Müssen Litzen die Ausserhalb des Kabelkanal sind doppelt Isoliert werden?

Linu

Level-1
Beiträge
1
Reaktionspunkte
0
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo,

Ich arbeite als Tableaubauer und habe ein Problem mit der Schaltschrank.
Von der Einspeisung zur Überspannschutz gehe ich mit den Litzen (16mm2) hinter der Kabelkanal durch, dabei berührt es die Kombi-/Befestigungsschiene.

Meine Frage ist jetzt, ob ich die Litzen doppelt Isolieren werden muss?
Ich fand auch kein Normen die etwas dagegen äussert, dass wir es doppelt isolieren werden muss.
Ich bräuchte Information oder Normen die ich an mein Chef nachweisen kann.

Danke schon im voraus!
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
 
Das ist das gleiche Forderung wie beim Befestigen von Kabelkanälen auf der Montageplatte. Da gibt es auch die Aussage, dass nur Kunststoffnieten oder Kunststoffschrauben verwendet werden dürfen. Da würd mich auch mal die passende Stelle in ner Norm interessieren.
 
Bei Schrauben oder Metallnieten könnte dann die doppelte Isolation (eigentlich durch den Kanal) in Frage gestellt werden, weil die einfach isolierte Aderleitung direkten Kontakt zum PE-Potential haben könnte.
Und dann?
Erdung ist doch ein Schutz gegen zu hohe Berührungsspannungen? Oder warum sonst muss die Montageplatte sonst geerdet sein?
 
Ging es nicht um Kurz- und Erdschlusssichere Verlegung?

Das Thema (Kunsstoffnieten) ist übrigens eher beim Brand- denn Personenschutz angesiedelt.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Das ist das gleiche Forderung wie beim Befestigen von Kabelkanälen auf der Montageplatte. Da gibt es auch die Aussage, dass nur Kunststoffnieten oder Kunststoffschrauben verwendet werden dürfen. Da würd mich auch mal die passende Stelle in ner Norm interessieren.
Die Frage nach der Norm kann ich nicht beantworten, aber wir haben das damals (vor ~35 Jahren) so gelernt: Kragenscheibe mit Metallschraube
Erklärung des Ausbilders damals: Schutz der Einzelader vor scharfen Kanten/Metallspänen, die beim Schrauben entstehen (das waren damals natürlich Zylinderkopf-Schlitzschrauben - an Akkuschrauber war nicht zu denken - jedenfalls nicht während der Ausbildung).
 
Seit Jahren schon mit Linsenkopfschrauben mit Torxantrieb … keine scharfen Kanten, sehr flach, kein Problem.
Nach dem Gewindeschneiden / Durchgangsloch muss sowieso entgratet werden, falls ein Grat vorhanden ist. 🤷‍♂️
Geht hier ja primär drum, dass man mit Metallschrauben kein zusätzliches Risiko zu Beschädigungen an den Leitern herbeiführt.
Mit Schlitzschrauben ist das durchaus der Fall. (Wie knabi ansprach, beim Reindrehen und z.B. abrutschen entsteht schnell ein Grat).
1738780746057.jpeg

Ich sag mal, wenn du jetzt nicht gerade die Litze einmal quer durch den Schaltschrank wirfst und noch 2x im Kreis fährst ist das kein Thema.
Du wirst immer irgendwo eine bestimmte Strecke außerhalb des Verdrahtungskanals sein ob nun mit Berürhrung oder ohne von Metallteilen.
Ich denke mal, hier spielt die rein mechanische Beanspruchung mit rein. Mit 16qmm hast du da zumindest mal keine Probleme.
 
Die div. Lösungen kenn ich schon ziemlich ... nur wo ist die Stelle in der Norm, dass man keine Metallschrauben oder Metallnieten verwenden darf?
Das behaupten nämlich so einige.
Ich glaube nicht, daß das in irgendeiner Norm explizit erwähnt wird. Das wird mal wieder eine reine Auslegungssache sein. Und wenn das erstmal in einem Sachverständigenkurs so vorgetragen wurde, verselbstständigt sich das schnell.
 
