WinCC Flex TP 177A und ProSave

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Verbaut ist eine "IM151-7 CPU"... von hier aus geht eine Modbus??? Leitung auf ein "TSA-II Modem" und dort vom selben Stecker weiter zum TP... (siehe Fotos)
Das lila Kabel ist Standard Profibus Kabel. Das Protokoll wird Profibus oder MPI sein. (Nichts mit Modbus.)

Cool wäre eine Nutzbarkeit nur per PC, da wir uns dann natürlich den Preis des Displays sparen könnten. Wenn aber die PC-Version sehr aufwändig bzw. teuer ist, wird es wohl auf ein Display, mit verlängertem Kabel hinauslaufen.
Kabel verlängern ist überhaupt kein Problem. Siemens schreibt zwar im TSA II Gerätehandbuch, daß ein Profibus-Segment angeblich eine Gesamtlänge von 50 m nicht überschreiten darf, das kann aber nicht sein (bezieht sich wohl auf das mitgelieferte kurze MPI-Kabel). Das TSA II hat eine Profibus-DP-Schnittstelle bis max 12 MBit/s, da muß die DP-Schnittstelle zwingend potentialfrei aufgebaut sein und es gelten die Profibus-Aufbau-Richtlinien. Ein Profibus-Segment kann je nach Baudrate mehrere hundert Meter lang sein.

Um das HMI Panel als Runtime auf einem PC laufen zu lassen sind folgende Probleme zu lösen:
1) der Anlagen-Hersteller muß das HMI-Projekt herausgeben oder selbst die nötigen Änderungen durchführen

2) auf dem PC muß die WinCC flexible Runtime installiert werden und benötigt eine Lizenz je nach Anzahl Prozessvariablen
(oder es muß alles auf WinCC TIA konvertiert werden und die WinCC TIA Runtime + Lizenz installiert werden)

3) der PC muß mit der SPS-CPU kommunizieren können (Prozesskopplung). Die IM151-7 CPU hat nur einen Profibus-DP Anschluß und es kann kein Ethernet-Anschluß nachgerüstet werden. Folgende Lösungsmöglichkeiten:
- die CPU austauschen gegen eine ET200S IM151-8 PN/DP CPU (6ES7151-8AB01-0AB0)
- oder einen MPI/Profibus-Ethernet-Adapter installieren (NetLink, S7LAN, ...), ca. 400 EUR
- oder einen USB/Profibus-Adapter am PC installieren

4) Im HMI-Projekt muß der Bediengerätetyp geändert werden, damit die HMI-Verbindung auf Ethernet geändert werden kann. Ich würde auf KTP600 umstellen und direkt die RT Simulation des KTP600 verwenden. Man kann aber auch zu einer "richtigen" WinCC Advanced Runtime konvertieren. Die Umstellung/Konvertierung des HMI-Projektes ist der wenigste Aufwand und eigentlich ein Klacks. Am längsten und teuersten wird das Installieren der WinCC Runtime auf dem PC und der Prozesskopplung zum Profibus zur CPU.

Harald
 
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Moin,

danke für eure Antworten!

Also ich nehme mit:
1. Ich kann das "Programm" vom aktuellen HMI Runterladen (das werde ich dieses Wochenende mal testen) und auf ein neues HMI Laden, auch auf ein KTP600 oder TP177B?

2. Wenn ich die Projektierung vom Anlagenhersteller erhalte, kann ich diese Umstellen, so das ich das HMI weglassen kann und den PC mit WinCC nutze, oder auch beides nutze.

2.1 Dafür muss ich aber so oder so immer eine Verbindung via Ethernet zur CPU ermöglichen. Oder reicht dort die Verbindung über z.B. das KTP600?

3. Ohne die Projektierung, welche ich nicht vom HMI Laden kann, kann ich aber auf keinen Fall WinCC nutzen. Lediglich ein anderes HMI?


4. Für einen CPU-Austausch muss ich aber natürlich auch das Projekt der SPS haben, das hab ich ja schon gar nicht...

Da ist die Frage wie lange die anderen HMI's unter den entsprechenden Bedingungen halten -> also auch auf jeden Fall das Kabel verlängern und das HMI in den Container...

Da reizt es mich ja schon fast einen anderen SPS-Hersteller zu wählen (Codesys-Basis) und das Programm "eben" neu zu schreiben und eine neue SPS reinzuhängen...

Beste Grüße
Johannes

Edit: Wofür ist denn eigentlich das "TSA-II Modem"?
 
Also ich nehme mit:
1. Ich kann das "Programm" vom aktuellen HMI Runterladen (das werde ich dieses Wochenende mal testen) und auf ein neues HMI Laden, auch auf ein KTP600 oder TP177B?
Normalerweise nur auf den genau gleichen Typ.

