S7-1200 als anderes Profibus-Gerät ausgeben. Möglich?

Botimperator

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Moin,

ich hab hier eine faszinierende Problemstellung bekommen.
Wir haben in einigen sehr alten Anlagen 8-Kanal PID-Regler, die per Profibus an die Anlagen-SPS angebunden sind,
Typ "KS800" von PMA.

Da diese Dinger zwar funktionieren, allerdings nicht mehr lieferbar sind & meistens schon +20 Jahre alt, daher brauchts eine Alternative.
Bei "neueren" Anlagen gibt es bereits eine ET200SP-CPU, die die Funktionalität des KS800 umsetzt => der notwendige SPS-Code für die Funktionen gibt es bereits.
Blöderweise braucht es bei dieser Variante auch Anpassungen in der Anlagen-SPS => Hardwareänderung, da anderes Gerät.
Bei S7-300ern wäre es kein Problem, bei den S5 Anlagen wirds schon interessanter.

Meine Idee war eine 1212C als SPS + DP-Schnittstelle zu benutzen & diese auf dem Bus einfach als "KS800" auszugeben.
Quasi sich die Daten manuell vom Bus zu pflücken, ohne die ISlave-Funktionalität.
KS800 ausbauen => 1200-SPS einbauen => Stecker drauf & fertig. Ohne Änderung an der Bestands-SPS.

Ich habe bei meiner Suche betreffend Kommunikation S7-1200 <=> S7-300 bisher nur Informationen zur I-Slave Kommunikation gefunden.
Bin aber selbst auch nicht so der DP-Profi, war bisher meist mit CAN oder Profinet unterwegs.
Daher meine Frage:
- Geht das überhaupt eine S7-1200 als anderes Gerät auszugeben, ohne die Gegenseite anzupassen?
- Wenn ja: wie? Hat jemand einen Tipp wo ich Infos dazu finden kann wie ich so etwas umsetzen muss?
 
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Meines wissens ist es nicht möglich. Die Gerätekennung ist Teil von der Profibus Slave Parametrierung. Der Master verbindet nur zu eine Slave wenn Stationsnummer und Gerätetyp mit die Master-Konfiguration übereinstimmen.

Also, das Problem ist dass du hast mehrere Anlagen mit S5, und mit die S5 als Profibus master.
Wenn diese S5-Anlagen weiter fahren müssen, dann gibt es keinen anderen Weg als die S5 Profibus Konfigurationssoftware kennenzulernen.
Wenn ich absolut mit die alten S5's weitermachen musste, dann wurde ich reichlich viele S5 Ersatzteile haben, und ein Test-S5 nur für testen mit unterschiedliche Profibus Konfigurationen.
Aber gibt es ein guten Grund dafür ? Die S5 ist 20 Jahren her abgekündigt. Meiner Meinung nach ist es unprofessionell damit weiter zu fahren, besonders wenn man Änderungen machen will.
'Wir haben kein Zeit für die Upgrade', 'Wir haben kein Geld für die Upgrade', .. Quatsch.
 
Aber gibt es ein guten Grund dafür ? Die S5 ist 20 Jahren her abgekündigt. Meiner Meinung nach ist es unprofessionell damit weiter zu fahren, besonders wenn man Änderungen machen will.
'Wir haben kein Zeit für die Upgrade', 'Wir haben kein Geld für die Upgrade', .. Quatsch.
Die meisten Techniker sehen das auch so, aber mach das mal einem Wirtschaftler klar. Die sagen durchaus das bekommt ihr doch immer hin und die Reparaturkosten muss ich nicht genehmigen lassen. Wir zahlen aktuell auch monatlich eine Servicepauschale für eine S5 Speicherkarte die es nicht mehr gibt. Aktuell rüsten wir ältere S5 Steuerungen nach und nach "nebenher" um, aber das ist im Alltagsgeschäft schon aufwendig.

@TJ_Aichelin wenn du eine S5 mit Sinec L2 im Einsatz hast, dann kannst du das nicht so einfach mit Profibus vergleichen. Sinec L2 hat bei weitem nicht die Möglichkeiten wie PB, zudem hast du dafür auch Software für die S5? (Com ET 200?).
 
Meines wissens ist es nicht möglich. Die Gerätekennung ist Teil von der Profibus Slave Parametrierung. Der Master verbindet nur zu eine Slave wenn Stationsnummer und Gerätetyp mit die Master-Konfiguration übereinstimmen.
Das ist schonmal gut zu wissen^^
War mir nicht sicher ob ich irgendwas übersehen hatte oder obs tatsächlich einfach nicht geht.

