"Mülleffekte" (by Perfektionist)
Nach dem Studium des Liesmich wollte ich mich auch schon drüber auslassen, dass es da Effekte gibt, die sich mit gesundem Menschenverstand (hab ich den?) nicht nachvollziehen lassen. Gut, jetzt bin ich es losgeworden. Weswegen ich poste, ist, dass ich über die Herkunft des Begriffs "Mülleffekt" nachgedacht habe.
Ich glaube mich zu erinnern, dass mein bester Freund, der ein oder zwei Klassenstufen über mir das Gymnasium besuchte (das mit dem Klassenstufenabstand änderte sich mal zwischendurch), mir eines Tages erzählte, was Chemiker unter "Dreckeffekt" einordnen: unerwartete Ergebnisse einer Reaktion / eines Nachweises, weil Verschmutzungen an der Reaktion beteiligt sind (auch die Physiker benutzen wohl den Begriff - mir ist nun nicht mehr recht gegenwärtig, was an physikalischen Versuchen an Dreck scheiterte). Ich glaube, zeitgleich brachte er auch den Begriff des "Mülleffekts" vom technischen Gymnasium mit nach Hause. Kann aber auch sein, dass das während seiner Studienzeit war. Müll ist eine deutliche Steigerung gegenüber Dreck - ist es ja eine Ansammlung von Dreck.
Den Begriff der schmutzigen Programmierung gibt es ja bereits. Das steht ja in meiner Begriffswelt für Algorithmen, die halt nicht zu 100% sicher funktionieren, sondern nur das Brauchbarkeitskriterium erfüllen (und ja - auch wenn ich mich Perfektionist nenne, nehme ich für mich in Anspruch, meine Codesequenzen bisweilen auch nur bis zu Brauchbarkeit zu entwickeln - das Problem Perfektion ist, dass es nichts gibt, was man nicht noch verbessern könnte). Wenn also die Software etwas unerwartetes tut - man nennt es Dreckeffekt.
Was also qualifiziert den Dreckeffekt zum Mülleffekt? Wie schon angedeutet: die Anhäufung. Beim Dreckeffekt kann man noch zuordnen, welchem Dreck man den Effekt zu verdanken hat. Oder zumindest mal erkennt, woher die Verschmutzung stammt. Bei den Mülleffekten ist zumindest mir als Flex-Anwender vollständig schleierhaft, wie diese entstehen, warum nur spezielle Geräte betroffen sind, z.T. sehr nahe Verwandte nicht, sie sich von einer Version zur nächsten einschleichen. Und mir ist schleierhaft, dass diese Effekte in einem Haufen von Müll überhaupt noch seitens ihrer Ursache auffindbar und behebbar sind.
Liebe Flex-Entwickler: die Software ist (inzwischen) einsatztauglich (wenn man mal davon absieht, dass man zwischen Start der Software bis zur Betriebsbereitschaft bisweilen mal vergisst, was man denn eigentlich tun wollte - oder man auch schonmal sicherheitshalber das Projekt zweimal generiert und überträgt, weil man sich nicht ganz sicher ist, ob man denn nun wirklich den allerletzen Stand schon übertragen hatte). Wenn man sich nicht immer wieder über Bugs wundern müsste. Dass mir das Step7 abgestürzt ist, ist mir mit V5.4 höchstens einmal passiert. Und mit dessen Vorgängerversionen bis 3.2 nicht öfter. Bei Flex bin ich übermütig geworden. Und prompt hab ich die bei mir gesunkene Sicherungsfrequenz neulich bereut.