Motorkabel für 355kW Motor im FU Betrieb bei 140m

RobMor

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Hi zusammen,

wir stehen vor der Herausforderung einen 355kW Motor anzuschließen.
An sich nichts ungewöhnliches, aber die Bedingungen sind dieses Mal etwas anders.

Motor 355kW
FU Betrieb
Kabellänge: 140m (Schaltraum FU -> Motor)
Motorkabel: 2 System, geschirmte Kabel (Keine Einzelader)


Normalerweise sind die Motoren dichter am Schaltschrank (~30m). Jeder mit dem ich mich unterhalten sagt das er Bedenken damit hat, kann es aber nicht weiter erläutern. Natürlich sollten die Kabel annähernd (!) gleich lang sein.

Welche Probleme können mich hier erwarten? Machen die 140m wirklich so große Probleme?
Ich dachte bereits daran eine Ausgangsdrossel zu verwenden, sodass das Motorkabel ungeschirmt ausgeführt werden kann.

LG
 
Lange Motorkabeln erzeugen mehr Reflektionen.
Dies verringert die Wicklungsisolierung. Die Motor wird schneller 'veraltet'.
Es gibt auch mehr EMC.

Eine Massnahme wäre ein Ausgangsfilter, im schlimmsten Fall eine Sinus Filter.
Das geschirmte Kabel wurde ich behalten.
Und die Motor muss für FU-Betrieb geeignet sein.

Wo die grenze liegt, ohne/mit Ausgangsfilter habe ich kein definitive Kenntniss.
In Foren finde ich Hinweise das bei mehr als 30 m soll man ein Filter einsetzen.

Natürlich sollten die Kabel annähernd (!) gleich lang sein.
Bei Parallel verlagte Kabel müssen die gleich lang sein, nicht annähernd gleich sein.
 
Im Handbuch des Umrichters ist in der Regel eine Tabelle zu finden, welche die maximalen Kabellängen unter unterschiedlichen Gesichtspunkten aufzeigt. 140m sind sicher möglich, jedoch kaum ohne einen Filter dU/dt-Filter oder sogar Sinusfilter wird erforderlich sein. Eine Ausgangsdrossel alleine genügt wahrscheinlich nicht. Ich würde mich, mit den Datenblättern von Motor und Kabel, an den Lieferanten des Umrichters wenden. Bei dem Preis für einen solchen Umrichter sollte etwas Dienstleistung drinliegen.
 
Hallo RobMor,

diejenigen mit den Bedenken haben absolut recht.
Ich rate den Hersteller zu kontaktieren (MiWaRo war schneller) und um Lösungen bitten.

140m, 2 Kabel // sind eine Menge Kapazität am Umrichterausgang und sorgen für Stress im FU und Motor.
Vieles wurde schon geschrieben, Motorbelastung durch Reflexion sorgen schon mal für 4 stellige Spannungen am Klemmbrett.

Schreib doch bitte noch was zur Anwendung, so ist z.B. bei Sinusfilter nur U/f Betrieb möglich. Bei Pumpe oder Lüfter kein großes Problem, beim Hubwerk ist das ein NoGo.
- Applikation
- Netzspannung / Motorspannung
- Querschnitt und Anzahl der Kabel
 
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Parallelkabel zählen als Motokabel doppelt wegen der Kapazität und belasten Motor und FU enorm.
Prüfe, mit welchem Filter die Länge ungeschirmt geht. In der Größe ist in der Regel der Sinusfilter gesetzt, aber auch dann bleibt die Kabellänge grenzwertig, falls Motorleistung =FU-Leistung.
 
Im Handbuch des Umrichters ist in der Regel eine Tabelle zu finden, welche die maximalen Kabellängen unter unterschiedlichen Gesichtspunkten aufzeigt.
Das steht sicherlich in den Handbüchern Deines Herstellers. Beim SINAMICS G130/G150 stehen z.B. 300m für geschirmte Leitung ohne zusätzliche Ausgangsdrosseln (siehe Projektierungshandbuch). Mit geht noch mehr.
 
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HI Zusammen,

jetzt habe ich erst weitere Informationen bekommen:

- FU KEB F6 32F6A19-4011 (400kW)
- Motordrossel (?) 2x 29Z1F04-1010

Natürlich habe ich mir das KEB Handbuch geschnappt -> ab 25m sind Motordrossel und/oder Motorfilter einzusetzen.
Weitere Infos sind dem Filterhandbuch zu entnehmen.
Nur leider gibt es keine weiteren Information bez. der Kabellänge o.ä. in allen "Filterhandbüchern", die ich von KEB gesichtet habe.
 
355kW 400V dürften um die 600A sein.
Da hab ich schon ein Problem mit, dass da 2 separate geschirmte Kabel verlegt werden sollen.

Das wäre dann mindestens 2 Kabel mit 3x185 + 1x95 PE
das bekommt man schon nicht vernünftig verlegt.

Die max Länge hängt aber stark vom verwendeten Kabel ab. Genau gesagt von der Gesamtkapazität des Kabels.

Ich glaube, man wird ohne die Angabe der Kabelkapazität keine verlässliche Aussage zur max. Länge erhalten.

Wenn die Belastung des Umrichters durch die kapazitven Ströme zu hoch wird, dann kann man normalerweise auf einen größeren Umrichter wechseln. Das ist aber bei dieser Größe wohl nicht ganz so einfach und günstig.
 
Wenn die Belastung des Umrichters durch die kapazitven Ströme zu hoch wird, dann kann man normalerweise auf einen größeren Umrichter wechseln. Das ist aber bei dieser Größe wohl nicht ganz so einfach und günstig.
Bei der Größe ist auch der Sinusfilter nicht ganz klein und nicht ganz billig… ;)

In dieser Größenordnung kann man sich schon mal genauer vom Hersteller beraten lassen.
 
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würd ich definitiv auch nicht ohne Rücksprache mit dem Hersteller machen!

Man kann aber schon mal rechnen, welche Kapazitäten mit verschiedenen Kabelvarianten zu erwarten sind.

Bei einem Sinusfiltern ist zu beachten, dass dieser wahrscheinlich eine starke pfeifende Geräuschentwicklung hat.

Noch zu beachten bei 2 Kabeln: Diese sollten im cm Bereich gelich lang sein. Unterschiedliche Kabellängen könnnen bei diesen Stromstärken extreme Ausgleichsströme heraufbeschwören. Es hängt also nicht nur an der Kapazität.
 
das hat vielleicht auch seinen Grund ...
Du hast wirklich gar keine Möglichkeit, den FU viel näher an den Motor zu bringen ?
War gerade auch meine Idee. Zum einen ist die Zuleitung in Einzelader sicherlich viel Günstiger als das hier und eben mit der kürzeren Motorleitung auch dann weniger Probleme mit den genannten Bedenken.
 
Nein nicht Einzelader aus dem Schaltschrank. NYM, NYY, Ölflex Classic oder Robust, H07RN-F ... Wie es die Umgebung erfordert. Bis Schaltschrank oder FU nach Erfordernis 4 oder 5 Adrig. evtl eben dann auch mehrere Parallel.
Hat neben einfacher Verlegen noch weitere Vorteile wie z.B. engere Biegeradien möglich. Nachteil beim Bündeln auf einer Steigetrasse sollte darauf geachtet werden bei mehreren Systemen (also Doppelt oder Dreifach) nie nur eine Phase pro Bügelschelle. Also nicht weils passt 2 oder 3x L1 in eine Bügelschelle und dann L2 auch und so weiter.
 
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