Verständnissfrage IP-Adressen HMI, S7-1200, CP Profinet, CM Profibus und Umrichter über 1 Switch

Corvax

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Hallo,

ich bin gerade bei einem Kunden im Ausland und er kam heute mit folgender Vorstellung bzgl. IP-Adressen bei mir an. Ich bin mir nicht sicher ob das überhaupt geht und worauf ich achten muss. Erschwerend kommt eine große Sprachbarriere zwischen den Verantwortlichen vom Kunden und mir hinzu. Die verstehen fast kein Englisch, aber zum Glück gibt es den Google-Translator womit man sich hilft.

Bisher haben die beiden Maschinen keine Verbindung zueinander.
Aktueller Stand Maschine 1:

S7-1214C - 192.168.20.1
HMI KTP700 Basic - 192.168.20.2
Festo Ventilinsel - 192.168.20.3
SEW MDX61B - 192.168.20.4
Subnet Mask bei allen auf 255.255.255.0
CP1243-1 - noch keine Adresse vergeben
CM1242-5 - DP Adresse 105
Die Schnittstellen von PLC,HMI,Ventilinsel und SEW gehen auf einen Scalance XB005.

Aktueller Stand Maschine 2:

S7-1214C - 192.168.20.1
HMI KTP700 Basic - 192.168.20.2
Festo Ventilinsel - 192.168.20.3
SEW MDX61B - 192.168.20.4
Subnet Mask bei allen auf 255.255.255.0
CP1243-1 - noch keine Adresse vergeben
CM1242-5 - DP Adresse 106
Die Schnittstellen von PLC,HMI,Ventilinsel und SEW gehen auf einen Scalance XB005.

Jetzt möchte der Kunde die Anlage in seinem System eingebunden haben.
Er hat mir folgende Adressen gegeben:

Anlage 1:
PLC - 10.100.244.26
HMI - 10.100.244.27
Subnet Mask - 255.255.255.128
Default Gateway - 10.100.244.1

Anlage 2:
PLC - 10.100.244.28
HMI - 10.100.244.29
Subnet Mask - 255.255.255.128
Default Gateway - 10.100.244.1

Jetzt zu meinen Fragen:

Die vom Kunden genannten PLC Adressen kann ich dem jeweiligen CP zuordnen?
Verbinde ich jetzt den CP mit dem Kundennetz kann er auf meine PLC zugreifen?
Die vom Kunden genannten HMI Adressen kann ich dem jeweiligen HMI zuordnen?
Wie bekomme ich das HMI in das Kundennetz? Wenn ich das Kundennetz auf meinen Scalance stecke würde ich doch IP-Adressenkonflikte bekommen da meine PLCs, Ventilinseln und Umrichter die gleichen Adressen haben und evtl. im Kundennetz auch schon vergeben sind.
Wie besteht die Verbindung zwischen meiner PLC und dem HMI wenn ich das HMI einer anderen Adresse zuordne? Erkennt die HMI Verbindung das automatisch oder muss ich nachträglich noch was ändern?

Wie würde man hier vorgehen?

Gruß

Corvax
 

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Schau einmal nach dem CP, bei dem bin ich mir aus dem Stehgreif unsicher ob er so verwendet werden kann, aber generell wie der Kunde sich das vermutlich auch vorstellt:

Deine PLC bleibt erstmal in ihrem eigenen Netz, also PLC, Inseln, SEW. Diese werden am ersten Port der PLC angeschlossen, die PLC etc. erhält die IP an diesem Port wie bisher, alle am Scalance angeschlossen.

Am CP1243-1 würde das Kundennetz hängen, der Port bekommt die Kunden-IP. Daran dann auch die HMI. Somit kann er dann über das CP mit der PLC kommunizieren und die PLC über das CP mit der HMI und der Kunde kann die HMI auch über sein Netz erreichen.
Problemstellung hier ist, das Du nur einen Scalance hast. Daher müsste der Kunde einen weiteren stellen oder irgendwie dafür sorgen das die 3 Teilnehmer miteinander reden können.

Insgesamt wäre dann das produktive Maschinennetz jeweils hinter den PLCs und die Erreichbarkeit von Aussen gegeben. Wenn das HMI keine steuernden Aktionen hat und die PLC auf einen Ausfall der HMI nicht mit Fehlern reagiert (hängt von Programmierung ab), dann wäre das also insgesamt möglich.

Du müsstest natürlich die HMI-Verbindung neu erstellen und die Variablen der neuen Verbindung zuweisen, gegebenenfalls ein neues Zertifikat für die PLC/HMI-Kommunikation generieren, falls genutzt.

Du solltest Dich NICHT darauf einlassen den ersten Port der PLC sowie die Ventilinsel und den Motor in das Kundennetz zu jagen. Erfahrungsgemäß gibt es immer wieder Probleme. Aktuell habe ich einen Kunden bei dem 15 Anlagen über das Firmennetz gejagt werden und die IT jetzt Switche getauscht hat die nicht Profinet-konform sind. Dadurch gibt es Ausfälle und ein paar PLCs meckern über nicht PN-konforme Switche mittels Wartungsanforderung.
 
Hi Corvax,

ein Kunde von uns hatte neulich ein ähnliches Problem mit baugleichen Inseln, die aber auch zentral erreichbar sein sollten.

Wenn es nur um Layer-3-Verkehr geht (zum Beispiel TCP/IP), wäre auch ein 1:1 NAT Router pro Maschine eine Option. Der trennt das Netz der Maschine vom Netz des Kunden auf Layer-2 (das spart Ärger mit PROFINET) und mappt IP-Adressen von außen auf IP-Adressen von innen. Das hat den Vorteil, dass die Maschine nichts vom Kundennetz wissen muss und alle Komponenten ihre IP-Adresse behalten können.

