Mehrpoliges Kabel und versch. Spannungen?

Es gab vor über 20 Jahren bis heute schon Hybridkabel in der Antriebstechnik mit 560V DC, 24V DC und Ethernet in einem Kabel.
Geben tut es vieles. Ich halte dies aber nicht unbedingt für sinnig... bzw. kenne ich nicht alle Anwendungen.
Ich arbeite die meiste Zeit mit etwas älteren Anlagen und demotivierten Bedienern. Kabelbrüche aus allen möglichen Ursachen sind bei uns Alltag, da wären die 560V schneller im Ethernet als man gucken kann.
 
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Die meisten SEW-Servoantriebe haben 24V-Bremsen. Da hast du schon Jahrzehnte 400VAC und 24VDC in einem Kabel.
Bei den neuen Servoantrieben hast du nur noch eine Leitung für Geber, Power und sonstige Signale.
Wenn man Biegeradien einhält und vernünftige Kabel einsetzt, dann gibt's auch wenig Ärger mit Kabelbrüchen.
Als ich Ende der 80er angefangen hab, waren Kabelbrüche ganz normal. Schaut man sich das heute an, dann machen gute Kabel Millionen von Biegezyklen.
 
Die meisten SEW-Servoantriebe haben 24V-Bremsen. Da hast du schon Jahrzehnte 400VAC und 24VDC in einem Kabel.
Bei den neuen Servoantrieben hast du nur noch eine Leitung für Geber, Power und sonstige Signale.
Wenn man Biegeradien einhält und vernünftige Kabel einsetzt, dann gibt's auch wenig Ärger mit Kabelbrüchen.
Als ich Ende der 80er angefangen hab, waren Kabelbrüche ganz normal. Schaut man sich das heute an, dann machen gute Kabel Millionen von Biegezyklen.
Unsere Anlagen sind (zum Teil) noch aus dieser Zeit. Und wenn es nicht Materialermüdung ist, dann hat jemand irgendwas schweres / scharfes auf eine ungeschützte Stelle fallen lassen. Aber ja, die 400VAC/24V Kombo verwenden wir teilweise auch, idR versuchen wir aber so sauber wie möglich zu trennen.
 
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Bei den neuen Servoantrieben hast du nur noch eine Leitung für Geber, Power und sonstige Signale.
Heute z.b. EtherCAT P. Vor 25 Jahren z.b. Elau PS5..... Läuft bis heute alles noch problemlos.

Ist jetzt keine Neuigkeit dass es solche Systeme gibt. Hybridleitungen gibt es schon ewig. Von verschiedensten Herstellern.
 
Aber wenn es halt billiger ist, kann man ja Vorschriften mal „überdenken“
Dort wo ich es bis jetzt gesehen hatte ging es nicht unbedingt um billiger sondern um modularen Aufbau von flexiblen Anlagen. Du rüstest einen Maschinenteil nach, gehst im Falle eines Elau PS5 auf eine Verteilerbox und von dort auf z.b. 8 Antriebe. Die Verteilerbox ist an dem entfernbaren Anlagenteil. Die Umrichter sind an den Motoren integriert ( Elau / Schneider isH Motoren ). So kannst du halt einen komplexen Anlagenteil mit z.b. zwei Kabeln an- abkoppeln anstatt 20 Kabel steckbar zu machen.
 
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Ich habe es allerdings schon so gelernt, dass es nicht erlaubt ist.
Aber wenn es halt billiger ist, kann man ja Vorschriften mal „überdenken“
Schneider Motorkabel z.b. für Lexium:

Motor + 24V Bremse + Thermo:
Bei den Motoren musst du über ein Kabel gehen, bei vielen anderen Herstellern genauso wenn du einen Rundstecker haben möchtest.
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Aus meiner Sicht ist es sehr aufwändig in der Gefährdungsbeurteilung der Maschine solch eine Lösung zu beurteilen.

Das Problem ist das die meisten 24V-Endgeräte nicht für 230V isoliert sind. ( Gängige Initiatoren sind bis maximal 60V gegen Erde zugelassen, und haben keinen Schutzleiteranschluss)
Auch wenn man die Gefährdung durch Erdung der 24V reduziert, sind eventuell zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Menschen, Tieren und Gütern erforderlich.

Die Wichtige frage ist auch wie Sicherheitsrelevant sind die Gerät die mit dieser 24V Stromquelle verbunden sind, die auch mit der entsprechenden Leitung verbunden ist.

Ist hier vielleicht das Nothalt-Sicherheitsrelais angeschlossen. dann könnte bei einem Isolationsfehler die Schutzfunktion versagen. Also Verlust der Schutzfunktion beim auftreten eines einzigen Fehlers.

Wenn zum Beispiel nur Hydraulikventile mit den 24V-Netzteil versorgt werden, und die sichere Abschaltung der 24V auch bei 230AC sicher trennt, ist es Unproblematischer, da wir im Fehlerfall ja nur ein paar defekten Ventile haben. eine Personengefährdung wird durch den Schutzleiter in den Ventilen beim Querschluss sichergestellt. (Passende Sicherung der 230V für alle Leitungen in dem 230V und 24V-Systemen vorausgesetzt.)
 
Schneider Motorkabel z.b. für Lexium:

Motor + 24V Bremse + Thermo:
Bei den Motoren musst du über ein Kabel gehen, bei vielen anderen Herstellern genauso wenn du einen Rundstecker haben möchtest.
Anhang anzeigen 90307

Bei den Kombinierten Motorleitungen schreiben viele Hersteller ein Separates Netzteil für die Energieversorgung der Bremse vor.
Zudem wird die Wahrscheinlichkeit von Querschlüssen durch die geerdete Schirmung der unterschiedlichen Aderpaare erheblich reduziert.