Aber gibt es ein guten Grund dafür ? Die S5 ist 20 Jahren her abgekündigt. Meiner Meinung nach ist es unprofessionell damit weiter zu fahren, besonders wenn man Änderungen machen will.
'Wir haben kein Zeit für die Upgrade', 'Wir haben kein Geld für die Upgrade', .. Quatsch.
Ich arbeite in der Härtereitechnik, in der Branche sind Lebenszeiten von >40 Jahren für die Maschinen nichts ungewöhnliches.
Zzgl. dazu laufen die Anlagen 24/7 & werden, wenn überhaupt, nur einmal im Jahr für 1-2 Wochen Wartung abgeschaltet.
Für S5 haben die meisten noch entsprechend Lagerware oder können sich diese noch besorgen.
Ne S5-DI Baugruppe bekommt man aber noch eher als eine recht spezielle Reglerbaugruppe.
Daher die Idee den KS800-Regler mit einer kleinen SPS zu ersetzen ¯\_(ツ)_/¯
(Vorzugsweise ohne den Rest angrabbeln zu müssen)

Die meisten fahren die Anlagen bis zum Exitus & kaufen dann komplett neu.
Komplette neue SPSen + neue SPS software sind aufgrund dem Rest der Anlagen immer schwierig + ziehen einen riesen Rattenschwanz, da dann auch viele andere Anlagenteile angepasst werden müssten (oder es zu S5 => 1500er Migrationen kommt, was von den Technikern auch keiner will).
Bis die "Alten" ausgestorben sind müssen diese aber noch mit Ersatzteilen versorgt werden.

@TJ_Aichelin wenn du eine S5 mit Sinec L2 im Einsatz hast, dann kannst du das nicht so einfach mit Profibus vergleichen. Sinec L2 hat bei weitem nicht die Möglichkeiten wie PB, zudem hast du dafür auch Software für die S5? (Com ET 200?).
Bei der S5-Kommunikation bin ich offen gesagt komplett raus.
Es hieß zu mir nur, dass die KS800 auch mit S5 eingesetzt wurden & das evtl. kommen könnte.

Also unterm Strich: NOPE ; ich habe nichts übersehen, ohne Änderung an der Bestands-SPS gehts nicht.
Danke für die Info :]
 
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Ich arbeite in der Härtereitechnik, in der Branche sind Lebenszeiten von >40 Jahren für die Maschinen nichts ungewöhnliches.
Zzgl. dazu laufen die Anlagen 24/7 & werden, wenn überhaupt, nur einmal im Jahr für 1-2 Wochen Wartung abgeschaltet.
Bei mir ist die nominellen Lebenszeit 20 Jahren, wobei viele Kunden die Umbau auf 30 Jahren verzögern. Aber dann ist es auf irgendein Grund dringend. Entweder bekommen sie die Ersatzteile nicht mehr, oder es gibts kein Eksperten der den alten Hardware auskennt, oder eine moderne Funktionalität wird gefordert der mit den alten Technik nicht möglich ist.

Ich habe einige solche Upgrade Projekte gemacht.
Z.B. eine für mich grosse Projekt mit 2000 E/A wurde von S5 nach S7 umgebaut.
Alles voraus programmiert und simuliert. 1 Woche mit 3 Elektriker für die Umverdrahtung. 1 Woche Kalt-test. 1 Woche live-start mit reduzierten Produktion. Danach wieder Vollgas.
Es ist also nicht unmöglich ein Upgrade durchzuführen mit eine relativen minimalen Zeit ohne Produktion.
 
Musst du den die 1200er unbedingt mit Profibus kommunizieren?
Vielleicht regelst du deine Stellglieder mit 1200er autark und tauscht
nur ein paar Digitale Signale mit der S5 aus wie „Heizung ein“ und „Temperatur
erreicht“.
 
Zuletzt bearbeitet:
Musst du den die 1200er unbedingt mit Profibus kommunizieren?
Vielleicht regelst du deine Stellglieder mit 1200er autark und tauscht
nur ein paar Digitale Signale mit der S5 aus wie Heizung ein und Temperatur
erreicht.
So wird das bei uns auch gemacht, wir verwenden aber die 1510SP. Man hat da halt sehr Kompakten Aufbau der auch mal auf dem Boden platz hat, auch sind bei mehreren Reglern ausreichend Ressourcen vorhanden. ;)
 
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Musst du den die 1200er unbedingt mit Profibus kommunizieren?
Vielleicht regelst du deine Stellglieder mit 1200er autark und tauscht
nur ein paar Digitale Signale mit der S5 aus wie „Heizung ein“ und „Temperatur
erreicht“.
Das ist eine gute Frage, die ich wohl nicht so ganz pauschal beantworten kann.
Es ging mir mehr darum ob es möglich ist eine SPS komplett als anderes Gerät auszugeben & am Ende Plug&Play-mäßig tauschen zu können.
So etwas funktional zielführendes im Zweifelsfall stricken zu können geht sicherlich.
So wird das bei uns auch gemacht, wir verwenden aber die 1510SP. Man hat da halt sehr Kompakten Aufbau der auch mal auf dem Boden platz hat, auch sind bei mehreren Reglern ausreichend Ressourcen vorhanden. ;)
Eine ET200 SPS mit DP-Schnittstelle & 4xTC-Karte ist auch unsere aktuelle Ersatz-Variante.
Ich bin auf die 1200er gekommen, da diese auch mit zwei DP-Schnittstellen klar kommt & für 16 langsame PID-Regler immernoch mehr als genug Leistung hätte.
Wenn ich aus Sicht der Anlagen-SPS die 1200er aussehen lassen könnte wie zwei KS800 hätte mir das einiges an Arbeit gespart.
Machmal haben diese alten Anlagen Spezialfunktionen oder WTF-Code Konstrukte, die ich nur sehr ungern anfasse wenn es eigentlich schnell gehen muss.