Wenn wie bei unserem Kunden auch Layer-2-Verkehr mit der PLC ausgetauscht werden soll (zum Beispiel PROFINET), hilft Routing nicht weiter. Dann bietet sich in der Tat eine Lösung mit einer weiteren Schnittstelle an der PLC und etwas Programmierung an.

Viel Erfolg!
Nick
 
Es ist ein weiterer scalance eingebaut worden. Ich habe jetzt versucht die Adressen vom Kunden einzustellen.
Ich bekomme die Fehlermeldung dass das HMI und PLC nicht im gleichen Subnet sind. Wie muss ich denn jetzt die HMI Verbindung projektieren?
 
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Auch bei der Variante mit der Kommunikation über die PLC behalten alle Geräte in der Insel ihre Adressen. Nur der zusätzliche Anschluss der PLC bekommt eine Adresse im Kundennetz. Die Kommunikation zwischen Kunde und HMI muss in der PLC programmiert werden – da kann ich allerdings nicht weiterhelfen.
 
Dein HMI müsste der Idee nach jetzt am CP/PNIE2 verbunden sein.
Im CP Kommunikationsarten S7 einschalten, dann müsste das gehen.
Hast du genau die Adressen genommen die oben stehen?
 
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Mach mal eine Screenshot von den Verbindungseinstellungen in der Netzansicht, wahrscheinlich muss man das interface noch auf den CP ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollen die HMI ins Kundennetz?
Das würde ich dem Kunden ausreden falls möglich (Switch fällt aus, Maschine kann nicht mehr bedient werden!)

Wir versuche immer das Maschinen HMI möglichst direkt an die CPU zu hängen ohne alles. Damit kann man zumindest damit rechnen das bei Netzwerkproblemen die Maschine zumindest noch bedient werden kann (Herunterfahren, . . .)
 
Kann es vielleicht wirklich sein, dass der CP das nicht kann?

Wenn ich eine HMI-Verbindung projektieren will, wird mir nur die PLC als möglicher Partner angeboten
 

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Und genau das geht leider nicht. Ich kann die HMI-Verbindung nicht auf das CP legen. Die möglichen Verbindungen sind nur mit den hellblau hinterlegten Modulen möglich
 
Und genau das geht leider nicht. Ich kann die HMI-Verbindung nicht auf das CP legen. Die möglichen Verbindungen sind nur mit den hellblau hinterlegten Modulen möglich
Schau einmal nach dem CP, bei dem bin ich mir aus dem Stehgreif unsicher ob er so verwendet werden kann
Das meinte ich damit.

Wie auch immer. Mal anders rum versucht?
Also am CP hängt physisch das Maschinennetz, der IO Master allerdings am Port der PLC in der Projektierung.
Da der CP S7-Kommunikation kann ist es möglich das es intern durchgeroutet wird.

Topologie:
1737746938812.png

Netzsicht:
1737747007152.png

Zumindest wäre es so projektierbar und lässt sich hier ohne Fehler übersetzen.
 
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Also für den CP1243-1 steht in der Mall, dass er für Fernwirkprotokoll IEC 60870-5-104 sowie Fernwartung über IPsec ist. U.U. kann der kein S7-Protokoll...

Gibts keinen odentlichen Ethernet-CP für S7-1200?

PS: weiter unten in der Mall steht, er kann S7-Protokoll. U.U. muss der richtig konfiguriert sein..
 
Zuletzt bearbeitet:
S7-Kommunikation kann er, gibts ne Option an der Schnittstelle für. Und im Datenblatt steht das auch?!

1737747526195.png


Und die Projektierung von mir eben hat TIA angenommen und übersetzt, die HMI-Verbindung selbstständig angelegt mit der ersten Variable.
Reihenfolge:
PLC hinzufügen
CP hinzufügen
HMI hinzufügen
SEW-GW hinzufügen
Topologie einstellen
PN-Master am SEW eingestellt
HMI-Variable auf PLC zeigend angelegt
Ergebnis obige Konfiguration, nach Übersetzung keine Fehler.

Ein Fan davon Geräte in Kundennetze zu bringen bin ich auch nicht, manchmal aber nötig.
In der Regel allerdings wird dann die HMI mit dem Kundennetz verbunden indem ein HMI genutzt wird das zwei Ports hat.
Sollte die PLC ins Netz, dann muss auch diese 2 Ports haben die verschieden konfiguriert werden können.

Eine andere Option ist dann eben die Aufteilung über managed Switch/Router.

Aber irgendwer muss hier in dem Projekt die CP ja extra ausgewählt haben. Da ich davon ausgehe das das nen Grund hat, wäre die letzte vorgeschlagene Lösung zumindest beachtenswert.
 
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Den CP hat uns der Kunde genannt. Ich werde es morgen weiter probieren und Notfalls muss der Kunde ein anderes Panel bereitstellen wenn er unbedingt Zugriff auf das HMI möchte. Ich frage mich eh schon die ganze Zeit warum er es will. Durch die Sprachbarrieren konnte ich es noch nicht herausfinden warum.

Zugriff auf die PLC kann ich nachvollziehen und das wurde im Vorfeld auch kommuniziert das die darauf Zugriff haben wollen. Vom HMI war bis jetzt bei der Inbetriebnahme noch nie die Rede davon.

Das ist der gleiche Kunde der bei der letzten Maschine die von uns verbaute 1510-SP nicht als 1500er CPU anerkannt hat und wir die Anlage auf S7-1200 umgebaut haben. Das hat er ordentlich bezahlen müssen und auch getan.

Aus diesem Grund haben wir diesmal vom Kunden verlangt alle Bauteile mit Seriennummern uns vorzugeben.

Ab und zu kann man einige Kunden nicht verstehen.
 
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