Informationsloch nach der Berufsausbildung

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Liebes Forum,

Im August 2022 habe ich meine Ausbildung als Automatiker EFZ in der Schweiz beendet. Während der Ausbildung habe ich die Basics in Sachen SPS Programmierung gelernt. So bin ich nun in der Lage Steuerungen in den Programmiersprachen FUP, KOP und ST/SCL zu programmieren. Grundlegendes wie Analogwertverarbeitung, Schrittketten, usw. sind für mich kein Problem. Allerdings vermisste ich in der Ausbildung wie ich ein Projekt angehen soll und wie ich ein grösseres Programm strukturieren soll.

Das wäre die Ausgangslage. Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Wo finde ich weiterführende Informationen zu den angesprochenen Themen? Wie habt ihr euch dieses Wissen angeeignet? Habt ihr hilfreiche Tipps?
Fachbücher Empfehlungen sind auch sehr erwünscht.

Besten Dank für eure Antworten
 
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Ich denke, das das theoretisch nicht zu meistern ist. Da hilft nur Erfahrung in der Praxis sammeln. Allgemein gültige Regeln wie man ein Projekt angeht gibt es sowieso nicht.
Meine Arbeitsweise : Die Aufgabe in möglichst viele Unteraufgaben stückeln und Aufgabe für Aufgabe wegprogrammieren
 
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Auch nicht ganz unwichtig sind die Vorgaben im Betrieb bzw. Prog-Guidelines von Kunden. Da werden auch zum großen Teil schon Vorgaben gemacht zur Strukturierung, den Bausteinen (Bibliotheken), der Visu etc. Schließlich soll sich ja z.B. auch die Instandhaltung zurechtfinden. Wenn dort jeder Lieferant macht was er möchte, wird das für die natürlich auch schwierig.

Über die Zeit kommt man an viele Anlagen. Gerade wenn man an Fremdanlagen ist und dort Änderungen wegen Umbauten macht oder sonstigen Support leisten soll, lernt man viele verschiedene Strukturierungen kennen. Auch verschiedene Möglichkeiten, Aufgaben zu lösen (Stichwort "viele Wege......"). Natürlich versucht man dann seine Erweiterungen auch in dem Stil einzupflegen, wie der Rest umgesetzt wurde. Solange das auch sinnvoll ist was dort gemacht wurde :D.
Wenn man dann mal komplett frei sein eigenes Projekt machen kann ohne Vorgaben vom Kunden etc., eignet man sich dann irgendwann einfach den für sich besten Weg an, wahrscheinlich eine Mischung aus all dem was man so mal gesehen hat und für gut befunden hat. Plus einfach die Erfahrung, die mit der Zeit kommt.

-chris
 
Besten Dank für eure schnelle Antworten!😁

Dann werde ich mich von nun einfach an die SPS heranwagen und versuchen möglichst viel mitzunehmen.
 
Was auch wichtig ist: Überlegen wie der Prozess im ganzen funktioniert (funktionieren soll) dann davon die jeweiligen Teilprozesse überlegen, möglichst alle gegenseitigen Abhängigkeiten überlegen.
Erst wenn man glaubt das zu kennen sollte man dann ans programmieren gehen.
 
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Ergänzend zu @winnman :
Ich nehme mir ganz klassisch immer einen Block und Stift und schreibe mir alle Ablaufschritte jedes Teilprozesses ganz grob auf und definiere die Weiterschaltbedingung oder Verriegelung.
Den Zettel schau ich mir später meist gar nicht mehr an - da geht es nur ums Gedanken ordnen und im Vorfeld den Prozess verstanden zu haben.

Am Anfang einfach drauf los programmieren funktioniert aus Erfahrung meistens nicht. Das schreibt man dann zweimal.
 
Ich nehme mir ganz klassisch immer einen Block und Stift und schreibe mir alle Ablaufschritte jedes Teilprozesses ganz grob auf und definiere die Weiterschaltbedingung oder Verriegelung..
Und vielleicht vorher noch überlegen, ob überhaupt Schritte nacheinander ablaufen oder ob nicht doch eher alles gleichzeitig passiert 🤔
ich weiss, die Maschinenbauer können sich nicht wirklich vorstellen, dass es sowas gibt 😉
 
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Am Anfang einfach drauf los programmieren funktioniert aus Erfahrung meistens nicht. Das schreibt man dann zweimal.
"Vorsätzlich" drauf los programmieren sollte man natürlich nicht. Aber wenn beim Programmieren die Erkenntnis heranreift, dass man die Aufgabe anfangs verkehrt verstanden/eingeschätzt/angepackt hat, dann sollte man auch mal den Mut aufbringen, gründlich aufzuräumen und die Aufgabe ggfs ein zweites Mal in Angriff nehmen.
Nicht an dem Krempel des ersten Anlaufs nur deshalb festhalten, weil es schade um die damit schon verbratene Zeit wäre.
Die neuen Erkenntnisse nachträglich mit Gewalt in ein falsches Konzept einzubringen, ist meistens der schlechtere Weg und benötigt evtl. insgesamt noch mehr Zeit.
Während man noch auf die "göttliche Eingebung" wartet, weil man wegen zuvieler ungeklärter Details den Wald vor lauter Bäumen noch nicht sieht, darf man ruhig schonmal "drauf los programmieren". Will sagen, man darf sich schon mit DetailProblemen beschäftigen, deren Bearbeitung man sich "normalerweise" erst für später aufgehoben hätte. Man ist dann nicht zur Untätigkeit mitsamt Verzweiflung verdammt. Das lenkt einen ein Bisschen ab und man nutzt die Zeit schonmal sinnvoll und gibt dem Unterbewusstsein ein wenig mehr Zeit, sich nebenbei mit anderen noch zu lösenden Problemen zu beschäftigen.
Manche Leute schwören darauf, dass sie auf der Toilette die besten Ideen haben und andere finden im Schlaf die langersehnte Lösung.
Egal wie, die guten Ideen kommen oft nicht, während man (allzu) verbissen an dem Problem arbeitet, man muss sich auch mal losreissen können.
Also keine Panik, wenn's gerade nicht so läuft. Man darf sich auch mit anderen Dingen beschäftigen, die ebenfalls erledigt werden müssen.
Das Unterbewusstsein - was immer das auch sein mag - bleibt dran und kann ohne den unmittelbaren Zeitdruck viel besser arbeiten!
 
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