TIA HMI: Symbolischer Zugriff auf PLC mit S7-300

Tigerente1974

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Hallo Forum,

ich habe ein Projekt aus Step7 V5.5 in TIA V13 SP1 migriert.
Darin enthalten ist eine S7 313-2DP und ein KTP1000 BASIC.

Die Anlage wird umgebaut und ich habe zuerst das SPS-Programm entsprechend angepasst.
Als ich jetzt das HMI-Projekt geöffnet habe, ist mir aufegfallen dass alle Variablen zwar korrekt migriert wurden, jedoch absolut adressiert werden.
Die Zugriffsart lässt sich nicht ändern. Das hängt wohl mit der 300er-Steuerung zusammen, weil ich den Bausteinzugriff der DB nicht auf "optimiert" setzen kann.
Auf Nachfragen bei der Siemens-Hotline wurde mir das jedenfalls so erklärt.

Da ich jedoch einige Veränderungen vorgenommen habe, passen die Adressen jetzt nicht mehr.
Ich habe nun 2 Fragen.
1. Muss ich jetzt jede Variable von Hand anpassen, wenn ja kann ich irgendwelche Automatismen einsetzen?

2. In der Spalte PLC-Variable bei den HMI-Variablen steht nach der Migration überall "<Undefiniert>"
Wenn ich nun per drag&drop die Variable aus dem DB dorthin ziehe, wird die Adresse angepasst und der symbolische Name wird dort eingetragen.
Die Zugriffsart steht weiterhin auf "Absolute" und bleibt ausgegraut. Zum Test habe ich in dem entsprechenden DB eine Variable eingefügt, und siehe da: Die Adresse wird in den HMI-Variablen mit verschoben.
Das würde ja doch für einen symbolischen Zugriff sprechen.
Jetzt bin ich verunsichert, auch weil der Kollege von der Siemens-Hotline dieses Verhalten nicht erklären oder begründen konnte.
Hat hier jemand schon Erfahrungen gesammelt?

Gruß

Chris
 
ich habe ein Projekt aus Step7 V5.5 in TIA V13 SP1 migriert.
Darin enthalten ist eine S7 313-2DP und ein KTP1000 BASIC.
Ob du im migrierten Projekt eine Verknüpfung zwischen HMI- und SPS-Variablen hasthängt erstmal davon ab ob diese im Ursprungsprojekt schon vorhanden waren. War das WinCC-Flex Projekt in Step7 integriert? Hattest du dort symbolische Links bzw. wurde dort eine Änderung der Datenpunkt-Adresse schon synchronisiert?

Wenn ja ist das schon mal spannend.
Zerstört TIA bei der Migration die symbolischen Verknüpfungen zwischen Flex und Step7? Denke nicht oder?
Irgendwo bei der Migration einen Fehler gemacht?

jedoch absolut adressiert werden.
Das ist ja grundsätzlich OK.
Hier geht es nicht um das projektinterne Handling der Datenpunkte sondern wie in HMI-Runtime die Anfrage um einen Datenpunkt-Wert an die SPS gestellt wird. Bei 300/400 ist dass immer absolut.
"Hallo ich bin die HMI, gib mir bitte den Wert von DB100.DBW128".

Das hat nix mit der projektinternen Datenpunktsynchronisation zu tun.

Das was du suchst verbirgt sich eben in der Spalte "PLC-Variable".
Da steht eigentlich drin welche PLC-Variable in deinem SPS-Projekt mir der HMI-Variable im HMI-Projekt verbunden ist. Bei dir fehlt diese Information. Damit kann die HMI auch nicht erkennen wenn du was im Projekt änderst.

Die Zugriffsart lässt sich nicht ändern. Das hängt wohl mit der 300er-Steuerung zusammen, weil ich den Bausteinzugriff der DB nicht auf "optimiert" setzen kann.
Die Zugriffsart ist OK, das "optimiert" nicht geht ist auf der 300 korrekt. Wäre dort auch ganz und gar nicht optimiert.
Optimiert ist der "optimierte" Datenbaustein nur auf den Prozessor der 1200/1500, andere Hardware (300/400/sonstwas) und schon ist gar nix mehr optimiertes dran. Den "Standardzugriff" könnte man als "optimiert für 300/400" bezeichnen.

