Hallo Drain,
ich denke für dein Problem gibt es zwei Lösungsansätze. Entweder du nimmst eine autarke Videoüberwachungskamera mit SD-Karte z.B. aus dem Bereich der professionellen Sicherheitstechnik, oder du nutzt eine hochauflösende IP Kamera zusammen mit einem passender IP Videorekorder auch aus dem Bereich der Sicherheitstechnik. Beides hat so seine Vor-und Nachteile und wird dir nur die erhoften Ergebnisse liefern wenn du die Systeme optimal einstellst.
Es soll untersucht werden, warum in einem Prozess die Anzahl der von einem Förderband vereinzelt ausgeschleusten Teile nicht mit dem Stückzähler übereinstimmt.
Zunächst stellt sich die Frage der Umgebungsbedingungen:
- Welche Beleuchtungssituation hast du?
- Aussenbereich mit Nacht und Tag?
- Oder spielt sich alles in einem Gebäude ab?
- Wie schnell ist dein Förderband?
- Wie groß sind die Teile die erkannt werden sollen?
Hier nur mal einige Dinge die es zu beachten gibt:
Beleuchtung
Für optimale Bilder und eine optimale Detektion solltest du eine homogene Beleuchtungssituation anstreben. Bei einer Tag Nacht Situation benötigst du eine Kamera die auch Nachttauglich ist. Viele Nachttaugliche Kameras besitzen bereits integriete IR LEDs um auch bei Nachtsicht dann entsprechende Schwarz‑Weiß Bilder zu liefern. Je nach Szene und Öffnungswinkel der Kamera kann es sein das dies jedoch nicht ausreicht und ein externer IR-Scheinwerfer nötig wird.
Detektion
Bei einer professionellen Kamera lassen sich die Anzahl der erzeugten Bikder pro Sekunde auf deinen Bedarf manuell einstellen. Dies ist insofern wichtig als das du dies mit der Geschwindigkeit deines Förderband in Einklang bringen musst. 12,5 Bilder/Sek. bedeuten hier bei einer Security Kamera dann in etwa ein Livebild.
Nun möchtest du ja mittels 24V Signal die Kamera Triggern so das sie dann die Szene aufzeichnet. In der Regel musst du hier jedoch die 24V mittels Relais für die Kamera in ein Potentialfreies Signal umwandeln.
Latenz
Je nach Geschwindigkeit des Förderbands und der Latenzzeit der Kamera, benötigst du eine Kamera die dann auch ein Feature bietet welches meisst mit „Vorgeschichte“ bezeichnet wird. Bei sehr schnellen Objekten kann es passieren das von der Ansteuerung der Kamera bis zum „Anspringen“ deren Aufzeichnung eine gewisse Zeit (Latenz) vergeht. Somit könnte es sein das du das „Ausschußteil“ auf dem Förderband nur noch ein Stückchen oder garnicht mehr auf der Aufzeichnung zu sehen bekommst.
Somit benötigst du eine Kamera die dies mittels Vorgeschichte ausgleichen kann. Dabei zeichnet die Kamera permanent in einem kleinen Ringspeicher auf und fügt diesesn dann bei der Auslösung zur Aufzeichnung vorneweg hinzu. Die Größe des Speichers (also Zeit in Sekunden) läßt sich als sogenannte Vorgeschichte einstellen.
Unschärfe
Je nach Geschwindigkeit des Förderband und der Beleuchtung musst du dann den Shutter einstellen da es sonst bei der Aufzeichnung zu einer Bewegungsunschärfe kommen kann.
Eine aktuelle IP-Security Tag/Nacht Kamera sollte über das Netzwerkkabel auch mit Spannung (
PoE) versorgt werden können. Ich würde dir hier einen
PoE‑Injektor oder gleich einen kleinen
PoE‑Switch empfehlen.
Als mögliche Kamera für eine autarke Lösung mit Aufzeichnung auf einer internen SD Karte bist du z.B.
mit einer M16 auch in rauen Umgebungsbedingungen gut beraten. Das „Problem“ an dem Fabrikat ist jedoch das es einiges an KnowHow benötigt wird um die Kamera zu programmieren.
Bei der Konstellation mit einer IP-Kamera und einem Videoserver („Rekorder“) sieht es durch die Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten nicht anders aus. Dies sollte dich jedoch bei entsprechendem „Biss“ und technischen Verständnis nicht Abschrecken.
Viele Grüße
Loenne