Wenn Du aber absolut keinen Analogeingang übrig hast, dann könntest Du den Eingang fest auf PT1000 einstellen und bei Anschluß eines PT100 dem PT100 einen ausgemessen großen Widerstand (z.B. 900 .. 1000 Ohm) in Reihe schalten und den vom Analogeingang gelieferten Wert umrechnen/korrigieren. (Ich habe jetzt keine Erfahrung, wie stark die Auflösung des Temperatur-Messwertes darunter leidet). Die Umrechnungsformel kannst Du Dir notfalls von einem Praktikanten oder hier vom Forum zuarbeiten lassen.
Die Idee ist irgendwie naheliegend, Harald. Aber wozu überhaupt den zusätzlichen (900..1000 Ω) Widerstand spendieren?
Wenn doch sowieso umgerechnet werden muss, dann lieber den klaren und einfachen Fall ohne den Widerstand.
Wenn der AE auf Pt1000 eingerichtet ist, ist damit ein kleinerer MessStrom aktiv, als bei der Einrichtung auf Pt100.
Dieser kleinere MessStrom schadet dem Pt100 keinesfalls - sondern allenfalls der StromQuelle, die den "unerwartet" hohen SpannungsAbfall verknusen muss ... jedoch eben bei dem kleineren MessStrom.
Der Widerstand müsste den TemperaturKoeffizienten 0 haben, um nicht seine eigene Temperatur als StörGrösse einzubringen.
Immerhin könnte man durchaus einen Pt1000 als solchen Vorwiderstand missbrauchen und dann ahnt man sofort: er würde mit seinem 10/11-Beitrag den eigentlich interessierenden 1/11-Beitrag des Pt100 an die Wand spielen. Ein "normaler" Widerstand wäre vermutlich eher noch schlechter geeignet als ein Pt1000 - nicht besser.
Zur Auflösung: Bei Pt100 ca. 0,4 Ω/K und bei Pt1000 ca. 4 Ω/K. So gesehen schonmal eine 10-mal so geringe Auflösung des Widerstandes.
Aber der Widerstand muss noch in eine Spannung umgewandelt werden und der Pt100 wird mit dem für ihn "falschen" MessStrom des Pt1000 betrieben.
Gerne wird über sehen, dass die Kennlinie ihren theoretischen NullPunkt nicht bei 0°C hat, sondern bei 0 K.
Die Auflösung des ADU besser nutzen, indem man den Wert für die niedrigste zu messende Temperatur möglichst hoch wählt? Hmmm, wie denn? Dazu müsste von der am Pt anliegenden Spannung ein fester SpannungsWert subtrahiert werden.
Oder die Auflösung des ADU besser nutzen durch Herabsetzen des höchsten zu messenden TemperaturWertes? Dazu müsste man den MessStrom erhöhen und damit auch die störende Aufheizung des MessFühlers.
Egal wie, das müsste im AE geschehen und parametrierbar sein. Das wäre kein Fall für die äussere Beschaltung (um nicht zu sagen "Bebastelung").
Kurzum, ein oberflächlicher Blick auf einen relativ kleinen gewünschten Messbereich einerseits und auf eine vermeintlich reichliche Auflösung des ADU andererseits ist nichtssagend und verleitet leider dazu, die erreichbare Auflösung des TemperaturWertes gewaltig zu überschätzen. Diese ohnehin sparsame
Auflösung noch "freiwillig" um den Faktor 10 oder mehr zu "vergrobifizieren" wäre für mich indiskutabel.
Allerdings: Notlösungen sind natürlich besser als gar keine und in diesem Forum muss man die auch mal ungestraft diskutieren dürfen.
Häwenaissuiikend!
Gruss, Heinileini
PS:
Bei der TemperaturMessung mit ThermoElementen (Beitrag #5) wird nicht der Widerstand gemessen, sondern die SpannungsDifferenz (und damit die TemperaturDifferenz) zwischen 2 ThermoElementen, von denen sich 1 in/an der AnalogKarte befindet wo dessen absolute Temperatur z.B. per Pt100 gemessen wird, um aus der gemessenen TemperaturDifferenz der ThermoElemente auf die absolute Temperatur des anderen "eigentlichen" Fühlers zu schliessen. Damit sich tatsächlich das "ReferenzThermoElement" in/an der Karte befindet und nicht irgendwo unterwegs, muss als Verbindung zwischen beiden ein spezielles Kabel verwendet werden.