Jetzt dazu wie du deine Verknüofungen zwischen den PLC- und HMI-Variablen wiederherstellen kannst, wer auch immer diese zerstört hat. Dafür gibt es das Menü "Synchronisieren von WinCC-Variablen" in TIA (wie auch schon in Flex).
Damit kann du gleich mehrer HMI-Variablen neu mit den PLC-Variablen verknüpfen sofern du eine gültige HMI-Verbindung hast und irgendein Kriterium (HMI-Symbol gleich PLC-Symbol, HMI-Adresse und Datentyp gleich wie in SPS-Projekt etc.) eingehalten wird.

Hier ein Beispiel:
TIA_VarSync1.jpgTIA_VarSync2.jpg
 
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Hab ein ähnliches Problem gehabt, nachdem ich einProjekt migriert habe. Selbst ein Abgleich mit "Synchronisieren von WinCC-Variablen" war dort nicht möglich. Das Projekt war nicht groß und daher hab ich alles per Hand glatt gezogen. Anders hat es nicht funktioniert.
 
Hallo Ronin,

zuerst einmal Danke für die ausführliche Antwort.

Ob du im migrierten Projekt eine Verknüpfung zwischen HMI- und SPS-Variablen hasthängt erstmal davon ab ob diese im Ursprungsprojekt schon vorhanden waren. War das WinCC-Flex Projekt in Step7 integriert? Hattest du dort symbolische Links bzw. wurde dort eine Änderung der Datenpunkt-Adresse schon synchronisiert?

Wenn ja ist das schon mal spannend.
Zerstört TIA bei der Migration die symbolischen Verknüpfungen zwischen Flex und Step7? Denke nicht oder?
Irgendwo bei der Migration einen Fehler gemacht?

Die Verknüpfung war im Ursprungsprojekt vorhanden und es gab keine Fehlermeldung bei der Migration. Trotzdem ist die Verknüpfung im migrierten Projekt weg.
Ich hätte direkt nach der Migration den beschriebenen Weg mit der Synchronisierung gehen sollen. Dann hätte es wieder gepasst.
Nachdem ich jetzt aber schon einiges geändert habe, bleibt wohl nur der Weg von Hand.

Der "symbolische" Zugriff scheint wohl zu funktionieren. Wenn man einen DB verändert und ihn anschließend übersetzt, wird die Adresse nachgeführt wie ich das gewohnt war.
Irritierend fand ich jedoch den Eintrag mit dem absoluten Zugriff und die Aussage des Hotliners von Siemens dazu.
 
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Die Verknüpfung war im Ursprungsprojekt vorhanden und es gab keine Fehlermeldung bei der Migration.
Trotzdem ist die Verknüpfung im migrierten Projekt weg.
Interessant, bricht TIA bei der Migration wirklich die PLC-Variablen-Verbindung?

Der "symbolische" Zugriff scheint wohl zu funktionieren.
Wenn man einen DB verändert und ihn anschließend übersetzt, wird die Adresse nachgeführt wie ich das gewohnt war.
Du darfst diese Einstellung nicht mit symbolisch- bzw. adress-orientierter Programmierung bzw. Parametrierung verwechseln.
Diese Einstellung sagt nur aus auf welchem Weg die HMI im Runtime-Betrieb deine Steuerung nach dem Datenpunkt fragt.

Absolut bedeutet das die HMI die Adresse an CPU sendet um die Info zu bekommen. Die 300/400 hatte nie etwas anderes.
Symbolisch bedeutet dass die HMI bei der SPS über das Symbol bzw. eine ID anfragt.