Ich meine, dass sich eine Antwort aus jeder Norm die Isolationskoordinaten behandelt ableiten lässt. Bei Maschinen muss man zusätzlich nur die gegenüber "Haushalt" oder "Installation" anderen Spannungspegel beachten.
In einer Maschine ist nach EN 60204-1 unabhängig von der Spannung jeder Leiter gegenüber der Umgebung mit Basisisolierung zu versehen. Der Stromkreis insgesamt darf (nach der Norm soll) aber als PELV ausgeführt werden.
Gegen Berühren ist ein Leiter über 60 V DC mit doppelter Isolierung zu schützen. Das kann also Basisisolierung des Leiters (die immer vorhanden ist) und eine zusätzliche Barriere sein, oder ein doppelt isolierter Leiter.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Gegen Berühren ist ein Leiter über 60 V DC mit doppelter Isolierung zu schützen.

Sei mal bitte so freundlich und nenn mal da die entsprechende Stelle in der Norm. Darum dreht es sich letztlich bei der ganzen Diskussion hier. Egal ob nun Zulässigkeit von Metallschrauben zum Befestigen von Kabelkanälen oder Berührung von Metallteilen durch Adern.
 
Gegen Berühren ist ein Leiter über 60 V DC mit doppelter Isolierung zu schützen. Das kann also Basisisolierung des Leiters (die immer vorhanden ist) und eine zusätzliche Barriere sein, oder ein doppelt isolierter Leiter.
Berühren kann ich im Schaltschrank prinzipiell jeden basisisolierten Leiter - mindestens dort, wo der Leiter den Verdrahtungskanal verläßt, um an ein Betriebsmittel oder eine Klemme angeschlossen zu werden. Darum geht es aber nicht. Die Frage ist: Darf die basisisolierte Aderleitung an Metall anliegen (Grundplatte, Hutschiene oder Befestigungsschraube des Verdrahtungskanals).
 
Ich weiß nicht, was daran so schwierig ist.
Gegen eine Schutzleiter-geerdete Metallplatte reicht Basisisolierung des Leiters, da der Schutzleiteranschluss gleichwertig einer Basisisolierung ist, damit also eine Äquivalenz der "doppelten" Isolation eingehalten wird.
Wer im Schaltschrank "mindestens dort, wo der Leiter den Verdrahtungskanal verlässt" den blanken Leiter (bei über 60 V DC) berühren kann, verwendet entweder die falschen Klemmen, oder eine unbrauchbare, vorgeschaltete "Berührverhinderung".
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Wer im Schaltschrank "mindestens dort, wo der Leiter den Verdrahtungskanal verlässt" den blanken Leiter (bei über 60 V DC) berühren kann, verwendet entweder die falschen Klemmen, oder eine unbrauchbare, vorgeschaltete "Berührverhinderung".
Und ich weiß nicht, was daran so schwierig ist: Niemand spricht hier von blanken Leitern. Es geht um basisisolierte Aderleitungen.
 
Ich weiß nicht, was daran so schwierig ist.
Tja ... Es gibt genügend Kollegen, die behaupten, dass es verboten ist Kabelkanäle im Schaltschrank mit metallischen Schrauben oder Nieten zu befestigen. Und genauso gibt es Kollegen, die doppelt isolierte Adern zu den Erdungsanschlüssen von Montageplatten, Türen usw. fordern.
Und das in "normalen" Schaltschränken und nicht bei Schutzklasse 2.
 
Ich habe keine Norm zum nachschauen hier, aber wenn mich nicht alles täuscht, steht in der 61439 folgendes:
Einfach isolierte Leiter dürfen andere, blanke aktive Leiter nicht berühren.
Eine weitergehende Einschränkung ist mir nicht bekannt.
Ich habe in vielen Jahren im Schaltschrankbau öfter gehört, dass die Drähte das Gehäuse nicht berühren dürfen.
Wo das steht konnte mir aber noch keiner sagen........
 
Zurück
Oben