Alles andere erfordert Anpassungen des Offline-Projektes, dass Du ja nicht hast.
 
1. Ich kann das "Programm" vom aktuellen HMI Runterladen (das werde ich dieses Wochenende mal testen) und auf ein neues HMI Laden, auch auf ein KTP600 oder TP177B?
Leider nicht. Der Prosave Bakup ist nur ein Image der 1-zu-1 auf eine identische TP177A geladen werden kann. Konvertierung auf KTP600 oder TP177B ist nicht möglich.

2. Wenn ich die Projektierung vom Anlagenhersteller erhalte, kann ich diese Umstellen, so das ich das HMI weglassen kann und den PC mit WinCC nutze, oder auch beides nutze.
In Prinzip ja und ja.

2.1 Dafür muss ich aber so oder so immer eine Verbindung via Ethernet zur CPU ermöglichen. Oder reicht dort die Verbindung über z.B. das KTP600?
Leider kann die KTP600 für Routing nicht verwendet werden. Wenn die IM151-7 behalten wird, dann wäre ein NetLink o.Ä die einfacchste Lösung.

3. Ohne die Projektierung, welche ich nicht vom HMI Laden kann, kann ich aber auf keinen Fall WinCC nutzen. Lediglich ein anderes HMI?
Du kannst die HMI reverse engineeren, in TIA oder eine andere HMI. Siehe aber unten.

4. Für einen CPU-Austausch muss ich aber natürlich auch das Projekt der SPS haben, das hab ich ja schon gar nicht...
Du kannst das S7 CPU Program herausladen und die Code anschauen, nicht wie die HMI. Aber nicht wenn der CPU mit Passwort versehen ist. Und das S7 Programm wäre ohne Symbole oder Kommentare.

Da ist die Frage wie lange die anderen HMI's unter den entsprechenden Bedingungen halten -> also auch auf jeden Fall das Kabel verlängern und das HMI in den Container...
Das wäre absolut machbar. Wurde ich sofort machen.

Da reizt es mich ja schon fast einen anderen SPS-Hersteller zu wählen (Codesys-Basis) und das Programm "eben" neu zu schreiben und eine neue SPS reinzuhängen...
Reverse engineering in eine alternative HMI software ist in Prinzip machbar, aber kann eine gewaltige und riskannte Aufgabe sein. Besonders wenn man nur ein unkommentierte S7 Programm als basis hat.

Sind ihr sonnst unzufrieden mit die Steuerung ?
Wenn nicht, dann frage die Hersteller um sie die Konvertierung von TP177A nach WinCC PC HMI machen kann. Gleichzeitig, bitte um de Konvertierung von die IM151-7 nach ein S7-1500 o.Ä. Die TP177A un IM151-7 sind beide sowiso komplett veraltet und beide abgekündigt von Siemens.
Wenn ja, dann erstelle eure eigene PLC und HMI programme selbst und tausche gleichzeitig die IM151-7 und TP177A komplett aus.

Edit: Wofür ist denn eigentlich das "TSA-II Modem"?
Ist für Fernwartung über das Telefonnetz. Mit ein Ethernet bassierte System öffnet sich viele modernere Möglichkeiten für die Fernwartung.
 
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Edit: Wofür ist denn eigentlich das "TSA-II Modem"?

Wie geschrieben zur Fernwartung. Meiner Erfahrung nach funktionieren die seit der Umstellung auf Voice Over IP nicht mehr, weil die Kompression auf Sprache ausgelegt ist. Einwahl funktioniert vielleicht noch, aber stabil ist es nicht.

Aber allgemein: Habt ihr auf der Biogasanlage nicht eine generelle Visualisierung? Vielleicht kannst du die Anlage auch direkt als zusätzliche SPS an diese anbinden, wenn nicht unbedingt eine lokale Bedienung notwendig sein sollte.
 
4. Für einen CPU-Austausch muss ich aber natürlich auch das Projekt der SPS haben, das hab ich ja schon gar nicht...
Habt Ihr wenigstens Backups des Steuerungsprogramms, die eine Fachfirma im Problemfall in eine (neue) SPS einspielen könnte?
Wie sieht denn der Service und Support für die Steuerung aus? Falls die SPS CPU ausfällt, fällt dann auch die Biogasanlage aus? Wie schnell kann die Servicefirma oder eine andere Firma vor Ort sein, um die Steuerung zu reparieren und/oder das Steuerungsprogramm in eine neue Steuerung einzuspielen und Maschinenparameter einstellen?

Harald
 
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