Leitungsdimensionierung im Schaltschrank

Dick Morley Fan

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Hallo zusammen,

bräuchte mal eine kleine Erläuterung im Thema Leitungsdimensionierung im Schaltschrank.
Vorgang wäre nach der DIN VDE 0298-4.
Ich bin etwas verwundert, dass ich in keinem Buch oder Forum eine klare Aussage über die Verlegungsart finde.
Im Schaltschrank werden Einzeladern im Kabelkanal gelegt.
Ist dies nun Verlegungsart B oder C?
B steht für die geschlossenen Elektroinstallationskanäle, aber C steht ebenfalls für die Verlegung in ungelochten Kabelwannen.
Nach meinem Verständnis wäre es B1, mir wurde es aber auch schonmal mit C erklärt...

2. Frage:
Habe mit dem TIA-Selection Tool den Stromkreis bestimmt.
Innerhalb des Schaltschrankes nach Verlegungsart B1 und außerhalb des Schaltschrankes nach Verlegungsart B2(da ein 3-adriges Kabel verwendet wird)
Da es um einen dreiphasigen Motor geht, ist die Anzahl der gleichzeitig belastenden Adern = 3.
Was mich verwundert, TIA gibt mir für die Verlegung im Schaltschrank 10mm² vor und außerhalb des Schaltschrankes 6mm².
Laut VDE Tabelle ist die Strombelastbarkeit bei der Verlegungsart B1 doch höher als bei Verlegungsart B2.
Wenn überhaupt, müsste doch außerhalb des Schaltschrankes ein größerer Querschnitt verwendet werden?

3. Frage:
Was hat es mit dem Mythos auf sich, dass man innerhalb des Schaltschrankes einen Querschnitt kleiner wählen darf?

4. Frage
Von welcher Umgebungstemperatur geht man aus, wenn der Schaltschrank in einer "normalen" industriellen Halle mit 25Grad verbaut wird und die Kabelkanäle nicht bis zum Anschlag voll sind.
Hätte hier zur Absicherung die VDE-Tabelle bis 30Grad gewählt, zur kleinen Absicherung.
Bin mir hier ebenfalls unsicher, da ich im Forum auch schon von Erfahrungswerten von 55Grad gelesen habe.

Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir hier weiterhelfen könnten.
 
An dem Mythos ist nichts dran, meist biste im Schrank aufgrund von höheren Temperaturen tatsächlich grösser. Und du solltest auch nicht von einer Temperatur im Schaltschrank ausgehen, sondern Diese bestimmen und einen Erwärmungsnachweis (EN 61439) erstellen, man sollte im Idealfall bei aktiver Lüftung ca 10k über Umgebungstemperatur liegen (wirtschaftliche Kühlung) . Wenn du die Norm hast, steht da auch was zur Leitingsdimensionierung drin.
 
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Wenn du die Norm hast, steht da auch was zur Leitingsdimensionierung drin.
Die Norm VDE 0298-4 liest sich, als wäre sie eher für Leitungsdimensionierung bei Gebäuden gedacht.
Hier wird meistens von Holzwand, Putz, Decke, Elektroinstallationsrohr usw. gesprochen anstatt von einer Montageplatte, Kabelkanal und weiters.
Kann man die Montageplatte mit der Wand gleichsetzen und den Kabelkanal mit dem Elektroinstallationsrohr?
Oder gibt es eine passendere Norm für den Schaltschrankbau?
 
Ja in der Norm gibts hinten ne Tabelle für Leiter im Schaltschrank/ Verdrahtungskanal. Du kannst auch alles nach der 0298-4 machen. MmN wäre B die richtige Verlegeart. Am Ende kommst du auch die selben Querschnitte. Ich mache bei Steuerschränken mit etwas mehr Leistung immer einen Nachweis nach 60204-1 und 61439-1. Siemsns hat da auch ein sehr gutes Handbuch fúr.
 
Schaue ich mir nun die Verlegearten nach folgendem Link an: Verlegearten sieht die Verlegeart nach C doch passender aus?
Mein ursprüngliches Problem ist, dass ich keine Norm, Buch oder sonstige verlässliche Quelle finde, in der die Verlegeart im Schaltschrank vorgegeben wird.
Möchte damit gar nicht deine Aussage infrage stellen, nicht falsch verstehen.

