Tigerente1974
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Hallo Forum.
Ich habe mal ein paar Fragen an die Antriebsspezialisten hier.
Wir haben eine neue Anlage bekommen. Dabei handelt es sich um einen Kran, der automatisiert unterschiedliche Positionen anfährt.
Der Geber geht auf die SPS (S7-1500) und dort wird der Sollwert inkl. Rampen gebildet. Der Achsregler (Sinamics S120) folgt dann diesem Sollwert. An dem Regler sind 4 Asynchron-Motoren parallel angeschlossen. Die Motoren sind mechanisch nicht gekoppelt.
Nach etwa einem halben Jahr im Betrieb klappte die Wiederholgenauigkeit der Längsachse nicht mehr. Die Achse hat das Zielfenster leicht überfahren.
Ich habe jetzt festgestellt, dass die Rampenberechnung für ein Ziel gemacht wird, das etwa 10mm vor dem eigentlichen Ziel liegt. Bei Erreichen dieses Zielfensters hat die Achse auf 4% der Nenngeschwindigkeit heruntergerampt. Dann wird AUS1 weggenommen und der Sollwert springt auf 0. Für AUS1 ist im Umrichter 0,1s als Bremsrampe eingestellt. p1226 steht auf 20 1/Min, p1227 auf 30,0 s. Das sind die Werkseinstellungen. p1228 wurde auf 0,01s eingestellt.
Beim Mitschreiben im Trace konnte ich sehen, dass die Achse nach der Wegnahme von AUS1 noch 0,5 s nachgelaufen ist.
Hieraus habe ich geschlossen, dass vermutlich die Haltebremse bei jedem Bremsvorgang einfällt, wenn die Achse noch nicht stillsteht. Die Kontrolle der Haltebremse hat ergeben, dass sich dort viel Bremsstaub in der Gummimanschette gesammelt hatte. Im Stillstand bei geklemmter Bremse konnte ich die Achse durch Drehen am Lüfterrad des Motors bewegen. So weit, so schlecht. Ich vermute, die durch die aktive Bremsung verschleißende Haltebremse hat es nun nicht mehr geschafft, die Achse im Zielfenster einzubremsen.
Das Antriebskonzept ist nach meiner Einschätzung so nicht in Ordnung, weil nicht bis 0 heruntergerampt wird, ehe AUS1 weggenommen wird. Sobald ich den Minimalwert zur Berechnung der Bremsrampe (aktuell 4%) verringere, fallen die Antriebe ins Sattelmoment. Die Achse bleibt dann vor Erreichen der Zielposition stehen. Der Boost (p1310) wurde von 50% auf 60% erhöht. Geberlose Vektorregelung fällt wegen der fehlenden mechanischen Kopplung aus.
Ich möchte jetzt versuchen, das System zu optimieren.
Dabei möchte ich vor allem verhindern, dass die Haltebremse einfällt, ehe die Achse zum Stillstand gekommen ist.
Sollte ich an p1228 0,5s einstellen? Oder welche Möglichkeiten habe ich noch?
Ich habe mal ein paar Fragen an die Antriebsspezialisten hier.
Wir haben eine neue Anlage bekommen. Dabei handelt es sich um einen Kran, der automatisiert unterschiedliche Positionen anfährt.
Der Geber geht auf die SPS (S7-1500) und dort wird der Sollwert inkl. Rampen gebildet. Der Achsregler (Sinamics S120) folgt dann diesem Sollwert. An dem Regler sind 4 Asynchron-Motoren parallel angeschlossen. Die Motoren sind mechanisch nicht gekoppelt.
Nach etwa einem halben Jahr im Betrieb klappte die Wiederholgenauigkeit der Längsachse nicht mehr. Die Achse hat das Zielfenster leicht überfahren.
Ich habe jetzt festgestellt, dass die Rampenberechnung für ein Ziel gemacht wird, das etwa 10mm vor dem eigentlichen Ziel liegt. Bei Erreichen dieses Zielfensters hat die Achse auf 4% der Nenngeschwindigkeit heruntergerampt. Dann wird AUS1 weggenommen und der Sollwert springt auf 0. Für AUS1 ist im Umrichter 0,1s als Bremsrampe eingestellt. p1226 steht auf 20 1/Min, p1227 auf 30,0 s. Das sind die Werkseinstellungen. p1228 wurde auf 0,01s eingestellt.
Beim Mitschreiben im Trace konnte ich sehen, dass die Achse nach der Wegnahme von AUS1 noch 0,5 s nachgelaufen ist.
Hieraus habe ich geschlossen, dass vermutlich die Haltebremse bei jedem Bremsvorgang einfällt, wenn die Achse noch nicht stillsteht. Die Kontrolle der Haltebremse hat ergeben, dass sich dort viel Bremsstaub in der Gummimanschette gesammelt hatte. Im Stillstand bei geklemmter Bremse konnte ich die Achse durch Drehen am Lüfterrad des Motors bewegen. So weit, so schlecht. Ich vermute, die durch die aktive Bremsung verschleißende Haltebremse hat es nun nicht mehr geschafft, die Achse im Zielfenster einzubremsen.
Das Antriebskonzept ist nach meiner Einschätzung so nicht in Ordnung, weil nicht bis 0 heruntergerampt wird, ehe AUS1 weggenommen wird. Sobald ich den Minimalwert zur Berechnung der Bremsrampe (aktuell 4%) verringere, fallen die Antriebe ins Sattelmoment. Die Achse bleibt dann vor Erreichen der Zielposition stehen. Der Boost (p1310) wurde von 50% auf 60% erhöht. Geberlose Vektorregelung fällt wegen der fehlenden mechanischen Kopplung aus.
Ich möchte jetzt versuchen, das System zu optimieren.
Dabei möchte ich vor allem verhindern, dass die Haltebremse einfällt, ehe die Achse zum Stillstand gekommen ist.
Sollte ich an p1228 0,5s einstellen? Oder welche Möglichkeiten habe ich noch?