Ich möchte versuchen, einen Teil dessen was Dagobert geschrieben hat, einfacher auszudrücken:
In einem digitalen Regler wird zur Zeit des Aufrufs ausgerechnet, wie sich die Variablen eines analogen Regler seit dem letzten Aufruf verändert hätten. Beispiel I-Anteil: im analogen Regler wird ein Speicherglied, z.B. ein Kondensator, aufgeladen und zwar um so schneller, je größer die Regelabweichung ist.
Beim digitalen Regler sieht das so aus:
SpeicherInhalt=SpeicherInhalt+(Sollwert-Istwert)/Nachstellzeit
Wenn die Nachstellzeit in Sekunden ist, paßt es nur wenn der Regler einmal pro Sekunde aufgerufen wird. Wird er 10 mal aufgerufen, sollte jedesmal ein Zehntel addiert werden und es kommt dasselbe heraus. Für beliebige Aufrufintervalle:
SpeicherInhalt=SpeicherInhalt+(Sollwert-Istwert)/Nachstellzeit*Aufrufintervall
Die Zeitkonstanten stimmen also nur, wenn das Aufrufintervall paßt.
Wenn man den Regler im OB1 ausführt, ist das Aufrufintervall den Schwankungen der Zykluszeit unterworfen. Das ist im Endeffekt dasselbe, als wenn die Parameter schwanken würden. Wenn, egal für welche Regelaufgabe, die Regelung tolerant genug gegenüber diesen Schwankungen ist, ist es kein Problem.
Weiterhin kann man bei der S7 eine Mindestzykluszeit angeben, natürlich nur länger als die normale. Sie wartet dann vor Beginn des nächsten Zyklus.
Schließlich könnte man dem Regler seit dem letzten Aufruf tatsächlich vergangenen Zeit als Parameter mitgeben und die Schwankungen sind belanglos, solange der Regler noch rechtzeitig reagiert. Ob das mit den Siemens-FBs funktioniert, weiß ich allerdings nicht.