, meist biste im Schrank aufgrund von höheren Temperaturen tatsächlich grösser
Im TIA-Selection-Tool wähle ich sowohl bei der Temperatur im Schaltschrank, als auch bei der Umgebungstemperatur der Halle 30Grad aus.
Dennoch ist der Querschnitt der Leitung außerhalb des Schaltschrankes eine Nummer kleiner.
Worauf beruht der Unterschied zwischen innerhalb und außerhalb?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 61439-1 ist die Grundnorm für Schaltgerätekombinationen und behandelt hinten in der Tabelle nur die Verlegeart im Verdrahtungskanal. dicke Leistungen lege ich zb oft, wenn irgend möglich gar nicht mehr in den Kanal um Kupfer zu sparen. Demnach ändert sich die Verlegeart dann natürlich.
C ist aber rein optisch eine Mantelleitung oder? P. S. wenn du nach der Norm einen rechnerischen Erwärmungsnachweis machst musste noch Reserve einplanen im Querschnitt. "Leitungen sind nach Norm auf 125% des Bemessungsquerschnittes auszulegen"...
 
Ich hänge mich mal hier mit dran, weil es um Gleiches geht.

Hager-VT, z.B. 3 Spalten, 4 Reihen, oder 12 Reihen. - Nur als Beispiel

Seit neuestem kommen meine 'Größeren Köpfe' auf die Idee, von den Sicherungen mit C63 nur noch mit 10mm² zu den Klemmen unten zu gehen. Grund : Einsparung.
Auf meine Bedenken habe sie mich mit Vorschriften erschlagen, dass man hier 'reduzieren' darf, und das die Verkabelung im Schaltschrank mit 70 Grad angegeben. Innerhalb des Schaltschranks - versteht sich.
Verdrahtung : H07V-K

Ich bin es gewohnt, C63 zu einer CEE mit 16mm² zu machen. Auch innerhalb des Schaltschrank. Auch bei weniger als 2 Meter Verdrahtungslänge.

Die Gegenargumentation war dann: das wird eh nicht ausgenutzt, und wenn dann nur kurzzeitig.
Wenn ich mit 63A plane, dann ist dies immer 100% ED. Ich spaße nicht gern mit solchen Leistungen.

Wer macht hier was falsch?
Oder bin ich einfach zu ängstlich?
 
Zählerschrank24 in der Tabelle unter
Verlegung Installationsrohr :
10mm² = 49 A
16mm² = 66 A

In meinem Tabellenbuch 'Elektrotechnik' aus 1978 auf Seit 101 steht:
Zulässige Dauerbelastung isolierter Leitungen bei bis 25 Grad UG-Temp
H07V-U
----------Gruppe 1 ---- Gruppe 2
10 mm² - 48A--------- 65A
16 mm² - 65 A-------- 87 A

Gruppe 1: Eine oder mehrere in Rohr verl
Gruppe 2 : Mehraderleitung, Stegleitung, ... Rohrdrähte

Die Frage bezieht sich für 'im Schaltschrank'
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstens legt man die Leitung im Normalfall auf die Überlastsicherung aus und nicht auf das was da mal fließt, also richtige Vorgehensweise von dir. 2tens würde ich aktuelle Normen empfehlen, statt Tabellenbücher aus anno dazumal. Vde 0298-4 und EN 61439-1 und der Teil für DBO weiß jetzt nicht... - 3 oder so.
 
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Im Rahmen der aktuellen PV-Anlagen- und Wallboxen-Diskussion:
Im Zählerschrnank muss hinter einen 35A-SLS 10mm² und hinter einen 50A-SLS 16mm². Von 63A-SLS ist da gar keine Rede mehr.
Begründung: Mehr als eine Stunde = Dauerlast.
 
Dann kommt im Schrank auch oft noch Häufung hinzu und ev. noch erhöhte Temperatur (zB.: 40° oder mehr)
Somit wird aus dem 16mm² schnell auch ein 25mm² oder größer.
 
Dann kommt im Schrank auch oft noch Häufung hinzu und ev. noch erhöhte Temperatur (zB.: 40° oder mehr)
Somit wird aus dem 16mm² schnell auch ein 25mm² oder größer.
Sehe ich auch so, der alte Schnak, "im Schrank ne Nummer kleiner", ist mit nem Blick auf einen Erwärmungsnachweis idR eher, im Schrank ne Nummer größer.
 
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