Schaltschrankbeschriftung – Sticker bei Schmelzsicherungen für Nenngröße Sicherungseinsatz.

[Mike123]

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Hallo Community,

Im Schaltschrank beschriften wir die Schmelzsicherung zusätzlich zur BMK auch mit der Nenngröße des Sicherungseinsatzes (z.B. 16A), das wird seit eh und je so gemacht. Jetzt kommt von unserer Montage der Wunsch diese Sticker wegzulassen. Das Aufpicken ist sehr zeitintensiv, das will man in Zukunft nicht mehr machen und sich dadurch viel Zeit sparen.

In den Normen konnte ich dazu nichts finden, es wird nur eine „eindeutige Identifizierung“ gefordert, diese ist mit dem BMK-Sticker gegeben.

EN 60204-1 Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Maschinen
16.5 Referenzkennzeichen
Alle Gehäuse, Baugruppen, Steuergeräte und Komponenten müssen eindeutig mit demselben Referenzkennzeichen, wie in der technischen Dokumentation dargestellt, identifizierbar sein.

EN 61439-1 Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen
6.3 Identifizierung von Geräten und/oder Bauteilen
Innerhalb der Schaltgerätekombination muss es möglich sein, bestimmte Stromkreise und ihre Schutzeinrichtungen zu identifizieren. Kennzeichnungen müssen lesbar, dauerhaft und für die physikalische Umgebung geeignet sein. Alle verwendeten Kennzeichnungen müssen mit IEC 81346-1 und mit IEC 81346-2 übereinstimmen und mit denen im Schaltplan identisch sein, der in Übereinstimmung mit IEC 61082-1 sein muss.

Wenn man den Sicherungseinsatz tauschen muss, ist die Angabe „16A“ auch nicht ausreichen. Man muss sowieso direkt am Einsatz oder im Stromlaufplan die genaue Type ablesen um z.B. die richtige Auslösecharakteristik zu verwenden.

Mich würde dazu eure Meinung interessieren und ob ihr in euren Schaltschränken die Schmelzsicherungseinsätze auch beschriftet.

Vielen Dank im Voraus!

LG
Mike

 

[MFreiberger]

Moin Mike123,

mal von Normen etc. abgesehen:
Ich halte die Beschriftung für ein Qualitätsmerkmal.

Wenn ich es richtig verstehe, wird das BMK doch sowieso aufgeklebt und wird auch in Zukunft nicht entfallen (weiß das Eure Montage?). Wie viele Sicherungseinsätze müssen denn beschriftet werden, dass man sich durch den Verzicht eine Zeitersparnis erhofft?

Vielleicht einmal die Zeit dokumentieren, die benötigt wird. Diese Zeit muss ja auch vom Kunden bezahlt werden. Geht es um Wettbewerbsfähigkeit, nach der man versucht, möglichst günstig zu produzieren?
Oder ist es ein Vorschub, um etwas Arbeit abzuwälzen?

Meine persönliche Meinung:
Weiterhin kleben!

 

[Mike123]

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Hallo MFreiberger,

Danke für die rasche Antwort. Ja es ist der Montage klar dass die BMK Sticker bestehen bleiben. Es sind schon viele Sticker. Und von oben heißt es sparen, sparen, sparen. Somit sucht jeder etwas um seine Arbeit zu optimieren bzw. Zeit zu sparen.

Würde durch diesen Thread auch ein klareres Bild erhalten ob es im Maschinenbau üblich ist diese Beschriftungen zu machen oder nicht.

LG
Mike

 

[Josupei]

Ich habe solche Aufkleber noch nie gesehen oder geklebt. In der Regel benötigt man die Angaben nie/ so gut wie nie. Und dann ist es aus meiner Sicht auch zumutbar in die Stückliste zu gucken. Oder die Sicherung zu entnehmen und drauf zu schauen.
Normativ ist diese Beschriftung nicht gefordert.

Ich beschrifte nur das notwendigste.

Wenn ich sehe, wie viele Kunden immer auf Aderbeschriftung bestehen und was das kostet...Und wann es überhaupt benötigt wird....

 

[ChristianVogel]

Wer bitte stört sich denn dran, einen BMK-Sticker draufzukleben??? Ist doch Unsinn, Zeit wird im Schaltschrankbau an anderer Stelle gespart und auch verplempert! Oder habt Ihr 1000 Schmelzsicherungen verbaut pro Schaltschrank?

Also wenn Ihr eine vorhersehbare Dimensionierung habt und sich nichts dran ändert, dann schreibt doch die Dimensionierung mit auf das vorhandene BMK-Label. Die sind doch alle irgendwo +/-20x8mm da bekommt man eine zweite Zeile drauf, dann muss sich der ärmste nicht für ein zweites Label verausgaben...

Oder meinst Du andere Labels als diese hier:


Interessehalber: Schreibt Ihr auch Einstellwerte für Motorschutzschalter drauf? Wäre ja der selbe Diskusionsgrund. Wir beschriften nur das Betriebsmittel selbst, weitere Daten gehen nur aus den Stücklisten hervor, auch der Schmelz-Sicherungseinsatz, Passring, Kappe... Bei dem ganzen Aufwand den man im Schaltschrankbau aktuell treiben muss, da sollte es an den paar Labels nicht hängen, oder?

Gruß Christian