Bei einer CAN-Baugruppe hätte das tatsächlich funktionieren können einfach ein anderes Gerät einzubauen.
Daher der Gedanke ob das vllt. auch mit Profibus geht.
Ich habe einige solche Upgrade Projekte gemacht.
Z.B. eine für mich grosse Projekt mit 2000 E/A wurde von S5 nach S7 umgebaut.
Alles voraus programmiert und simuliert. 1 Woche mit 3 Elektriker für die Umverdrahtung. 1 Woche Kalt-test. 1 Woche live-start mit reduzierten Produktion. Danach wieder Vollgas.
Es ist also nicht unmöglich ein Upgrade durchzuführen mit eine relativen minimalen Zeit ohne Produktion.
Das "machen" ist eigentlich auch nicht der Punkt, sondern die benötigte Zeit.
Meistens beglücken einen solche Freitag Nachmittag Anrufe a`la "Regler kaputt, hilfe & bitte sofort".

Für so ein Upgrade brauchst du mehrere Wochen Vorbereitung/Lieferzeit.
Die aktuelle Lösung mit der ET200-SPS braucht ca. 1-2 Wochen bis alles vorbereitet/eingebaut ist & die Produktion wieder läuft.
Eine Woche, die sich meistens mit dem Rest der Personalplanung beißt.

Die SPS als Plug&Play Ersatz zu projektieren hätte mir einiges an Stress gespart.
Aber irgendwie wäre es dann vllt auch wieder zu Komfortabel....¯\_(ツ)_/¯
 
Für so ein Upgrade brauchst du mehrere Wochen Vorbereitung/Lieferzeit.
Die aktuelle Lösung mit der ET200-SPS braucht ca. 1-2 Wochen bis alles vorbereitet/eingebaut ist & die Produktion wieder läuft.
Eine Woche, die sich meistens mit dem Rest der Personalplanung beißt.
Absolut. Mein Vorschlag ist die langfristige Lösung.
1-2 Wochen um das Problem zu behen ist also kein Problem. Meine Anlagen sind so dass sie können weiterfahren in ein Art Notbetriebs-Zustand selbst wenn es wesentliche Fehler in die Steuerung gibts. Aber dies ist so stressig für die Kunde dass es nur wenige Zeit erlaubt ist. Meistens muss das Problem innerhalb von 1 Tag erledigt sein.
Aktuell kriegen wir mehr und mehr Anfragen für Upgrades von Kunden mit alten S5 Anlagen.
Scheinbar ist es am absoluten Ende von die verfügbare Ersatztteile, die Programmiergeräte sind defekt, die Programmierer sind auf die Rente gegangen.
 
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Vielleicht einen Tipp, wenn du die GSD Datei hast und weißt wie das Ding Intern Funktioniert (du müsstest es schon sehr gut kennen), hätte ich da eine Idee. Du müsstest aber was anderes als Siemens einsetzen...
 
GSD-Datei ist vorhanden.
Die Funktionalität an sich sollte auch kein Problem darstellen.

Was schwebt dir konkret vor?
Irgendetwas nicht-Siemens artiges einzubauen wird zwar erst einmal für etwas mimimi meiner Kollegen sorgen....aber wenn es funktioniert ¯\(°_o)/¯
 
Beckhoff bietet so ein Möglichkeit, hier kannst du ein Gerät "Simulieren", bzw. die GSD Datei...natürlich nicht die Funktion, die muss man selber Programmieren.
Diese Feature gibt es schon lange nur das Beckhoff nun auch eine Kleinsteuerung hat die auch das Feature anbietet.
Schau mal hier:
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7080500367783776256/
Ist aber so weit ich weiß noch nicht verfügbar bzw. kommt die Steuerung in kürze auf den Markt. Sonst einfach mal bei Beckhoff anfragen...
 
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Kleines Update meinerseits:
Ich war heute auf der SPS-Messe in Nürnberg & habe mit Ralf Vienken von Beckhoff (der Kollege aus dem Linkedin Beitrag, den @Feldbus verlinkt hat) über mein Anliegen gesprochen.
Mein Vorhaben eine SPS auf dem Bus als anderes Gerät ausgzugeben um dessen Funktionalität nachzubilden wird mit dem CX7031 auf jeden Fall funktionieren.
Den genauen Aufbau & die Programmierung meines Mehrkanalreglers in der Beckhoff-SPS muss ich noch vollständig durcharbeiten, sollte aber das kleinere Problem sein.
Bin in Sachen Beckhoff/TwinCat noch junfräulich (✿◡‿◡)

Kleines "manko":
Das Gerät ist (immer-)noch nicht verfügbar, soll aber laut Herr Vienken bis Ende dieses Jahres erhältlich sein.
 
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