 die dazu gewuenschte Reaktion einstellen

p2118.x auf 7900 und p2119.x auf 3 -> Fehler F7900 "Antrieb blockiert" deaktivert
p2118.x auf 7902 und p2119.x auf 3 -> Fehler F7902 "Antrieb gekippt" deaktiviert

Oder du verstellt die zugehoerenden Parameter p2175 und p2177
 
Du kannst auch mit p2175 und p2177 unterdrücken.
Du musst nur einen (übersteuerten) Drehzahlsollwert (in Deinen Fall reicht wohl ein kleiner negativer) und dann die Drehmomentgrenzen zuziehen (z.B. p1528 / p1529 auf r2050[x] setzen (ggf Telegramm verlängern oder Zusatzdaten).
 
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Erstmal vielen Dank für eure Hilfe. Das mit dem Fehler/Warnungen deaktivieren hat wunderbar geklappt, leider ist die Funktion so wie ich sie mir vorstelle (bzw. wie sie bei einer Bestandsanlage an der ich mich orientiere vorhanden zu sein scheint) doch nicht so realisierbar wie ich erhofft habe. Ich bekomme es einfach nicht hin, meinem Motor ein variables, über SPS einstellbares, Drehmoment vorzugeben. Also Band auf Spannung ziehen, Drehmoment halten, Motor dreht solange die Spannung gegeben ist nicht weiter, Spannung fällt weg, Motor dreht sich erneut. Irgendwo fehlt mir der richtige Ansatzpunkt, so langsam verzweifle ich ein wenig daran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mike,

ich hatte mal genau den gleichen Anwendungsfall. Die Aussage bei mir damals vom Support war "geht nicht", ging aber doch mit den folgenden Modifikationen (nach einigen Selbstversuchen). Über den Schritt zwei wird aber die Vektorregelung außer Kraft gesetzt, der Motor fährt nur mit U/F. Allerdings sind dadurch alle Meldungen unwirksam und der Antrieb geht nicht in Störung. Wenn du den p1300 direkt auf U/F setzt, gibt es die entsprechenden Parameter unten nicht bzw. diese sind nicht wirksam.

  1. Inbetriebnahme durchführen (Experte -> Vektorregelung p1300 = 20)
  2. Motormodell Umschaltdrehzahl geberloser Betrieb auf max. Motordrehzahl (p1755) -> Motor fährt immer mit Anlaufstrom. Kipperkennung ist im Anlauf inaktiv.
  3. Drehmomentsollwert Anlaufstrom statisch auf Sollwert (durch SPS über Parameterkanal) einstellen, Beschleunigungszusatzmoment auf 0
  4. Den Skalierungsfaktor dann so wählen, dass das Max. Moment nicht zu hoch ist.

Gruß,
Bob
 

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Erstmal Danke für den Vorschlag, übersteigt meine doch sehr eingeschränkten Kompetenzen noch etwas das auch so umzusetzen.

Ist es nicht irgendwie möglich ihm ein Drehmoment über p1503 vorzugeben, bspw. über Analogeingang welches über Poti oder SPS-AO angesteuert wird? Versteh ich den Parameter falsch? Wie man schon merkt bin ich doch eher Laie in der ganzen Thematik.
 
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Erstmal Danke für den Vorschlag, übersteigt meine doch sehr eingeschränkten Kompetenzen noch etwas das auch so umzusetzen.
-> Bei welchen Schritten hängst du denn?

Ist es nicht irgendwie möglich ihm ein Drehmoment über p1503 vorzugeben, bspw. über Analogeingang welches über Poti oder SPS-AO angesteuert wird? Versteh ich den Parameter falsch? Wie man schon merkt bin ich doch eher Laie in der ganzen Thematik.
-> Das Problem bei meiner Methode ist, dass du diesen Parameter (Schritt 3) im FU nicht Variabel beschreiben kannst. Daher muss das über den SINA_PARA_S erfolgen
 
Mein Problem hängt so ein wenig am "Motor fährt immer mit Anlaufstrom", auf längere Zeit gesehen stell ich mir das doch eher schädlich für den Motor und FU vor.

Und es wirkt auch nicht wie eine normale Drehmomentsollwert-Vorgabe, die ich sehr wahrscheinlich für die Umspulfunktion benötigen werde, bei der die Aufhaspel mit maximalem Drehmoment aufwickelt und die Abhaspel mit einstellbarem Drehmoment und geringerer Drehzahl das Band abgibt und auf Spannung hält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Problem hängt so ein wenig am "Motor fährt immer mit Anlaufstrom", auf längere Zeit gesehen stell ich mir das doch eher schädlich für den Motor und FU vor.
Naja, wenn du sagst du willst das Produkt immer mit einem bestimmten Moment ziehen, hast du in diesem Moment auch den entsprechenden Strom anstehen, aus welchem dann die Wärmeentwicklung resultiert. Der Anlaufstrom ist ja bei meiner Applikation der Strom, der von dir selbst vorgegeben wird und auf den du regeln willst. Somit hast du auch die Möglichkeit, die Obergrenze des Stroms passend zu deinen Antrieben festzulegen.

Generell wäre für diese Applikation wahrscheinlich eine Regelung mit einem anderen Antriebssystem besser.

Für den FU ist es nicht schädlich, ich hatte damals die gleichen Bedenken, Siemens hat mir aber im Bezug auf den FU mitgeteilt, dass es hier keine Bedenken geben muss. Die Applikation läuft jetzt ein Jahr und ich konnte an den insgesamt 7 Antrieben keine deutliche Wärmeentwicklung feststellen.
 
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Naja, wenn du sagst du willst das Produkt immer mit einem bestimmten Moment ziehen, hast du in diesem Moment auch den entsprechenden Strom anstehen, aus welchem dann die Wärmeentwicklung resultiert. Der Anlaufstrom ist ja bei meiner Applikation der Strom, der von dir selbst vorgegeben wird und auf den du regeln willst. Somit hast du auch die Möglichkeit, die Obergrenze des Stroms passend zu deinen Antrieben festzulegen.
Ja da hast du Recht, die Bedenken sind wohl unbegründet. Kann ihm ja auch in der Inbetriebnahme den Strom begrenzen.
Generell wäre für diese Applikation wahrscheinlich eine Regelung mit einem anderen Antriebssystem besser.
Möglicherweise... da fällt mir mein fehlendes Verständnis auf die Füße. Ging davon aus, dass es nicht so kompliziert sein wird einem Motor Drehzahl und Drehmoment Sollwerte vorgeben zu können und hatte gehofft TIA + Siemens G120 wird mich Laie schon an die Hand nehmen dafür. Bin schon am überlegen PROFINET völlig über Bord zu werfen und Drehzahl und Drehmoment über Analogsignale vorzugeben, aber keine Ahnung ob ich damit nicht die gleichen Probleme haben werde.
 
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