Schlupfkompensation beim Danfoss FC-302

Maikel Tronic

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Hallo, liebe Kollegen,
da wir grosse Probleme mit einem Riemenantrieb haben, wollte ich im FC-302 den Parameter Schlupfausgleich 1.62 aufrufen. Im Gegensatz zu unseren anderen FC-302 ist dieser dort nicht aufrufbar. Woran kann das liegen? Für Hinweise bin ich sehr dankbar. VG Micha
 
Vielen Dank für die Feedback;
laut 15-40 ist der Typ FC-302 und laut 15-43 ist die SW-Version 09.41, es handelt sich um einen heberlosen Antrieb und das Schlupfproblem liegt auf der Lastseite (Keilriemen rutscht häufig durch und wird dadurch thermisch zerstört), desweiteren hängt ein Asynchronmotor dran
 
Vielen Dank, der Parameter 1-01 steht auf U/f, leider steht dieser Anlagenteil aus anderen Gründen, ich werde nächste Woche mal behutsam mit VCCplus und dann mit 1-62 vorsichtig rumprobieren
 
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Keilriemen rutscht häufig durch und wird dadurch thermisch zerstört
Die Schlupfüberwachung eines FU ist nicht dafür gedacht, einen durch Riemenschlupf entstehenden Drehzahlverlust aktiv zu kompensieren.
  • Ursachen für Riemen-Schlupf sind in der Regel eine zu geringe Riemenspannung (eine zu hohe Spannung ist ebenso ungünstig, da sie Riemen und Lager überlastet) oder mechanische Überlastungen.
  • Die Schlupfkompensation des FU dient dazu, Drehzahlabweichungen des Motors (z. B. zwischen belastetem und unbelastetem Zustand) auszugleichen – nicht aber dauerhaften Riemenschlupf.
  • Sinnvoller ist in diesem Fall eine gesonderte Schlupfüberwachung vor und nach dem Riemen: Sie erkennt, wenn der Riemen zu stark durchrutscht, und gibt rechtzeitig Alarm. So kann der Riemen nachgespannt oder gewartet werden, bevor er ernsthaft beschädigt wird.
 
Um es nochmal präziser Auszudrücken:
Schlupf ist die Eigenschaft von Asynchronmotoren langsamer zu drehen als das durch die Netzfrequenz erzeugte Drehfeld.

Diese Drehzahldifferenz ist Funktionsnotwendig für den Asynchronmotor, bedingt dadurch aber eben auch Belastungsabhängig.

Die Schlupfkompensation erhöht nun die Ausgangsfrequenz des Umrichters belastungsabhängig, um die durch den Schlupf erzeugte Abweichung zur Synchrondtehzahl des Motors zu kompensieren.

Im Fall von Riemenschlupf bedeutet das ein kontraproduktives Verhalten.
Eine Spannvorrichtung, notfalls ach über die Motorbefestigung ist bestimmt vorhanden. Ist der Riemen schon strafffffff*, dann ist es eine grobe Fehlauslegung. In der Regel aber korrigierbar, weil doppelte Riemenscheiben dann auch oft draufpassen.

* achtung lagerbelastung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte davon ausgehen dürfen, daß der Riementrieb das nominale Drehmoment des Motors ohne merkbaren Schlupf übertragen kann, allein schon von wegen Auslegung und Verschleiß. Die Umrichter begrenzen das Drehmoment der Motoren auf übliche 110% im Dauerbetrieb, so daß Überlegungen zur Keilriemenschlupf-Kompensation bei Asynchron-Motoren, angetrieben per Umrichter, völlig überflüssig sind.
 
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