Bei letzterem bin ich mir nich 100pro was sich dahinter genau verbirgt.
Hinter den 1500er optimierten Datenpunkten liegen ja auch eindeutige Variablen-IDs welche neben dem veränderlichen Symbol eine eindeutige Identifizierung bieten. Die Kombination aus Symbol/ID könnte man ganz abstrakt sogar mit der Kombination aus Symbol/Adresse vergleichen. Damit meine ich dass es auch bei diesen Variablen mehrere Kriterien für die Wiedererkennung eines Datenpunktes gibt. Bei der Kommunikation eines HMIs mit 1500 und optimierten Datenbausteinen wird eigentlich, so weit mir bekannt, auch primär über die Datenpunkt-IDs angefragt und nicht über das Symbol.
Also quasi auch absolut. Es ist allerdings möglich über das Symbol die ID direkt aus der 1500er-SPS zu bekommen.
(Das war jetzt viel Halbwissen, also Vorsicht, vielleicht kann das ja einer konkretisieren) :confused:

Was ich damit sagen will, die Einstellung absolut/symbolisch bei den HMI-Variablen hat eigentlich fast gar keinen Einfluss auf deine Projektierung, wichtig ist das der Link zwischen HMI-Variable und PLC-Variable besteht und das ist nunmal der Eintrag in der Spalte PLC-Variable. Dieser ist bei beiden Einstellungen möglich.
Irritierend fand ich jedoch den Eintrag mit dem absoluten Zugriff und die Aussage des Hotliners von Siemens dazu.
Nunja, Hotline ist eben Hotline. Wenn du denen nicht ganz genau, bis zum letzten Punkt und Beistrich, klar machst was du willst und das du zumindest grundsätzlich Ahnung hast, bekommst du oft sonstwas erzählt.
 
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Interessant, bricht TIA bei der Migration wirklich die PLC-Variablen-Verbindung?


Du darfst diese Einstellung nicht mit symbolisch- bzw. adress-orientierter Programmierung bzw. Parametrierung verwechseln.
Diese Einstellung sagt nur aus auf welchem Weg die HMI im Runtime-Betrieb deine Steuerung nach dem Datenpunkt fragt.

Absolut bedeutet das die HMI die Adresse an CPU sendet um die Info zu bekommen. Die 300/400 hatte nie etwas anderes.
Symbolisch bedeutet dass die HMI bei der SPS über das Symbol bzw. eine ID anfragt.

Ich habe das extra noch einmal getestet. Dazu habe ich sogar noch ein anderes Projekt ausprobiert. Einstellen kann man ja auch nichts bei der Migration.
Vielleicht mach ich ja doch irgendwas anders/falsch?!?

Der Unterschied wie Du ihn erläutert hast, war mir tatsächlich nicht bewusst.
Letztendlich ist das aber doch eine technische Beschreibung dafür, was im Hintergrund passiert.
Das "Verhalten" ist wie bei der symbolischen Programmierung.
Habe ich das soweit richtig verstanden?

Zum Thema Hotline sag ich jetzt mal nichts. Sicher ist es nicht immer leicht, etwas so genau zu definieren, dass der Gegenüber weiß wovon man spricht... Aber meine Anrufe dort waren nur selten fruchtbar.
 
Der Unterschied wie Du ihn erläutert hast, war mir tatsächlich nicht bewusst.
Letztendlich ist das aber doch eine technische Beschreibung dafür, was im Hintergrund passiert.
Das "Verhalten" ist wie bei der symbolischen Programmierung.
Wichtig ist dass du verstehst dass die Einstellung dort (symbolisch oder absolut) nichts mit symbolischer oder absoluter Programmierung zu tun hat.
Dort geht es nur um Kommunikation an der Projektierung/Programmierung ändert das nichts.

Das was dir die symbolische Programmierung ermöglicht ist der Eintrag der Spalte PLC-Variable.
Erst dieser Eintrag sagt der HMI-Projektierung dass die HMI-Variable xyz zur PLC-Variablen xyz gehört.
Diese Verknüpfung läuft jetzt aber nicht nur über das Symbol, sondern womöglich auch über die Adresse oder irgendwelche IDs im Hintergrund.
Da sind mehrer Merkmale im Spiel an denen die HMI-Projektierung die PLC-Variable identifiziert und auch dann noch identifizieren kann wenn du das Symbol der Variablen in der PLC-Programmierung änderst und die HMI-Projektierung diese Änderung dann übernehmen kann.
 
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