Das kombinierte übertragen verschiedener Potentiale ist bei den mehradrigen Standartleitung YSLY-J ist schon mit mehr gefahren verbunden. Und würde ich soweit möglich immer versuchen zu umgehen.
 
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Kurzfassung:
Unterschiedliche Spannungsebenen (z. B. 230 V~ und 24 V=) dürfen in einem Kabel geführt werden, wenn die Isolierung für die höchste vorkommende Spannung ausgelegt ist.

Sinnvoll ist das nur in Sonderfällen (z. B. Servomotor- oder Hybridkabel in der Robotik).
Für normale Installationen sollte man es vermeiden – das Risiko von Verwechslungen oder Beschädigungen steht fast nie im Verhältnis zum kleinen Vorteil bei der Verlegung.
 
Sinnvoll ist das nur in Sonderfällen
?? Das ist bei vielen gängigen Systemen ganz normaler Standard.

Für normale Installationen
Was ist eine "normale Installation"?

das Risiko von Verwechslungen oder Beschädigungen steht fast nie im Verhältnis zum kleinen Vorteil bei der Verlegung.
So ganz folgen kann ich da nicht. Wenn man keine Ahnung hat was man da für ein Kabel in der Hand hat dann sollte man die Finger davon lassen. Gilt auch für ein NYM 5x2.5....
 
Das ist bei vielen gängigen Systemen ganz normaler Standard.
Oder nach entsprechender Auslegung die sinnvolle Spezialanwendung. ;-)

Was ist eine "normale Installation"?
Installationen wo von A nach B und C mit mehreren Kabeln in die nächste Kiste gefahren wird.

So ganz folgen kann ich da nicht. Wenn man keine Ahnung hat was man da für ein Kabel in der Hand hat dann sollte man die Finger davon lassen. Gilt auch für ein NYM 5x2.5....
So ein Zahlendreher zwischen 9 und 6 ist schnell passiert – bei 24V vs. 230V hilft nachtägliches umklemmen nicht mehr…
 
Ich kenne eine Spedition, bei der es ein Standard ist (oder war?), ihre mit Rollenbahnen ausgestatteten Auflieger über 24-polige Harting/Wielandstecker und Ölflex Classic 110 an der Laderampe zu adaptieren (400VAC, 24VDC). Besondere elektrische Schutzmaßnahmen gab es keine. Da es unter den Kutschern ebenso ein Standard war, entgegen den Vorschriften während der Entlade-/Lade-phase den Motor laufen zu lassen, half eine simple Anlassersperre auch nicht gegen ein gelegentliches Wegfahren mit gestecktem Stecker. Das stärkste Glied in dieser Kette waren neben den Zugmaschinen übrigens die Skintop-Verschraubungen. Wir betreuten damals vor etwa zwanzig, dreißig Jahren die Fördertechnik (S5) in Lagerhallen dieser Spedition in unserer Nähe. Die Spedition hat über dreißig Niederlassungen in verschiedenen Ländern und entsprechend viele Auflieger.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Zahlendreher zwischen 9 und 6 ist schnell passiert – bei 24V vs. 230V hilft nachtägliches umklemmen nicht mehr…
So ganz verstehe ich dich nicht. Man könnte einen Fehler machen also lässt man es lieber gleich sein?

Bei den konfektionierten Hybridkabeln sind übrigens alle Adern als Gruppenpaare in unterschiedlichen Längen abgeschnitten. Außerdem haben die Leitungen verschiedene Querschnitte und die Aderendhülsen der Gruppenpaare unterschiedliche Farben. Ich denke mal das sollte man hinbekommen 😉 Wenn nicht, dann halt nicht.
 
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So ein Zahlendreher zwischen 9 und 6 ist schnell passiert – bei 24V vs. 230V hilft nachtägliches umklemmen nicht mehr…
Wie willst du dich den z.b. bei SEW Motorleitungen vertun,
Sie haben doch extra:
  1. einen Stecker dran gemacht.

  2. und einen Knoten in die Leitung,
für die kleinere Spannung

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Aus meiner Sicht ist es sehr aufwändig in der Gefährdungsbeurteilung der Maschine solch eine Lösung zu beurteilen.

Das Problem ist das die meisten 24V-Endgeräte nicht für 230V isoliert sind. ( Gängige Initiatoren sind bis maximal 60V gegen Erde zugelassen, und haben keinen Schutzleiteranschluss)
Auch wenn man die Gefährdung durch Erdung der 24V reduziert, sind eventuell zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Menschen, Tieren und Gütern erforderlich.

Die Wichtige frage ist auch wie Sicherheitsrelevant sind die Gerät die mit dieser 24V Stromquelle verbunden sind, die auch mit der entsprechenden Leitung verbunden ist.

Ist hier vielleicht das Nothalt-Sicherheitsrelais angeschlossen. dann könnte bei einem Isolationsfehler die Schutzfunktion versagen. Also Verlust der Schutzfunktion beim auftreten eines einzigen Fehlers.

Wenn zum Beispiel nur Hydraulikventile mit den 24V-Netzteil versorgt werden, und die sichere Abschaltung der 24V auch bei 230AC sicher trennt, ist es Unproblematischer, da wir im Fehlerfall ja nur ein paar defekten Ventile haben. eine Personengefährdung wird durch den Schutzleiter in den Ventilen beim Querschluss sichergestellt. (Passende Sicherung der 230V für alle Leitungen in dem 230V und 24V-Systemen vorausgesetzt.)
Ein Querschluss wäre nach meinem Gedünken immer ein Doppelfehler, da ja die Isolierung von zwei Adern defekt sein muss. Also dies trifft auf jeden Fall in Analogie zur Verlegung von unabgesicherter kurzschlusssicherer Leitung zu.
 
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